Kräuter: perfekt zum Abrunden
Küchenkräuter umfassen eine Vielzahl an Pflanzen, die frisch oder getrocknet zum Würzen von warmen und kalten Speisen verwendet werden. Bekannte Kräuter sind Rosmarin, Petersilie oder Oregano. Um die Auswahl zu erleichtern, sind sie auch in fertigen Kräutermischungen erhältlich.
Was sind Kräuter?
Seit es den Menschen gibt, werden verschiedenste Kräuter mit Nahrung vermengt. Dabei kann es sich um Wurzeln, Stiele, Blätter, Blüten, Früchte, Samen, Rinde oder andere Kräuterabschnitte handeln. Käruter wachsen in der Natur meist auf durchlässigen, kalkreichen Böden mit viel Humus. Ein zu feuchter, nährstoffreicher oder überdüngter Lehmboden ist nicht optimal. Trotzdem können sie meist leicht im eigenen Garten oder sogar auf der Fensterbank gezüchtet werden.
Welche Kräuter gibt es?
Von heimisch bis exotisch: Die Anzahl der essbaren Kräuter ist gigantisch. Hier kommen die wichtigsten und beliebtesten Küchenkräuter im Überblick.
Diese Sorten sind besonders beliebt
Beliebt sind vor allem die Kräuter der Provence, zu denen unter anderem Thymian, Rosmarin, Bohnenkraut und Majoran zählen. Ebenfalls französischen Ursprungs sind die Fines Herbes, die Schnittlauch, Kerbel, Petersilie und Estragon beinhalten. Sie passen gut zu Suppen, Champignons oder Omeletts.
Das steckt in Kräutern
Heilkräuter haben eine lange Tradition. Aus Kräutern lassen sich Tees, Aufgüsse, Auszüge, Tinkturen und Salben herstellen. Basilikum ist verdauungsfördernd, krampflösend und beruhigend. Pfefferminze wirkt positiv auf die Galle, lindert Erkrankungen der Atemwege und entkrampft Magen-Darm-Beschwerden. Zitronenmelisse hat antibakterielle Eigenschaften und wirkt beruhigend.
Wo kommen Kräuter ursprünglich her?
Viele Kräuter stammen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und sind heiße Temperaturen, eine vermehrte Besonnung sowie mildere Winter gewöhnt. Kräuter haben also einen hohen Anspruch an ihren Standort. Nichtsdestotrotz können sie häufig auch im eigenen Garten oder auf dem Balkon gezogen werden.
Wann haben Kräuter Saison?
Die meisten Kräuter sind ganzjährig im Handel verfügbar. Ihre Saison ist je nach Art unterschiedlich. Petersilie ist von Mai bis zum ersten Frost verfügbar, Dill von Mai bis November, Liebstöckel von März bis Juni, Oregano von Mai bis Oktober, Salbei von März bis September, Kerbel von April bis September, Gartenkresse von April bis Oktober, Majoran von Mai bis Oktober.
Kräuter selbst sammeln: Darauf musst du achten
Selbst gepflückt schmeckt es doch am besten! Wusstest du, dass du Kräuter das ganze Jahr über sammeln kannst – sogar im Winter? Hier kommen die wichtigsten Tipps und Tricks für deine nächste Kräuterwanderung.
- An Straßenrändern, auf Äckern und Hundewiesen sollte man keine Kräuter sammeln, da diese mit giftigen Soffen belastet sein können.
- Verwechslungsgefahr: Bärlauch wird manchmal mit dem giftigen Maiglöckchen, Sauerklee mit dem giftigen Buschwindröschen verwechselt. Zur eindeutigen Bestimmung am besten ein bebildertes Buch oder eine App zurate ziehen und den Geruchstest machen. Bärlauch hat einen dem Knoblauch ähnlichen, intensiven Geruch.
- Kräuter niemals mit der Wurzel ausreißen, immer mit einer Schere oder einem Messer abschneiden.
- In Körben oder Leinenbeuteln transportieren, damit die Kräuter nicht zerdrückt werden.
- Kräuterpollen können Allergien auslösen. Kräuter mit besonders stark allergenen Pollen sind Traubenkraut, Wilder Hanf, Beifuß, Glaskraut und Spitzwegerich.
Kräuter kaufen und lagern: Tipps
Natürlich kannst du Kräuter auch kaufen, die meisten sind das ganze Jahr über im Supermarkt erhältlich. Wir verraten dir, worauf es ankommt und wie du erkennst, ob sie frisch sind.
Daran erkennst du frische Kräuter
Frische Kräuter erkennst du daran, dass sie keine Flecken aufweisen, die Triebe und die Stängel sich fest anfühlen und nicht herunterhängen. Die Blätter der Kräuter müssen leuchten und dürfen nicht miteinander verklebt sein. Das Aroma sollte durch leichtes Reiben der Pflanze gut zu riechen sein. Mit dem Finger über die Blätter oder die Stiele streichen, so entlockt man dem Gewächs eine Kostprobe.
Kräuter im Topf kaufen
Kräuter aus dem Topf verschönern die Küche und wachsen praktischerweise nach – zumindest theoretisch. Die Realität sieht leider oft anders aus: Allzu schnell vergammeln die kleinen Pflänzchen und landen samt Plastiktopf im Müll. Das kannst du verhindern, indem du richtig gießt. Zu viel Wasser lässt die Wurzeln schnell faulen. Vertrocknen sollten die Pflanzen aber natürlich auch nicht, Basilikum zum Beispiel benötigt mehrmals am Tag eine kleine Menge Wasser. Wenn du die Kräuter teilst und auf mehrere Töpfe verteilst, haben sie mehr Platz. Und dann kommt es natürlich noch auf den Standort an: Die meisten Küchenkräuter mögen die pralle Sonne nicht, brauchen aber dennoch viel Licht.
Frische Kräuter richtig lagern
Du kannst einen Kräuterbund einfach in ein Glas mit Wasser stellen. Falls dein grüner Strauß mehrere Tage lang frisch bleiben soll, kannst du jeden Tag das Wasser austauschen und alle zwei Tage die Stängel kürzen. Alternativ können die Kräuter in ein feuchtes Küchentuch gewickelt oder, mit etwas Wasser benetzt, in einer Vorratsdose im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Getrocknete Kräuter richtig lagern
Getrocknete Kräuter sollten an einem dunklen, trockenen Ort in luftdicht verschlossenen Gläsern oder Dosen aufbewahrt werden, so behalten sie ihr Aroma am besten.
Kann man Kräuter einfrieren?
Klar! Dafür die frischen Kräuter waschen und anschließend hacken. Nun in kleinen Vorratsdosen oder anderen Behältern ins Gefrierfach geben. Alternativ die Kräuter in Eiswürfelformen geben, mit Wasser auffüllen – fertig sind die perfekt portionierten kleinen Kräuterbomben. Geht natürlich auch mit Mischungen. Da manche Kräuter, wie zum Beispiel Basilikum, nach dem Auftauen eher matschig sind, eignen sie sich eher zum Kochen und weniger für Salate und Co.
Wozu können Kräuter verwendet werden?
Kräuter dienen der Verfeinerung vieler Gerichte und Salate. Werden Kräuter mitgekocht oder angebraten, sollten große und derbe Sorten von Anfang an mit vermengt werden, dazu gehören zum Beispiel Lorbeer, Thymian, Rosmarin und Chili. Feine und empfindlichere Kräuter sollten möglichst erst zum Ende der Garzeit hinzugegeben werden. Darunter fallen Basilikum und Portulak. Bei zu starker Erhitzung können einige Kräuter wie etwa Curry bitter werden.
Doch Kräuter lassen sich nicht nur zu festen Speisen vielfältig kombinieren, auch als Tee bieten sie eine große Auswahl. Die Palette reicht von einfachen Kräutertees, die rein zum Genießen zubereitet werden, bis hin zu medizinischen Mischungen, welche bei fast allen Beschwerden helfen können. Frische Kräuter können im Kühlschrank gelagert werden, wohingegen getrocknete Kräuter dunkel und trocken aufbewahrt werden sollten.
Frische Kräuter trocknen: So geht’s
Du kannst selbstgepflückte oder gekaufte Kräuter ohne Probleme trocknen und sie so bis zu einem Jahr haltbar machen. So geht’s:
- Fünf bis zehn Stängel bündeln und locker zusammenbinden.
- Zwei Wochen lang an einem trockenen, dunklen Ort kopfüber aufhängen.
- Pflanzen mit großen Blättern, wie etwa Pfefferminze und Salbei, trocknen noch besser, wenn man sie großzügig auf einem Gitter verteilt.
- Auch im Backofen oder einem Dörrautomaten lassen sich Kräuter trocknen, ideal sind Temperaturen von maximal 35 Grad.
- Anschließend die Kräuter nach Belieben zerkleinern und in einem luftdicht verschließbaren Gefäß aufbewahren.
Welche Kräuter passen gut zusammen?
Du bist gerade am Kochen und merkst, dass deinem Gericht noch der nötige geschmackliche Schliff fehlt? Anstatt jetzt möglichst viele Gewürze wahllos in den Topf zu werfen, solltest du dir genau überlegen, welche Aromen wirklich passen. Minze, Dill und Kresse sind zum Beispiel Alleingänger, ihr Geschmack ist so speziell und intensiv, dass andere Kräuter nicht dazu passen. Majoran und Oregano passen nicht zueinander, weil sie sich zu ähnlich sind und ihre feinen Noten einander überlagern. Petersilie und Schnittlauch wiederum sind echte Allrounder, die sich mit fast allem vertragen. Rosmarin passt prima zu Wild, Minze verleiht deinen Gerichten eine frische Note, vor allem in Kombination mit Joghurt und/oder Gurke. Estragon ist toll zu Fleisch, Basilikum ergänzt die Aromen der Tomate. Dill ist der Klassiker zu Fisch, Petersilie zu Kartoffeln.
Kräuter der Provence selbst machen
Die beliebte Kräutermischung besteht, wie der Name schon ahnen lässt, aus einem Mix beliebter französischer Küchenkräuter. Der Begriff ist nicht geschützt, daher variiert die Zusammensetzung je nach Hersteller. Rosmarin, Thymian, Oregano, Bohnenkraut und Lavendelblüten sind meist die Hauptbestandteile, manchmal werden noch Salbei, Basilikum, Liebstöckel, Fenchel, Lorbeer oder Wacholder hinzugefügt. Wenn du deine eigenen Kräuter der Provence mischst, kannst du selbst bestimmen, was reinkommt. Tipp: Die Mischung eignet sich auch prima als Geschenk!
- Falls du frische Kräuter für deinen Mix nutzen möchtest, musst du diese zunächst gut trocknen. Natürlich kannst du auch bereits getrocknetes Kraut nutzen.
- Gib dann Rosmarin, Bohnenkraut, Thymian und Oregano zu gleichen Teilen in eine Gewürzmühle und ergänze mit anderen Kräutern nach Belieben. Lavendelblüten sorgen für die typisch süßliche Note. Hast du keine Mühle, kannst du auch den Mörser zur Hand nehmen.
- Fülle die zerkleinerten Kräuter in ein verschließbares Glas.
Italienische Kräutermischung selbst machen
Dasselbe kannst du natürlich auch mit italienischen Kräutern machen. Die typisch italienische Mischung schmeckt weniger süßlich als die Kräuter der Provence, ein wenig saurer und fruchtiger. Hier sind neben Thymian, Rosmarin, Majoran und Oregano auch Knoblauch, Estragon und Basilikum eine feine Wahl, nach Belieben kannst du die Mischung außerdem mit getrockneter Tomate, Paprikapulver und Zitronenabrieb verfeinern.