Was ist ein Dutch Oven? Alles über den Feuertopf
Das Kochen mit einem Dutch Oven erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Kein Wunder: Man kann von herzhaft bis süß unendlich viele Rezepte damit umsetzen. Was den Feuertopf so einzigartig macht und welche Punkte du im Vorfeld beachten musst, liest du hier. Außerdem erfährst du, wie köstliches Gulasch über offenem Feuer gelingt.
Inhalte dieser Seite auf einen Blick
- Ein Dutch Oven ist ein Feuertopf aus Gusseisen mit Deckel. Er kann im Backofen, über Feuer oder durch direkten Kontakt mit Holzkohle oder Briketts erhitzt werden.
- Vor der ersten Nutzung musst das Gusseisen einbrennen: Das Reinigen und Pflegen eines Feuertopfs ist denkbar einfach, wenn du ein paar Regeln beachtest.
- Du willst mit dem Dutch Oven kochen? Hier bekommst du ein schnelles, einfaches und sehr leckeres Rezept für ein herzhaftes Gulasch.
Was ist ein Dutch Oven?
Beim Dutch Oven handelt es sich um einen Kochtopf aus Gusseisen mit Deckel und Füßen mit Tradition: Historiker vermuten, dass er aus den Anfängen des 18. Jahrhunderts stammt. Der Name setzt sich aus Dutch (holländisch) und Oven (Ofen) zusammen. Der Feuertopf heißt so, weil er ursprünglich nach holländischem Herstellungsverfahren angefertigt wurde. Der Schmortopf wurde zum Begleiter der Siedler und Kolonisten in den USA. Heute ist die Zubereitung im Dutch Oven weltweit im Trend.
Vor dem Kochen: Einbrennen!
Um mit dem Gusseisentopf köstliche Rezepte zu kochen, ist das sogenannte Brennen oder Einbrennen unerlässlich. Nur so entsteht die hochwirksame Schutzschicht, Patina genannt, die wiederum vor einem Einbrennen von Speiseresten schützt. Einen Dutch Oven einzubrennen ist im Grunde recht einfach. Dafür gehst du am besten ins Freie, da es zu einer starken Rauchentwicklung kommt. Perfekt gelingt es dir in einem Kugelgrill, in den du den Topf hineinstellst. Hier die wichtigsten Schritte:
- Reibe das Gusseisen innen und außen gründlich mit Sonnenblumenöl oder Rapsöl ein.
- Setze den geöffneten Dutch Oven auf ein Rost.
- Lasse ihn ein bis zwei Stunden bei mindestens 200 Grad Celsius einbrennen.
- Nimm den Feuertopf vorsichtig aus der Hitze, sobald eine schwarze Patina entstanden ist.
- Lasse ihn gründlich abkühlen, um dir keine Verletzung zuzuziehen.
- Trage bei Bedarf eine zweite versiegelnde Ölschicht auf.
- Beseitige eventuell entstandene Ölrückstände auf der Oberfläche.
Vorsicht: Olivenöl eignet sich nicht für das Einbrennen, da es die hohen Temperaturen über einen so langen Zeitraum nicht verträgt. Das Öl verbrennt, lagert sich auf dem Topf ab und kann einen ranzigen oder bitteren Geschmack hinterlasssen. In regelmäßigen Abständen solltest du den Prozess des Einbrennens wiederholen, um die Schutzschicht neu aufzubauen. Auch nach einem unsachgemäßen Reinigen des Küchengeräts, zum Beispiel mit Spülmittel, kann ein erneutes Einbrennen erforderlich sein.
Wie reinigt man einen Dutch Oven richtig?
Die Reinigung des Gusseisens ist denkbar simpel, wenn man ein paar Details beachtet. Du wäschst den Gusseisentopf samt Deckel von Hand und ohne den Einsatz von starken Reinigungsprodukten, wie Spülmittel oder Metallschwämmen. Diese könnten die Patina beschädigen. Am besten gelingt die Reinigung, wenn der Dutch Oven noch warm ist. Mit heißem Wasser und einem weichen, nicht kratzigen Schwamm, kann man Speisereste in der Regel problemlos beseitigen. Hartnäckige Reste in deinem Topf kannst du mit einem Kunststoffschaber oder Ringreiniger beseitigen. Nach der Reinigung musst du den Gusseisentopf umgehend sorgfältig trocknen, da sich sonst Rost bilden kann. Dafür eignen sich ein Papier- oder Geschirrtuch, das du mit etwas Sonnenblumen- oder Rapsöl tränkst.
Welcher Dutch Oven ist der richtige für mich?
Einige grundlegende Punkte sind beim Dutch Oven wichtig: Die Topfwände sollten überall die gleiche Dicke haben. Der Deckel muss perfekt auf dem Behältnis sitzen und ihn fest verschließen, in dem Gusseisentopf bilden sich nämlich heiße Dämpfe. Übrigens gibt es eigens für den Dutch Oven zugeschnittene Deckelheber. Damit kannst du den Deckel gefahrlos anheben oder entfernen und musst keine Verbrennungen befürchten. Für Einsteiger eignen sich am besten Dutch Oven Größen, die einen Bodendurchmesser von etwa 25 Zentimetern und ein Volumen von fünfeinhalb Litern beziehungsweise siebeneinhalb Litern aufweisen. Auf diese Weise hast du im Topf ausreichend Platz, um leckere Dutch Oven Rezepte für die ganze Familie umzusetzen. Es gibt auch größere Exemplare mit zehn Liter Volumen, um auf Grillfesten für bis zu 20 Personen ein leckeres Mahl zu zaubern. Ein weiteres wichtiges Entscheidungskriterium können die Rezeptideen sein, die dir vorschweben. Bereitest du gerne Gerichte mit sehr hohen Temperaturen zu, sind insbesondere Töpfe ideal, die flach sind. So verteilt sich die Wärme besser. Tiefe Töpfe sind hingegen für Speisen geeignet, die mit niedrigeren Temperaturen gegart werden oder bei denen die Oberhitze begrenzt sein soll.
Was ist bei der Lagerung und Pflege zu beachten?
Der Deckel auf dem Gusseisentopf sollte während der Lagerung leicht geöffnet sein, damit eine konstante Luftzirkulation gewährleistet wird. Dafür legst du zwischen Behältnis und Deckel einfach ein Stückchen gefaltetes Küchenpapier. Tust du das nicht, kann der eigentlich sinnvolle hauchdünne Ölfilm im Topf ranzig werden, was das Geschmackserlebnis deines Rezeptes zerstört. Sobald das Öl ranzig ist, ist ein erneutes Einbrennen erforderlich. Umso wichtiger ist demnach, den Gusseisentopf richtig zu pflegen. Hier sind weitere wichtige Tipps für den Umgang mit dem Dutch Oven:
- Stelle den Gusseisentopf niemals in Wasser, denn dadurch beginnt er schnell zu rosten.
- Verwende niemals Spülmittel zum Reinigen, da dies die Patina zerstört und ein erneutes Einbrennen erforderlich macht.
- Lasse nie einen leeren Dutch Oven über längere Zeit auf dem Feuer stehen, da so das Material Schaden nehmen kann.
- Gieße niemals kalte Flüssigkeit in den heißen Gusseisentopf, weil der Temperatursturz das Gusseisen zerbrechen kann.
So vielseitig ist der Dutch Oven
In diesem traditionsreichen Topf lassen sich Rezepte unterschiedlichster Art umsetzen. Wenn du besonders ursprünglich und naturnah kochen willst, ist das Kochen über direktem Feuer genau das Richtige für dich. Eine besondere Garvariante: Hitze durch Kohle oder Briketts von unten und oben: Manche Profis verwenden für die Zubereitung bestimmter Gerichte Kohle oder Briketts nicht nur für ein gewöhnliches Feuer, sondern holen einige davon aus dem Feuer, um sie auch auf den Deckel des Topfes zu legen. So wird neben der Unter- auch eine Oberhitze erzeugt. Der Topf eignet sich aber nicht nur für das offene Feuer, sondern er lässt sich dank seiner Füße auch in den Backofen stellen.
Bedenke: Du hast bei der Zubereitung über offener Flamme deutlich weniger Kontrolle über den Garprozess, wie wenn du Speisen in der Pfanne auf der Herdplatte oder im Bräter im Backofen zubereitest. Um die Temperatur zu steuern, wird der Topf an ein Schwenkgrill-Gerüst angebracht und hängt an einer Kette. Ist der Topf tief unten beim Feuer, kocht man entsprechend mit extrem hoher Temperatur, zieht man die Kette hinauf, ist die Temperatur niedriger. Hier sind Gefühl und die Bereitschaft, auszuprobieren, gefragt. Besonders beliebt bei Anfängern sind deshalb Schmorgerichte mit Fleisch, weil es hier nicht auf die exakte Temperatur oder Garzeit ankommt. Die besten Rezepte für den ersten Gebrauch eines Dutch Ovens sind echte Klassiker wie Gulasch, Schichtfleisch oder Chili con Carne. Wie bei einem Dampfdruckkochtopf wird auch hier durch den Dampf gewährleistet, dass der Garpunkt rasch erreicht wird und die Speisen saftig bleiben.
So bereitest du Gulasch im Dutch Oven über offenem Feuer zu
Herzhaftes Gulasch ist das perfekte Rezept, um den Dutch Oven über direktem Feuer auszuprobieren. Für dieses leckere Essen kommen die klassischen Zutaten für Gulasch zum Einsatz: Neben Rindfleisch, Zwiebeln und Paprika landet außerdem leckeres Gemüse wie Sellerie und Möhren im Topf. Für den Geschmack kommen unter anderem Knoblauchzehen, Rinderfond und Tomatenmark hinzu. Außerdem dürfen natürlich typische Gewürze wie Paprikapulver und Lorbeerblätter nicht fehlen – und eine ordentliche Portion Pfeffer und Salz. Tipp: Wenn du es besonders rustikal magst, kannst du auch noch eine Prise Majoran und gemahlenen Kümmel hinzufügen. Das Gute an Gulasch ist: Es gibt keine exakte Garzeit oder -temperatur, die es einzuhalten gilt. Sobald du den Feuertopf in deinem Gerüst befestigt und Feuer gemacht hast, kann es losgehen. Das vollständige Rezept, wie du zu einem köstlichen Ergebnis kommst, findest du unten. Lass es dir schmecken!