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So bringst du Kindern Nachhaltigkeit näher

Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind wichtige Themen, die auch Familien beschäftigen. Um die Ressourcen unserer Erde zu schützen, müssen wir Kindern schon früh einen rücksichtsvollen Umgang damit vermitteln. Hier findest du Tipps, wie ihr als Familie nachhaltig leben könnt.

Definition

Was bedeutet Nachhaltigkeit?

Unter Nachhaltigkeit verstehen viele Menschen in erster Linie den Umweltschutz. Tatsächlich beinhaltet der Begriff viele weitere Aspekte. Im 18. Jahrhundert wurde damit auf ein dringendes Problem der Forstwirtschaft aufmerksam gemacht: Damals fällten die Menschen in den Wäldern viele Bäume, da Holz ein bedeutender Rohstoff der Zeit war und zum Bauen und Heizen genutzt wurde. Die Bestände wurden nach und nach immer kleiner, bis schließlich die nötige Wende kam und das Holz nachhaltiger verwertet wurde. Die Menschen begannen, Waldwirtschaft zu betreiben, Bäume zu pflanzen und zu pflegen, sodass die Natur sich wieder erholen konnte. 

Erhalt der Ressourcen für kommende Generationen

Nachhaltigkeit bedeutet im ursprünglichen Sinne, Rohstoffe so einzusetzen, sodass sie in der Zukunft weiterhin zur Verfügung stehen. Der Begriff wird vor allem im Umwelt- und Tierschutz, aber auch für gesellschaftliche und politische Entwicklungen verwendet.

Die Arbeit an der Umsetzung der Nachhaltigkeit zum Wohle aller Menschen, Tiere und der Umwelt hat heute eine wichtige Bedeutung. Die Vereinten Nationen definierten insgesamt 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung in ihrer Agenda 2030, die neben dem Schutz von Klima, Umwelt und Tieren beispielsweise Bildung, Frieden, Gesundheit und den Abbau von Ungleichheit einbezieht. Auch Kinder können schon früh für den verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt und ihren Ressourcen begeistert werden.


Aspekte der Nachhaltigkeit

Selbstversorgung, Plastikvermeidung und Co. 

Nachhaltig zu leben, hat Auswirkungen auf viele Bereiche des Alltags. Wie du mit deinen Kindern Ressourcen schonen kannst, haben wir im Folgenden für dich zusammengefasst.

Mit Lebensmitteln selbst versorgen

Beim Gärtnern setzen sich die Kinder mit der heimischen Tier- und Pflanzenwelt auseinander. Wenn dir genug Platz dafür zur Verfügung steht, kannst du beispielsweise Blumen, Obst, Gemüse und Kräuter selbst anbauen. 

Kinder in die Gartenarbeit einbinden

Dein kleiner Sonnenschein kann beim Gießen und Unkrautjäten helfen und darf sich dabei so richtig schmutzig machen. Neben der körperlichen Betätigung wird ein Verständnis für die Herkunft unserer Lebensmittel geschaffen. Falls dir wenig Platz oder nur die Fensterbank zur Verfügung steht, lege einen Kräutergarten an oder züchte Radieschen im Topf. Hier findest du viele weitere Tipps zum Gärtnern mit Kindern.

Auch ein Vogelhaus oder ein Insektenhotel ist neben der Selbstversorgung mit Lebensmitteln eine gute Möglichkeit, Kindern das Thema Nachhaltigkeit näherzubringen. Das Beobachten und Erforschen der Tiere in der direkten Umgebung ist für viele Kinder sehr spannend und lehrreich.

Bewusst einkaufen und essen

Vermittele deinem Kind so früh wie möglich, wie wichtig die Aufnahme von gesunden und natürlichen Lebensmitteln ist. Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die Gesundheit deines Sonnenscheins optimal, Obst und Gemüse liefern beispielsweise lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe.

Zusammen einkaufen und kochen

Plant gemeinsam die wöchentlichen Mahlzeiten, erstellt zusammen eine Einkaufsliste und geht mit der ganzen Familie auf den Wochenmarkt. Lasse dein Kind beispielsweise am Obststand die Äpfel aussuchen.

Das gemeinsame Zubereiten von Mahlzeiten macht Spaß und dient gleichzeitig der Auseinandersetzung mit Nahrungsmitteln, sodass Kinder animiert werden, Neues zu probieren. Versuche, Lebensmittelverschwendung im Haushalt zu vermeiden und Reste bestmöglich zu verwerten. Einige Gemüsereste lassen sich wieder einpflanzen und erneut ernten. Dieser Trend wird als „Regrowing” bezeichnet. Andere Reste kannst du zu Brühe verarbeiten oder zur späteren Verwendung einfrieren. Mehr Tipps zur Vermeidung von Abfällen findest du hier.

Plastik vermeiden

Wir leben in einer Welt voller Kunststoffe: Spielzeug, Verpackungen und Hygieneprodukte enthalten oft jede Menge Plastik. Zum Glück gibt es inzwischen viele Möglichkeiten, Plastik dauerhaft zu reduzieren:

  • Greife zu hochwertigen Flaschen aus Metall. Diese haben eine lange Nutzungsdauer und lassen sich gut reinigen. 
  • Da auch Snacks für Groß und Klein oft einzeln verpackt sind, greife auf Alternativen zurück. Setze so oft es geht auf saisonales Obst oder selbst gemachte Müsliriegel. Kaufe Lebensmittel unverpackt oder in Großpackungen ein und fülle deinem kleinen Sonnenschein einzelne Portionen für unterwegs in eine wiederverwendbare Dose ab. 
  • Setze auf Behälter, die du lange nutzt und bringe zum Einkaufen eigene Beutel und Taschen mit. 
  • Feste Shampoos und Seifen gibt es mittlerweile ebenfalls für Kinder. Dabei handelt es sich um Pflegeprodukte, die auf Basis eines Pulvers hergestellt und dann mit Pflegeölen oder weiteren Bestandteilen wie Tonerden angereichert werden. Im Vergleich zu flüssigen Shampoos wird auf den Hauptbestandteil Wasser verzichtet. Durch diese andere Art der Herstellung und dem festen statt flüssigen Endprodukt in Form eines Seifenblocks gibt es in Bezug auf die Nachhaltigkeit zwei Vorteile: Sie kommen ohne Plastikverpackung aus und werden ohne Mikroplastik hergestellt. 
  • Ein besonders großes Einsparpotenzial für Müll im Baby- und Kleinkindalter bieten Feuchttücher und Windeln. Hier gibt es immer mehr nachhaltige Produkte, die weniger synthetische Stoffe enthalten oder Alternativen wie Stoffwindeln, die wasch- und wiederverwendbar sind. 

Bewusst mit Wasser und Energie umgehen

Wasser und Strom sind Ressourcen, die nachhaltig genutzt werden sollten. Dieses Verhalten sollten auch deine Kinder erlernen. Denke an deine Vorbildfunktion, denn die Kleinen schauen sich schnell die Gewohnheiten der Eltern ab. Das gilt auch für den sparsamen Umgang mit Wasser und Strom:

  • Nutze die Ökoprogramme deiner Haushaltsgeräte. Gerade mit Kindern läuft die Wasch- und Spülmaschine fast täglich, sodass du einen hohen Verbrauch an Strom und Wasser hast.
  • Stelle beim Zähneputzen, Duschen und Baden das Wasser aus, wenn du es nicht brauchst.
  • Achte darauf, das Licht auszuschalten, wenn du den Raum verlässt.
  • Zimmer, die nur selten genutzt werden, müssen nicht stark beheizt werden. 
  • Schalte ungenutzte Elektrogeräte über Nacht ab.

Mobilitätsverhalten anpassen

Überlege, wie du Strecken zur Arbeit, zum Kindergarten oder zur Schule zurücklegst. Falls du bisher für den Großteil deiner Wege das Auto genutzt hast, denke über Alternativen nach: Kannst du zu Fuß gehen, auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umsteigen?

Bewegung an der frischen Luft hat den Vorteil, dass Kinder neue Eindrücke gewinnen und mit der Umwelt in Austausch treten. Zudem lernt dein kleiner Sonnenschein, aktiv auf den Straßenverkehr zu achten und sich sicher in seiner Umgebung zu bewegen.

Aus zweiter Hand kaufen

Die Werbung versucht, uns ständig zum Kauf neuer Waren zu verführen. Beachte unsere Tipps zum nachhaltigen Konsum:

  • Lasse dich nicht zu Spontankäufen verleiten und überlege, ob du das Produkt tatsächlich brauchst.
  • Nutze das, was du hast, so lange wie möglich. 
  • Versuche die Dinge, die du benötigst, gebraucht zu finden, bevor du eine Neuanschaffung tätigst. Gerade Kleidung, Bücher und Spielwaren gibt es gut erhalten aus zweiter Hand auf dem Flohmarkt oder im Internet. Nach einer gründlichen Reinigung sind diese meist wie neu und oft um einiges günstiger. 

Upcycling

Viele Gegenstände lassen sich umfunktionieren oder durch Upcycling aufwerten. Zum Beispiel kannst du aus einem Hemd von Papa mit etwas Geschick ein neues Kleid für die Tochter oder aus einem alten Pulli Fäustlinge nähen. Die Lieblingshose hat ein Loch? Mit einem schicken Aufnäher ist sie wie neu.


Tipps für den Alltag

Müll trennen, einen Bauernhof besuchen oder Spielzeug selbst herstellen

Kinder können viel für Nachhaltigkeit tun, wenn ihre Eltern sie dabei unterstützen. Es gibt viele Möglichkeiten, wie du deiner Familie Nachhaltigkeit und Umweltschutz näherbringen und gleichzeitig mit allen Spaß haben kannst.

  • Lebensmittel retten: Viele lokale Foodsharing-Netzwerke verschenken Essbares wie Obst und Gemüse, das schnell verbraucht werden muss. Das ist eine großartige Möglichkeit, die Lebensmittel mithilfe neuer Rezepte gemeinsam in der Küche zu verarbeiten.
  • Lokalen Bauernhof besuchen: Es gibt Kooperativen und Bio-Höfe, die für Kinder die Türen öffnen. Es ist spannend zu sehen, wo Milch und Eier herkommen und wie Tiere dort gehalten werden.
  • Nachrichten schauen und erklären: Kindgerechte Informationssendungen im Fernsehen oder in der Zeitung bringen deinen Kleinen ab dem Grundschulalter bei, dass unsere Welt vernetzt ist und wir füreinander Verantwortung tragen. Sprich mit ihnen offen und in einfacher Sprache über die dort genannten Themen.
  • Spielzeug selbst machen: Salzteig, Schleim und Knete sind Spielwaren, die kinderleicht zu Hause hergestellt werden können. Nicht immer muss Spielzeug gekauft werden.
  • Clean-Ups und Plogging: Beim Spaziergang im Wald, im Park und am Strand finden wir Unmengen an Plastikmüll. Lasse ihn nicht liegen, sondern geht mit Handschuhen und Tüten gemeinsam auf die Jagd. Während sich Personen bei Clean-Ups treffen, um Müll zu sammeln, ist Plogging ein Natursport, bei dem während des Joggings Abfälle aufgehoben werden. 
  • Bilder für Mülltrennung malen oder zeichnen: Bastele gemeinsam eine für Kinder verständliche Anleitung zur Mülltrennung. Über jeden Mülleimer klebst du ein Bild, das zeigt, welcher Abfall hineingehört.
  • Papier sammeln und wiederverwenden: Eierkartons, Toilettenpapierrollen, Zeitungen und große Versandkartons lassen sich sehr gut zum Basteln verwenden. 
  • Routinen einführen: Behalte eingeführte Regeln, zum Beispiel bei der Mülltrennung, bei, denn deine Lieblinge lernen aus deinen Gewohnheiten.

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