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Fünf Ernährungsmythen bei Kindern – wahr oder falsch?

Gut gemeinte Ratschläge von Familie und Freunden zur Kinderernährung gibt es viele: So wird die Bedeutung von Obst und Gemüse herausgestellt oder der komplette Verzicht auf Zucker empfohlen. Wie viel Wahrheit sich dahinter verbirgt, erfährst du in unserem FamilienMoment.

✔️ in Zusammenarbeit mit Dr. Alexa Iwan, Ernährungswissenschaftlerin

Wahr oder falsch

Was sind Ernährungsmythen bei Kindern?

Eine ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung deines Kindes. Es kursieren viele Mythen um dieses Thema – manche davon sind wahr, andere nicht. In diesem FamilienMoment räumen wir mit fünf bekannten Mythen rund um Kinder und Ernährung auf. Weitere Tipps für eine ausgewogene Ernährung von Kindern findest du auch in unserem Ernährungsratgeber.


Trinken während der Mahlzeit

Kinder sollten zum Essen nichts trinken

Das stimmt nicht. Befürchtest du, dass dein Schatz durch das Trinken vor und beim Essen keinen Appetit mehr hat, besonders wenn es sich um Lebensmittel handelt, die er nicht mag? Tatsächlich kann zu viel Wasser die Verdauung beeinträchtigen, da dadurch die Magensäure verdünnt wird und das Zersetzen von Lebensmitteln erschwert wird. 

Aber Kinder benötigen im Vergleich zu Erwachsenen deutlich mehr Flüssigkeit. Außerdem trägt ein Glas Wasser dazu bei, dass der Speisebrei im Magen weicher wird und sich leichter Richtung Darm bewegt. Ein ausgewogener Kompromiss ist also wichtig: Ein Glas Wasser zu jeder Mahlzeit ist empfehlenswert und beeinträchtigt die Verdauung nicht negativ. 

Achte darauf, wie viel dein Kind isst. Wie viel Essen befindet sich zu Beginn und zum Ende der Mahlzeit auf dem Teller? Hat dein Kind die Lebensmittel tatsächlich gegessen oder nur hin und her geschoben? Ist Letzteres der Fall, kann eine Regel wie „Zwei Löffel essen, einen Schluck trinken“ helfen.  


Wichtigste Mahlzeit am Tag

Kinder brauchen ein Frühstück, um leistungsfähig zu sein

Das stimmt. Oft bleibt vor der Schule oder dem Kindergarten nur wenig Zeit für ein ausgiebiges Frühstück. Dabei werden direkt zu Tagesbeginn Höchstleistungen von einem Kind erwartet: Es bewegt sich im Straßenverkehr auf dem Weg zur Kita oder Schule, es soll in der ersten Stunde aufmerksam sein und Regeln befolgen. Um all dies leisten zu können, braucht das kindliche Gehirn Nahrung. Außerdem macht ein leerer Magen deinen Liebling schneller reizbar und nervös.

Plane morgens Zeit für ein kleines, ausgewogenes Frühstück ein. Das beinhaltet zum Beispiel ein zuckerarmes Müsli, das du schon am Vorabend einweichen kannst, oder Vollkornbrot mit Milch oder Joghurt. Bunte Kindercerealien sind keine gute Alternative, denn sie enthalten in der Regel sehr viel Zucker.

Wie viel sollte ein Kind zum Frühstück zu sich nehmen?

Dein Schatz braucht morgens nicht viel zu essen: Fünf bis sechs Löffel Müsli oder ein halbes Brot sind ausreichend. Es geht darum, dem Körper Kohlenhydrate zu liefern, damit er Energie erhält. Im Anschluss kann die Zwischenmahlzeit am Vormittag oder in der ersten großen Pause üppiger ausfallen. Meist hat dein Kind dann auch mehr Hunger und mehr Zeit zum Essen. 


Fleischkonsum

Ein hoher Fleischkonsum schützt Kinder vor Mangelerscheinungen

Das stimmt nicht. Natürlich benötigen Kinder im Wachstum ausreichend Eiweiß. Fleisch kann eine gute Quelle dafür sein. Wird jedoch sehr viel Fleisch, Wurst und Ähnliches gegessen, verdrängt dies andere, wichtige Lebensmittel vom Speiseplan. Schließlich benötigt der Körper deines Kindes eine Vielzahl an Nährstoffen. Fleisch deckt nur einen kleinen Teil davon ab.

Ein gutes Beispiel stellt Folsäure dar. Dieses Vitamin befindet sich insbesondere in grünem Gemüse wie Spinat, Salat oder Erbsen. Auch Hülsenfrüchte oder Sojabohnen enthalten viel Folat. Ernährst du dein Kind hauptsächlich von Fleisch, kommen genau diese Komponenten einer Mahlzeit – also Gemüse und Beilagen – oftmals zu kurz. Außerdem würde es dann zu wenig Ballaststoffe aufnehmen.

Achte also darauf, dass dein Schatz ausgewogen isst, beispielsweise mithilfe der Ernährungspyramide. Fehlen deinem Kind notwendige Vitamine, Mineralstoffe oder andere Nährstoffe, kann dies seine Entwicklung beeinträchtigen. Erste Anzeichen für eine Unterversorgung können anhaltende Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Schwindel, Kreislaufprobleme oder wiederkehrende Kopfschmerzen sein. In so einem Fall solltest du mit deinem Kinderarzt sprechen, um herauszufinden, was deinem Schatz fehlt. 


Multivitaminsaft

Multivitaminsaft eignet sich, um den Obst- und Gemüsebedarf von Kindern zu decken

Das stimmt nicht. Multivitaminsäfte sind in der Regel mit einer Menge Vitaminen angereichert. Schon ein Glas kann ausreichen, um den Tagesbedarf eines Erwachsenen zu decken. Das bedeutet, dass ein Glas für ein Kind bereits zu viel ist und sich negativ auf dessen Gesundheit auswirkt.

Fettlösliche Vitamine, zum Beispiel A, E oder auch D, werden nicht so einfach ausgeschieden, wenn sich zu viele davon im Körper angesammelt haben. Führst du deinem Kind dauerhaft zu viele Vitamine zu, besteht die Gefahr einer sogenannten Hypervitaminose. Diese kann zu Übelkeit, Kopfschmerzen oder auch zu Verdauungsstörungen führen. Ob es langfristige Folgen geben kann, ist bisher noch nicht ausreichend erforscht. Gib deinem Schatz daher nicht mehr Vitamine als notwendig.

Außerdem enthalten die meisten dieser Säfte Zucker, welcher deinem Kind ebenfalls schadet. Hat dein Sonnenschein Lust auf einen Multivitaminsaft, verdünne ihn zu zwei Dritteln mit Wasser.  


Zuckerkonsum

Zu viel Zucker tut Kindern nicht gut

Das stimmt. Zucker befindet sich in so vielen Lebensmitteln, dass die von der Weltgesundheitsorganisation maximal empfohlene tägliche Dosis von 25 Gramm schnell überschritten ist. Ein dauerhaft hoher Zuckerkonsum schadet dem Körper. Er lässt den Blutzucker Achterbahn fahren, was die Konzentrationsfähigkeit einschränkt und erhöht das Risiko, an Übergewicht und in der Folge an Diabetes zu erkranken.

Außerdem greift Zucker die Zähne an und steigert das Risiko für Karies. Selbst wenn dein Schatz noch seine Milchzähne hat, wirkt sich ein hoher Zuckerverzehr negativ auf die spätere Mundgesundheit aus. Daher sollte dein Kind nach dem Naschen gründlich die Zähne putzen.

Es geht nicht darum, deinem Schatz das Stück Geburtstagskuchen, Halloweensüßigkeiten oder einen Schokoriegel zu verbieten. Viel mehr solltest du ihm bewusst machen, dass es sich bei diesen Lebensmitteln um einen Genuss handelt. Das macht jeden Verzehr zu etwas ganz Besonderem!

Kinderernährung ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, aber trotz allem kein Hexenwerk. Versuche, von Anfang an ein paar gesunde Regeln für die ganze Familie aufzustellen, an die sich alle halten. Lass dich nicht von immer neuen Mythen verrückt machen, sondern frage im Zweifelsfall eine Ernährungsfachkraft, was an den Aussagen dran ist. Ernährungsexpertin Dr. Alexa Iwan

Über Dr. Alexa Iwan

Ernährungsexpertin

Portrait: Dr. Alexa Iwan

Dr. Alexa Iwan ist Ernährungswissenschaftlerin. Die erfahrene Expertin hat schon viele Menschen bei der Ernährungsumstellung begleitet. Die gesunde und bewusste Ernährung für die ganze Familie liegt ihr besonders am Herzen. In der Kolumne Die Besseresserin, der Videoserie Alexa coacht und in unseren FamilienMomenten zeigt sie, welche positive Wirkung bewusstes Essen haben kann. Ihre kreativen Rezepte stehen für eine leckere und ausgewogene Küche.


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