Karpfen: traditioneller Fastenfisch
Der Karpfen hat seinen Ursprung in Asien; durch die Römer wurde er nach Europa gebracht. Im Mittelalter wurde der Karpfen dann fester Bestandteil der Esskultur und es wurden immer mehr Karpfen in Teichen gehalten und gezüchtet. Wegen der christlichen Speisegebote, bei welchen an mehr als 150 Tagen im Jahr kein Fleisch gegessen werden durfte, wurden die Karpfen speziell für die Fastenzeit herangezogen.
Diese besonderen Eigenschaften hat der Karpfen
Schuppenkarpfen heißt die Wildform, die in norddeutschen Seen und in ruhigen Zonen größerer Flussläufe noch zu Hause ist. Als sogenannte Friedfische ernähren sie sich von Plankton und Kleinstlebewesen. Bei den bis zu einem Meter langen Zuchtformen gibt es bestimmte Merkmale: Spiegelkarpfen haben nur noch drei Schuppenreihen und Lederkarpfen sind fast schuppenlos. Der buckelbetonte Süßwasserfisch hat vier charakteristische Barteln an der Oberlippe seines Stülpmauls.
Wo kommt der Karpfen ursprünglich her?
Karpfen (Cyprinus carpio) ist eine europäische Fischart und die Speisefische werden oft im warmen Süßwasser von Fischteichen gezogen. Im Vergleich zu diesen Zuchtformen werden die Wildbestände immer seltener. Ausgehend von sibirischen, japanischen und chinesischen Gewässern verbreiteten sich Karpfen in Abhängigkeit vom jeweiligen Klima bis in den Oberlauf der Donau. Vor acht Jahrtausenden begann die Domestizierung wahrscheinlich aufgrund menschlicher Einflüsse in Mitteleuropa.
Wann hat Karpfen Saison?
Mit Beginn des Septembers startet die Karpfensaison mit dem Abfischen. In den Herbst- und Wintermonaten, deren Name mit einem „R“ endet, gilt Karpfen als besondere Delikatesse. Die meisten Karpfen stammen mittlerweile aus Zuchtteichen.
Wozu kann Karpfen verwendet werden und wie wird er gelagert?
Karpfen werden hauptsächlich saisonal angeboten, obwohl es auch ganzjährige Angebote gibt. Zudem gelten Karpfen schon Jahrhunderte lang als Fastenfische. In der Küche wird Karpfen meist „blau“ nach Lausitzer Art, aber auch gebacken nach Fränkischer Art oder in Eigenblut eingelegt nach Polnischer Art zubereitet. Roher Karpfen bleibt im Kühlschrank nur einen Tag haltbar. Verarbeiteter Fisch ist ebenfalls einen Tag haltbar. Tiefgefrorener Karpfen ist hingegen etwa drei bis vier Monate haltbar. Lass ihn langsam im Kühlschrank auftauen.
Das steckt in Karpfen
Karpfenfleisch ist mit einem Fettanteil von etwa fünf Prozent recht mager. Es enthält zahlreiche gesunde Fettsäuren, Mineralstoffe, Protein und Vitamine. Karpfenfleisch liefert mehr Omega-6-Fettsäuren als Omega-3-Fettsäuren. Beides sind wertvolle ungesättigte Fette, die Menschen für sämtliche Stoffwechselprozesse, für gesund funktionierende Nervenbahnen und einen optimalen Wasserhaushalt brauchen.
kcal: 115 kcal
Kohlenhydrate: 0 g
Eiweiß: 18 g
Fett: 4.8 g
Vitamin A: 44 µg
Vitamin B1: 0.07 mg
Vitamin B2: 0.05 mg
Vitamin B6: 0.15 mg
Vitamin C: 1 mg
Vitamin E: 0.5 mg
Calcium: 63 mg
Eisen: 0.7 mg
Kalium: 378 mg
Magnesium: 51 mg
Natrium: 30 mg