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Zahngesunde Ernährung: Sechs Tipps für gesunde Kinderzähne

Auf die Zahngesundheit zu achten, ist schon bei den Milchzähnen wichtig. Wie du mit einer gesunden Ernährung die Zähne deiner Kinder schützen kannst, zeigen wir dir in unserem FamilienMoment.

✔️ in Zusammenarbeit mit Dr. Megan Wester, Kinderzahnärztin

Einführung

Was ist eine zahngesunde Ernährung?

Gesunde Zähne können kraftvoll zubeißen, bereiten keine Schmerzen und sorgen für ein strahlendes Lächeln. Insbesondere für die Sprachentwicklung deines Kindes sind sie sehr wichtig. Eine zahngesunde Ernährung versorgt die Zähne mit wichtigen Mineralien und Nährstoffen und verhindert, dass sich im Mundraum ein Nährboden für Bakterien entwickelt. 

Neben komplexen Kohlenhydraten sind vor allem wenig Zucker und viele Mineralstoffe eine gute Grundlage für gesunde Zähne. Eine zahngesunde Ernährung regt den Speichelfluss an, wodurch schädliche Säuren neutralisiert und weggeschwemmt werden und der Zahn repariert wird.

Auch der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme spielt eine große Rolle für die zahngesunde Ernährung. Es ist sehr wichtig, ganze Mahlzeiten einzunehmen und dazwischen Essenspausen einzulegen, da sonst der Zahnschmelz konstant durch Zucker und Säuren angegriffen und demineralisiert wird. Demineralisierung bedeutet, dass die Mineralien aus der Schmelzoberfläche herausgelöst werden.


Lebensmittel auswählen

Welche Lebensmittel sind gut für Kinderzähne?

Die Auswahl an Lebensmitteln, die für eine zahngesunde Ernährung geeignet sind, ist groß. Als Faustregel gilt, dass Lebensmittel nicht zu süß oder zu klebrig sein sollten.

  • Obst und Gemüse: Viele Obst- und Gemüsesorten wie Äpfel, Möhren und Kohlrabi müssen gut gekaut werden und regen dadurch den Speichelfluss und die selbstreinigenden Kräfte im Mund an. Biete Obst mit Schale an, da sich unter ihr die meisten Vitamine verstecken. Greife außerdem vermehrt zu grünem Blattgemüse wie Spinat oder Salat.
  • Milchprodukte: Joghurt oder Käse liefern viel Kalzium und sollten daher ebenfalls auf deinem Speiseplan stehen.
  • Nüsse: Nüsse enthalten viel Kalzium und wichtige Ballaststoffe. Beachte bei ganzen Nüssen, dass diese von Säuglingen und Kleinkindern versehentlich eingeatmet werden können und somit ein Risiko darstellen.
  • Wasser und ungesüßte Getränke: Biete deinem Kind zu den Mahlzeiten am Familientisch und über den Tag verteilt regelmäßig Wasser oder ungesüßte Getränke an.
  • Salz und Fischgerichte: Fluorid ist ein wichtiger Bestandteil der Karies-Prophylaxe. Das Mineral ist nicht nur in Zahnpasta vorhanden, sondern auch in fluoridiertem Speisesalz und Fischgerichten. Falls dein Baby Fluoride in Tablettenform bekommt, solltest du eine fluoridfreie Zahnpasta verwenden und bei Fragen zahnärztlichen Rat einholen.

Richtig kauen

Zahngesunde Ernährung sorgt für Speichelproduktion

Der Kauvorgang ist wichtig, da er die Nahrung zerkleinert und somit die Verdauung fördert. Das Kauen hat auch große Auswirkungen auf die Zahngesundheit, denn es regt den Speichelfluss an und ermöglicht ein besseres Gleiten der Speisen durch den Körper. Darüber hinaus enthält der Speichel Inhaltsstoffe, zum Beispiel Enzyme, die für die Verdauung wichtig sind und zur Gesundheit der Mundhöhle beitragen. Diese Stoffe haben antibakterielle sowie antivirale Eigenschaften und können dabei helfen, Krankheitserreger abzuwehren. Der Speichelfluss hilft, den Mundraum zu reinigen, indem er Speisereste aus der Mundhöhle spült und somit die Grundlage für Kariesbakterien reduziert. Gleichzeitig verdünnt und neutralisiert der Speichel zahnschädliche Säuren. Mit einer gesunden Ernährung und einigen hilfreichen Tipps kannst du diese wichtige Funktion unterstützen. 

Lebensmittel zum Üben

Kauaktive Nahrung fördert nicht nur die Verdauung sowie die Zahngesundheit, sondern trainiert auch die kindliche Mundmuskulatur. Zum Üben eignen sich feste Lebensmittel wie Vollkornprodukte oder rohes Gemüse, zum Beispiel Möhren. Gemüse ist voller Vitamine und damit in doppelter Hinsicht gesund. Bitte beachte, dass einige Lebensmittel für die ganz Kleinen noch nicht geeignet sind.

Wichtige Vitamine und Nährstoffe:

  • Vitamin A hat zahlreiche wichtige Funktionen, unter anderem fördert es das Zellwachstum und die Erneuerung der Mundschleimhaut. Enthalten ist es zum Beispiel in Möhren, Paprika und Kirschen.
  • Vitamin D hilft dabei, dass Kalzium, welches für die Härtung der Zähne und Knochen wichtig ist, vom Körper aufgenommen werden kann. Champignons, Milchprodukte sowie Fisch sind gute Vitamin-D-Lieferanten.
  • Vitamin-D-Prophylaxe bei Säuglingen: Im ersten Lebensjahr wird die tägliche Einnahme einer definierten Dosis Vitamin D zur Vorbeugung einer Knochenerweichung, einer sogenannten Vitamin-D-Mangel-Rachitis, empfohlen. Bei Kindern, die zu früh oder im Winter geboren sind, gelten besondere Empfehlungen. Dein Kinderarzt wird dich entsprechend beraten. 
  • Fluorid zur Karies-Prophylaxe: Sowohl von den kinderärztlichen als auch von den zahnärztlichen Fachgesellschaften wird zur Vorbeugung der frühkindlichen Karies die Gabe von Fluorid empfohlen. Diese kann mit der Vitamin-D-Gabe kombiniert und zum Beispiel als Tablette in den ersten Lebensmonaten verabreicht werden. Nach Durchbruch des ersten Zähnchens wird es entweder als Tablette weitergegeben oder über die Zahnpasta verabreicht. Bei Bedarf solltest du kinder- oder zahnärztlichen Rat einholen.
  • Vitamin C ist wichtig für unser Immunsystem. In der Mundhöhle kann es das Zahnfleisch stärken und Zahnfleischerkrankungen vorbeugen. Vitamin C ist in vielen Obstsorten enthalten, zum Beispiel in Orangen und Beeren.

Auf Kalziumzufuhr achten

Der Mineralstoff stärkt Zähne und Zahnfleisch

Kalzium stärkt nicht nur die Zahnhärte, sondern unterstützt auch die allgemeine Zahngesundheit. Kinder im Wachstum sollten genug Kalzium zu sich nehmen. Der Mineralstoff ist wichtig im Kampf gegen Karies und Parodontitis. Parodontitis ist eine Erkrankung, bei der das Zahnfleisch entzündet ist und bluten oder sich zurückbilden kann. Kalzium trägt dazu bei, den Zahnschmelz zu remineralisieren und wiederaufzubauen. Remineralisierung bedeutet, dass Mineralien nach einem Säureangriff auf den Zahnschmelz, der zum Beispiel durch Süßigkeitenverzehr ausgelöst wird, wieder in den Zahnschmelz eingebaut werden. Der Hauptlieferant für Kalzium sind Milchprodukte wie Quark, Käse oder Joghurt. Zudem ist der Nährstoff auch in Spinat, Nüssen und Brokkoli enthalten.

Der Kalziumbedarf von Kindern

Kalzium unterstützt bei Kindern den Aufbau der Knochen und Zähne. Je nach Alter empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. folgende Zufuhr pro Tag:

  • Säuglinge von null bis vier Monaten: 220 Milligramm
  • Säuglinge von vier bis zwölf Monaten: 330 Milligramm
  • Kinder von ein bis vier Jahren: 600 Milligramm
  • Kinder von vier bis sieben Jahren: 750 Milligramm

Weitere Tipps für eine ausgewogene Ernährung findest du auch in unserem Ernährungsratgeber für Kinder.


Zähne pflegen

Übe das Zähneputzen mit deinen Kindern

Neben dem Verzehr von gesunden Lebensmitteln ist vor allem die Zahnpflege entscheidend für die Gesundheit des Mundraums und die Bekämpfung von Karies und Parodontitis. Daher ist es wichtig, schon früh und regelmäßig mit den Kindern das Zähneputzen zu üben, auch wenn das Pflegeritual gerade am Anfang für beide Seiten eine Herausforderung darstellen kann.

Für Säuglinge stellen Zahnbürsten zunächst einen ungewohnten Fremdkörper im Mundraum dar. Führe dein Kind frühzeitig und mit Geduld an den Vorgang heran. Beim Zahnen kann eine Massage der Kauleisten, zum Beispiel mithilfe eines Fingerlings, Linderung verschaffen. Dein Kind kann sich dabei gleichzeitig an das Gefühl gewöhnen. Erfahrungsgemäß ist es umso leichter, je früher du damit anfängst und ein Ritual daraus machst. Mit Liedern, Reimen und Sprüchen lockerst du die Zahnpflege auf und minderst den Druck. Indem du dein Kind bei deiner eigenen Zahnpflege zuschauen lässt, kannst du es an die tägliche Routine gewöhnen, denn Kinder lernen vor allem durch Nachahmung.

Eine zahngesunde Ernährung ist nicht nur für die Gesundheit der Zähne und des Mundraumes wichtig, sondern trägt auch zur allgemeinen körperlichen Gesundheit eines Kindes bei. Leider stellt insbesondere die frühkindliche Karies eine immer noch häufige Diagnose im Kleindkindalter dar und geht mit schmerzhaften Eingriffen sowie einem erhöhten Kariesrisiko für die bleibenden Zähne einher. Umso wichtiger ist es, von Anfang an auf eine zahngesunde Ernährung sowie eine gute Zahnhygiene zu achten. Kinderzahnärztin Dr. Megan Wester

Zucker und Säure meiden

Achte auf versteckten Zucker

Zucker und Säure sind besonders schädlich für die Zähne. Sie greifen den Zahnschmelz an und lösen wichtige Mineralien, zu denen auch Kalzium gehört, aus der Zahnoberfläche. Werden die Mineralien nach einem Säureangriff auf den Zahnschmelz nicht wieder in den Zahnschmelz eingebaut, schwächt das den Zahnschmelz, woraus sich Karies entwickeln kann, die im schlimmsten Fall zum Zahnverlust führt.

Es reicht allerdings nicht, nur auf zuckerreiche Lebensmittel zu verzichten. Oft ist Zucker auch in Lebensmitteln enthalten, von denen man es nicht erwartet. Dazu gehören zum Beispiel Ketchup, Tiefkühlkost und Fruchtjoghurt. Viele Obstsorten wie Bananen oder Trauben beinhalten große Mengen an Fruchtzucker. Trauben- und Milchzucker sind keine unbedenklichen Alternativen, denn auch sie können Karies fördern.

Vorsicht vor zucker- und säurehaltigen Getränken

Säure und Zucker kommen in Kombination vor allem in Getränken vor. Fruchtsäfte und -schorlen, Limonaden oder Softdrinks enthalten sehr große Mengen davon. Aber auch auf gezuckerten Tee und Eistee sollte verzichtet werden. Gesüßte Getränke sind der Hauptrisikofaktor für kindliche Karies, also biete sie deinem Kind nicht als Alternative zu Wasser an.

Zucker- und säurearme Obstsorten

Greife beim Obst vermehrt zu zucker- und säurearmen Sorten und biete deinem Kind die Frucht im Ganzen an. Kinder sollten Obst gut kauen, um den Speichelfluss anzuregen. Außerdem sollten sie das Obst auf einmal aufessen, statt immer wieder ein kleines Stückchen davon zu naschen. So können du und deine Familie weiterhin von dem großen Vitamin- und Nährstoffgehalt profitieren. Folgende Obstsorten sind besonders geeignet:

  • Beeren, zum Beispiel Himbeeren oder Heidelbeeren
  • Wassermelone
  • Grapefruit
  • Orangen
  • Nektarinen
  • Honigmelone

Tipps zum Umgang mit Süßigkeiten

Die meisten Kinder lieben Süßigkeiten, allerdings fördern diese die Entstehung von Karies. Daher ist es wichtig, einen gesunden Umgang mit Naschereien zu lernen, um die kindlichen Zähne langfristig gesund zu erhalten. Mit den folgenden Tipps kannst du deinem Schatz den kontrollierten Genuss ermöglichen und gleichzeitig die negativen Auswirkungen auf die Zähne möglichst geringhalten:

  • Naschzeit vereinbaren: Es ist nicht sinnvoll, Kindern Süßigkeiten komplett zu verbieten. Allerdings ist es schädlich, über den Tag verteilt immer wieder Süßigkeiten zu essen. Lege eine Naschzeit fest, zu der es etwas Süßes gibt – zum Beispiel nachmittags. Verzichte den Rest des Tages darauf, deinem Kind Süßigkeiten zu geben.
  • Greife zu kleinen Mengen: Es muss nicht immer eine ganze Tafel Schokolade sein. Achte darauf, die Portionen für dein Kind klein zu halten.
  • Keine Belohnung durch Süßes: Achte darauf, deinem Kind keine Süßigkeiten als Belohnung anzubieten, zum Beispiel für das Töpfchentraining. Dadurch verknüpfst du Süßes mit einem Erfolgsgefühl und prägst dein Kind auch für später.
  • Keine klebrigen Speisen: Müsliriegel, Karamell, Kekse oder Lollis und Bonbons sind durch ihre Konsistenz meist lange im Mund und kleben an Zähnen und Gaumen fest. Dadurch wird die Zahngesundheit stärker gefährdet.
  • Ein Glas Wasser nach dem Verzehr von süßen Lebensmitteln oder Getränken: Wenn dein Kind Süßigkeiten verzehrt oder süße Getränke wie Limonaden, Schorle oder einen Saft getrunken hat, sollte es danach mit einem Glas Wasser gut nachspülen, sodass Reste möglichst schnell aus dem Mundraum entfernt werden.
  • Auf zahnschonende Süßigkeiten setzen: Wusstest du, dass es sogenannte zahnschonende Süßigkeiten gibt? Dazu gehören zum Beispiel speziell gekennzeichnete Kaugummis, Gummibärchen und Schokoladen. Bei der Herstellung dieser Produkte werden Zuckeraustauschstoffe verwendet, welche den Zähnen nicht schaden. Erkennen kannst du diese Produkte am Bild eines weißen Zahnmännchens mit Schirm vor rotem Hintergrund. Allerdings sollte auch dabei die Menge kontrolliert werden, denn auch ein übermäßiger Konsum von Zuckeraustauschstoffen ist nicht empfehlenswert. 
  • Gesunde Süßigkeiten: In unserem FamilienMoment über gesunde Süßigkeiten zeigen wir dir, wie du deine kleinen Naschkatzen auch mit gesunden Alternativen zu den klassischen Süßigkeiten glücklich machen kannst.


Von Schnuller und Flasche entwöhnen

Nuckeln schadet dem Gebiss

Säuglinge haben ein natürliches Saugbedürfnis, das der Nahrungsaufnahme und Beruhigung dient. Es kann jedoch sehr ausgeprägt sein, sodass der zeitweise Gebrauch von Schnullern hilfreich sein kann. Ein Dauernuckeln am Schnuller oder an der Flasche sollte allerdings vermieden werden, da es zu einer Kieferfehlstellung führen und das Kariesrisiko erhöhen kann.

Gerade das Dauernuckeln an der Milchflasche, zum Beispiel beim Einschlafen oder im Schlaf, ist besonders zahnschädlich. Es umspült die Zähne über einen längeren Zeitraum mit einer zuckerhaltigen Lösung und das fördert Karies. Verwende einen kieferschonenden Schnuller in einer möglichst kleinen Größe und versuche den Schnullergebrauch, vor allem nach dem ersten Lebensjahr, so gering wie möglich zu halten. Überlasse deinem Sonnenschein die Milchflasche nicht zum Einschlafen, sondern achte auf einen kurzen Gebrauch und die anschließende Zahnhygiene.


Über Dr. Megan Wester

Kinderzahnärztin

Portrait: Dr. Megan Wester

Dr. Megan Wester ist Kinderzahnärztin in Regensburg. Ihr Herzensanliegen ist es, die Mundgesundheit ihrer kleinen Patienten von Anfang an positiv zu beeinflussen, damit diese ein Leben lang gesunde Zähne haben. Ist eine Behandlung nötig, arbeitet sie mit allen Tricks der Kinderzahnmedizin, zum Beispiel mit Hypnose, Lachgas und Narkose. So geht das Kind gestärkt aus der Behandlung hervor und danach gerne wieder zum Zahnarzt. In unseren FamilienMomenten klärt sie als Expertin über alle Themen rund um die Mundhygiene und Zahngesundheit auf. Dr. Megan Wester ist stolze Mama von zwei kleinen Söhnen.


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