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Spitzkohl: Die zarte Weißkohl-Art

Er ist einzigartig im Geschmack und kann dennoch vielseitig kombiniert werden: Es gibt viele Gründe, Spitzkohl zu lieben. Wo der Kohl eigentlich herkommt, was er alles kann und wie du ihn am besten zubereitest – all das und mehr verraten wir dir hier.

Definition

Was ist Spitzkohl?

Spitzkohl, auch Spitzkraut oder Butterkohl genannt, ist eine mit dem Weißkohl verwandte Kohlsorte, die sich durch ihren milden, dezenten Geschmack auszeichnet. Ihren Namen hat diese Kohlsorte ihrer Kegelform zu verdanken. Und auch sonst ist Spitzkohl einfach spitze: Er ist besser verträglich und besticht selbst Menschen, die eigentlich keine Kohlliebhaber sind, mit seinem feinen Aroma. 


Botanik

Der Spitzkohl: Ein Verwandter des Gemüsekohls

Er ist mit Brokkoli, Blumenkohl und offensichtlich auch mit dem Weißkohl verwandt, dennoch unterscheidet er sich gewaltig im Geschmack. Schauen wir uns seine Herkunft und Verwandtschaft doch einmal genauer an.

Botanik

Der Brassica oleracea convar. capitata var. alba, so der botanische Name des Spitzkohls, gehört, wie alle Kohlsorten, zur Familie der Kreuzblütler. Nicht nur seine spitzzulaufende Form, auch seine Blätter unterscheiden ihn von seinem Verwandten dem Weißkohl: Sie sind hellgün bis blaugrün, sitzen locker übereinander und weisen eine leichte Strukturierung auf. Außerdem sind sie eher zart, was erklärt, warum Spitzkohlköpfe leichter sind als Weißkohlköpfe – sie wiegen im Schnitt eineinhalb Kilo. Übrigens: Das rund um Stuttgart angebaute und populäre Filderkraut, welches meist zu Sauerkraut verarbeitet wird, ist kein Spitz- sondern ein Weißkohl. Seine ebenfalls spitzzulaufende Form führt aber oft zu dieser fälschlichen Annahme.

Herkunft & Anpflanzungsgebiete des Spitzkohls

So ganz genau weiß niemand, wo der Spitzkohl eigentlich seinen Ursprung hat. Man vermutet aber, dass er aus China kommt. Seit etwa 150 Jahren ist er auch bei uns heimisch. Er wird vor allem in Deutschland, Holland und Frankreich angebaut.


Nährwerte

Nährwerte des Spitzkohls

Wie alle Kohlsorten ist auch Spitzkohl ein guter Lieferant für Vitamine und Nährstoffe. In welchen Mengen der Kohlkopf damit aufwartet, kannst du unserer Tabelle entnehmen.

Nährwerte pro 100 Gramm:

Kalorien

23 kcal

Kohlenhydrate

3 g

Eiweiß

2,1 g

Ballaststoffe

2,5 g

Vitamin C

60 mg

Vitamin A

25 μg

Folsäure

73 μg

Kalium

249 mg

Magnesium

9 mg

Kalzium

50 mg

Natrium

6 mg



Gesundheitsaspekt

Ist Spitzkohl gesund?

Kein Exot, kein spektakuläres Aussehen und dennoch ein Superfood, noch dazu ein regionales und äußerst schmackhaftes. Spitzkohl kann, wie alle Kohlsorten, gerne öfter Mal auf dem Speiseplan stehen.

Milder Gemüsekohl: Bekömmlicher und leichter verdaulich

Spitzkohl ist selbst roh aufgrund seiner feinen Struktur viel bekömmlicher als Weißkohl, empfindliche Menschen vertragen ihn meist deutlich besser, da er weniger Blähungen verursacht.

Ballaststoffreich: Spitzkohl fördert die Verdauung

Ballaststoffe sorgen für Sättigungsgefühl, binden Wasser und regen die Peristaltik des Darms an, das heißt, sie bringen ihn in Bewegung. Für eine ausgewogene Ernährung  sind Ballaststoffe unabkömmlich. Eine Mischung aus rohem und gekochtem Kohl ist übrigens ein altbewährtes Hausmittel gegen Verstopfung.

Hoher Ascorbigen-Gehalt: Vitamin-C-Umwandlung beim Kochen

Wie alle Kohlsorten enthält auch Spitzkohl eine große Menge an Ascorbigen. Diese Verbindung zerfällt beim Kochen zu Ascorbinsäure, also Vitamin C. Anders, als es bei vielen Obst- und Gemüsesorten der Fall ist, wird das Vitamin beim Erhitzen also nicht zerstört – ganz im Gegenteil. 


Anbau & Ernte

Anbau und Ernte des Spitzkohls

Es gibt Spitzkohl bei uns das ganze Jahr über zu kaufen, am besten schmeckt er natürlich, wenn er hierzulande Saison hat, also frisch vom Feld oder aus dem eigenen Garten kommt.

Spitzkohl-Anbau

Im Anbau ist Spitzkohl relativ einfach: Nährstoffreicher Boden, viel Sonne und regelmäßige Wasserzufuhr garantieren eine ertragreiche Ernte. Eine Schwäche besteht jedoch in seiner Anfälligkeit für echten und falschen Mehltau. Außerdem schmeckt er nicht nur den Menschen, sondern auch den Schnecken ganz hervorragend, weshalb man ihn im Garten unbedingt vor Fraß schützen sollte.

Spitzkohl-Ernte und Saison

Bereits ab Ende April kann Spitzkohl geerntet werden und ist damit die früheste heimische Kohlsorte auf dem Markt – hierfür wird er in Gewächshäusern vorgezogen. Eigentlich ein Frühjahrsgemüse, kann er dennoch bis in den Winter angebaut und geerntet werden.


Sorten

Welche Kohl-Sorten gibt es?

Je abwechslungsreicher die Ernährung, desto besser. Weshalb auch die vitaminreichen Verwandten des Spitzkohls öfter mal auf dem Speiseplan stehen dürfen.

Weißkohl

Er ist schwerer und hat dickere, hellere Blätter als der Spitzkohl. Obwohl ganzjährig erhältlich, ist Weißkohl eigentlich ein klassisches Herbst- und Wintergemüse, welches uns in der kalten Jahreszeit mit Vitaminen und Nährstoffen versorgt. Typischerweise verarbeitet man ihn zu Kohlrouladen, Weißkohlsalat oder Sauerkraut.

Rotkohl

Er wird regional auch Blaukohl, Rotkraut oder Blaukraut genannt und verdankt seine zahlreichen Namen seiner satten Färbung. Für die Farbe sind sekundäre Pflanzenstoffe namens Anthocyane verantwortlich, welche antioxidativ wirken. Auch Rotkohl ist ein typisches Wintergemüse.

Chinakohl

Der längliche, zylindrische Kohlkopf wiegt zwischen einem und drei Kilo und zeichnet sich durch seine hellen, gelbgrünen Blätter sowie die weißen Blattrippen aus. Wusstest du, dass Chinakohl eine Kreuzung aus Pak-Choi und Speiserübe ist? Sein Geschmack ist ganz mild, seine Blätter zart und saftig. Erhältlich ist er das ganze Jahr über. Von Juli bis November bekommt man das Produkt aus regionalem Anbau.

Wirsing

Er ist der Schönling unter den Kohlsorten mit seinen dunkelgrünen, krausen Blättern. Er ist mild und hat dennoch ein tolles Aroma: Wirsing ist das ganze Jahr über bei uns erhältlich, die Frühjahrsorten schmecken weniger intensiv als die Herbst- und Winter-Varianten.

Grünkohl

Grünkohl erfreut sich vor allem im Norden Deutschlands in der kalten Jahreszeit größter Beliebtheit. Tatsächlich wird er den kompletten Winter über geerntet, weshalb er auch Winterkohl genannt wird. Er hat schöne, dunkelgrüne Blätter, die leicht süßlich schmecken.

Pak Choi

Diese Kohlsorte ähnelt optisch eigentlich mehr dem Mangold, mit seinem weißen Stiel und den grünen Blättern. Pak Choi wird auch Senfkohl genannt, er schmeckt nicht wirklich nach Kohl, eher leicht herb-bitter, und passt prima zu asiatischen Gerichten. Da er ähnlich hitzeempfindlich ist wie Spinat, sollte er nur kurz blanchiert oder gegart werden. Man kann ihn aber durchaus auch roh verzehren.


Einkauf und Lagerung

Das sollte man beim Einkauf und Lagern von Spitzkohl beachten

Wir gehen Spitzkohl-Shoppen! Dabei achten wir natürlich auf Qualität und Frische. Und wenn wir ihn nicht sofort verarbeiten, dann wollen wir ihn so lagern, dass er möglichst knackig bleibt.

Tipps für den Einkauf

Daran erkennst du frischen Spitzkohl:

  • Knackige, grüne Blätter
  • Der Kohlkopf fühlt sich fest an
  • Keine gelben Ränder, keine schlaffen Blätter

Lagerung & Haltbarkeit

Im Gemüsefach des Kühlschranks ist Spitzkohl am besten aufgehoben – doch auch da hält er nur ein paar Tage. Mit diesen Tipps verlängerst du seine Haltbarkeit:

  • In ein feuchtes Tuch einschlagen – das lässt ihn langsamer welken.
  • Du kannst Spitzkohl auch einfrieren, dann hält er bis zu acht Monate.

Zubereitung

So kann man Spitzkohl zubereiten

Spitzkohl ab und zu roh zu essen, ist super gesund. Aber auch gegart, gebacken oder gebraten ist er gesundheitsfördernd – und lecker!

Spitzkohl schonend garen

Schonendes Garen ist eine tolle Methode, um einen Großteil der Vitamine und Mineralstoffe zu erhalten. Am besten funktioniert das, wenn man den Kohl in Streifen schneidet und in Butter und Gemüsebrühe in einer Pfanne mit Deckel vier bis fünf Minuten köcheln lässt.

Spitzkohl blanchieren und einfrieren

Wenn du Spitzkohl einfrieren möchtest, solltest du ihn vorher kurz blanchieren und mit kaltem Wasser abschrecken, so verhinderst du, dass er matschig wird. Außerdem bleiben so mehr Vitamine erhalten, als wenn du ihn roh einfrieren würdest. Die Blätter dann unbedingt gründlich trocknen lassen, bevor sie ins Gefrierfach wandern – sonst droht Gefrierbrand.

Spitzkohl im Ofen backen

Herzhaft und würzig und dennoch super gesund: diesen Spagat schafft gebackener Spitzkohl. Geviertelt, mit einer Mischung aus Sahne, Parmesan und ein paar Gewürzen wird im Ofen ein leckerer Auflauf aus dem Kohlkopf, welcher Fleisch kein bisschen vermissen lässt. Tipp: Vor dem Backen die Spitzkohlviertel salzen und 20 Minuten ziehen lassen.

Spitzkohl in der Pfanne braten

Gebratener Spitzkohl ist im Handumdrehen zubereitet und eine tolle Beilage, zum Beispiel zu Braten oder Würstchen. Dafür den Kohl einfach in mundgerechte Stücke schneiden und in Butter braun anbraten. Dann mit etwas Mehl bestäuben und mit Gemüsebrühe aufgießen, so lange köcheln lassen, bis Kohl und Soße die perfekte Konsistenz haben.

Spitzkohl roh verzehren

Spitzkohl schmeckt roh großartig, knackig und erfrischend. Damit der rohe Kohl empfindlichen Menschen keine Bauchschmerzen bereitet, kann man ihn clever kombinieren, mit Fenchel, Anis oder Kümmel zum Beispiel. Alles Zutaten, die dafür sorgen, dass andere Lebensmittel weniger blähen und besser verträglich sind. Dann musst du nur noch entscheiden, ob du Spitzkohl lieber als Fingerfood mit Dip, im Salat oder im Smoothie genießen möchtest.


Rezepte

Leckere Spitzkohl-Rezepte zum Nachkochen

Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Spitzkohl raffiniert zuzubereiten. Die folgenden Rezepte überzeugen sogar Kohl-Muffel, versprochen!



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