Kräuter rebeln: trockene Kräuter bearbeiten

„Gerebelt“ – diesen Begriff liest man oft auf Verpackungen getrockneter Kräuter. Doch was genau bedeutet dieser Begriff eigentlich? Und wie verarbeitet man gerebelte Kräuter richtig? Das und mehr erfährst du hier in unserem Küchenlexikon.

Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Weinbau: Dort beschreibt er das Abbeeren – also das Ablösen der Trauben von der Rebe. Dieses Verfahren übertrug man dann irgendwann in die Welt der Gewürze: Hier beschreibt rebeln das Abstreifen der getrockneten Blätter und/oder Blüten vom Stiel. Dies geschieht entweder maschinell oder per Hand – was zeitaufwändiger, aber auch schonender ist. Nicht zu verwechseln sind gerebelte Kräuter mit gemahlenen oder granulierten: „gemahlen“ bedeutet, dass ein Gewürz in Pulverform ist, wie zum Beispiel Zimt, Paprika oder Pfeffer, während Granulat aus feinen Körnchen besteht – Stichwort: Knoblauch. Zum Rebeln eignen sich unter anderem Petersilie, Kerbel, Majoran, Bohnenkraut, Thymian, Estragon, Basilikum und Oregano.

Natürlich kannst du auch selbst Kräuter trocknen und rebeln. Dafür bindest du zunächst Stiele frischer Kräuter zu kleinen Sträußen zusammen und hängst sie kopfüber an einem trockenen, warmen Ort auf, bis sie vollständig getrocknet sind. Dann streifst du mit den Fingern vorsichtig die einzelnen Blätter von den Stielen und gibst diese zur Aufbewahrung in ein Glas. 

Da beim Rebeln die Aromen relativ gut erhalten bleiben, kann man mit den getrockneten Kräutern fast genauso gut würzen, wie mit frischen. In manchen getrockneten Kräutern, wie dem Oregano, ist die Konzentration ätherischer Öle sogar höher als im frischen Grün – die getrocknete Variante schmeckt daher intensiver. Anders als bei frischen Kräutern gibt man die getrockneten bereits relativ am Anfang in das Gericht, damit sie Zeit haben, ihr Aroma zu entfalten. Auch Salat schmeckt prima, wenn er mit getrockneten Kräutern gewürzt wird – vor allem, wenn die Kräuter etwas Zeit haben, im Dressing zu ziehen.