Milch aufschäumen mit & ohne Gerät: 4 Methoden
Nicht zu luftig, nicht zu fest: So fühlt sich der perfekte Milchschaum auf der Zunge an. Wie du die hübsche Haube auf deine liebsten Kaffeespezialitäten oder auch den heißen Kakao zauberst, ob es dafür zwingend teures Zubehör braucht und was es beim Milch aufschäumen zu beachten gibt – lies die besten Tipps jetzt in unserem Küchenlexikon!
Was bedeutet „aufschäumen“?
Bevor du den ersten Schluck Kaffee oder Kakao trinkst, tauchen deine Lippen in cremigen Schaum ein, der sanft auf der Zunge zergeht. Die aufgeschäumte Milch ist es, die heiße Kaffee- und Kakaospezialitäten, aber auch einen Iced Latte zu echten Köstlichkeiten krönt. Aufschäumen selbst meint eine Methode, um Milch manuell oder mit technischer Hilfe aufzuschlagen. Dabei umschließen Eiweißmoleküle aus der Milch Luftbläschen und formen im besten Fall einen weichen Teppich, der als oberste Schicht deinen Latte macchiato oder Cappuccino bedeckt.
Welche Milch zum Aufschäumen verwenden?
Ob frisch oder als H-Milch, Vollmilch oder mit 1,5 Prozent Fett – Kuhmilch, auch laktosefreie, lässt sich schnell und leicht in den perfekten Milchschaum verwandeln. Die ideale Temperatur zum Aufschäumen liegt bei 60 bis 70 Grad. Aber auch kalt wird sie schön schaumig. Wusstest du, dass über die Stabilität vor allem der natürliche Proteingehalt der verwendeten Milch entscheidet? Als ideal gelten 3,1 bis 3,5 Prozent. Entscheidend ist auch die Wartezeit nach dem Aufschäumen. Gib den fertigen Milchschaum direkt auf dein Getränk, ist er maximal fein und cremig. Mit der Zeit wird ein Teil der Milch wieder flüssig. Dann erhälst du einen grobporigeren Milchschaum.
Neben Kuhmilch kannst du eine ganze Reihe an veganen Produkten verwenden, um den Kaffee mit einem Häubchen zu versehen. Unter den Milchalternativen sind Sojadrinks dank ihres hohen Proteingehalts am besten zum Aufschäumen geeignet. Suche im Supermarktregal ansonsten gezielt nach Produkten, die als Barista-Version gelabelt sind. Was es insgesamt bei den einzelnen Sorten zu beachten gibt? Wir bieten hier einen kleinen Überblick.
Tipps für aufgeschäumte Milch: geeignete Milchsorten & Milch-Alternativen
- Kuhmilch: Je fettiger die Milch, umso sämiger und geschmackvoller ist der Schaum. Den meisten schmeckt Frischmilch besser als H-Milch, verwenden kannst du beides. Über einer Temperatur von 70 Grad fällt der Schaum wieder in sich zusammen – erhitze die Milch zum Aufschäumen deshalb nur sanft.
- Schaf- und Ziegenmilch: Im Kaffee ist der Geschmack vielen zu speziell. Wer es trotzdem versuchen mag: Schafmilch schäumt wunderbar und ist geschmacklich wesentlich milder als Ziegenmilch. Letztere sollte auf jeden Fall sehr frisch sein. Ein Plus: Beide Sorten sind bei einer Milchallergie meistens verträglich.
- Haferdrink: Damit sich das Produkt besser aufschäumen lässt, wird es für den Handel gern mit Proteinen angereichert. Wirf also ruhig einen Blick auf die Zusammensetzung. Der Geschmack ist angenehm süßlich.
- Sojadrink: Wird Sojamilch zu heiß erhitzt, kann sie flocken und schäumt nicht mehr gut. Deshalb gilt auch hier: weniger ist mehr. Die Schaumkrone auf deinem Milchgetränk ist dann genauso schön wie der Schaum aus Kuhmilch.
- Mandeldrink: Nicht nur vegane Feinschmecker schwören auf die leckere Variante aus Mandeln. Da sie glutenfrei ist und normalerweise keine Spuren von Soja enthält, ist sie bei entsprechenden Unverträglichkeiten gut bekömmlich. Aufschäumen lässt sie sich je nach Sorte mäßig bis gut.
Wenn dir die Schaumbildung nicht so wichtig ist, kannst du auch Cashew-, Haselnuss-, Reis-, Dinkel- oder Kokosmilch in deiner liebsten Kaffeespezialität probieren. Diese geben eine leckere geschmackliche Note und je nach Milchsorte auch etwas Süße. Der geschaffene Schaum fällt bei den meisten dieser Sorten allerdings schnell wieder in sich zusammen. Teste dich im Zweifel durch die Pflanzendrinks verschiedener Hersteller. Die Zusammensetzung kann sich unterscheiden und deshalb auch darüber entscheiden, ob feiner Schaum entsteht oder nicht. Manchen Produkten ist beispielsweise Soja beigefügt, denn dann schäumen sie besser.
Milch aufschäumen: 4 Methoden für perfekten Milchschaum
Milch aufschäumen kann auf verschiedene Arten und Weisen gelingen. Und das Beste: Du brauchst dafür nicht mal zwingend extra Equipment in der Küche. Mit welchen Geräten das Aufschäumen wie funktioniert und wann ganz einfache Küchenhelfer zu den besten Milchschaum-Assistenten werden – wir haben Tipps für dich gesammelt.
Milch aufschäumen mit Dampfdüse
Eine Espressomaschine mit Dampfdüse macht besonders cremigen Milchschaum. Befülle dafür eine kleine Edelstahlkanne bis zur Hälfte mit kalter Milch. Tauche den Dampfhahn zunächst etwa einen Zentimeter in die Milch und drehe das Ventil schnell auf. Dann sorgt der hohe Druck des heißen Wasserdampfs für einen feinen, stabilen Schaum und erhitzt die Milch. Ist sie handwarm, halte die Kanne schräg und tauche die Düse tief ein. So zieht sich die cremige Konsistenz vom Boden bis zur Kante des Kännchens durch. Die Kanne nun auf dem Tisch oder der Arbeitsplatte aufklopfen, damit noch vorhandene Bläschen in der Milch zerplatzen, und zum Schluss schön schwenken. Dann darf der Schaum – mit oder ohne Latte Art – weiter auf den Kaffee wandern.
Milch aufschäumen ohne Gerät
Im Handel bekommst du verschiedene Arten von Milchaufschäumern. Zu den praktischsten gehören die elektrischen, weil sie vollautomatisch funktionieren. Die Milch oder Pflanzendrinks erwärmen und zeitgleich aufschlagen? Kein Problem für sie! Befülle den Aufschäumer einfach bis zur angebrachten Markierung. Die maximale Füllhöhe kann bei verschiedenen Produkten unterschiedlich ausfallen. Achte beim Kauf darauf, wie viel Milchschaum du für dich und deine Gäste normalerweise brauchst. Ansonsten kannst du auch einfach mehrmals schäumen. Bei manchen Modellen kannst du außerdem manuell einstellen, ob gröber, feiner oder kalt aufgeschlagen werden soll. Je nach Machart haben elektrische Milchaufschäumer am Boden in ihrem Inneren eine Heizspirale oder erhitzen sich mittels Induktion. In beiden Fällen bekommen sie über Kabel und Steckdose ihren Strom.
Milch manuell aufschäumen
Eine günstige Option bieten batteriebetriebene Stab-Milchaufschäumer und auch Milchaufschäumer aus Glas oder Edelstahl, die in der Regel mit Siebeinsätzen ausgestattet sind. Dadurch sehen sie aus wie eine kleine French Press. Nachdem du die Milch hineingegeben und erwärmt hast, setze den Deckel samt Siebeinsatz auf und bewege ihn über eine angebrachte Stange so oft hoch und runter, bis die gewünschte Cremigkeit erreicht ist. Solche Milchaufschäumer gibt es in verschiedenen Größen. Dadurch kannst du auch viel Milch auf einmal aufschlagen und je nach Modell auf dem Herd erwärmen.
Stab-Milchaufschäumer hälst du direkt in die Milch. An ihrem Ende ist ein kleiner Quirl, der sie aufschlägt, aber nicht erhitzt. Die Methode eignet sich eher für geringe Mengen. Wenn du keines der entsprechenden Geräte besitzt: Mit etwas Ausdauer kann auch ein Schneebesen seinen Dienst tun! Stell diesen in einen Topf mit warmer Milch und reibe ihn dann möglichst schnell zwischen deinen Händen. Oder du befüllst ein Schraubglas halbvoll mit warmer Milch, verschließt den Deckel fest und schüttelst es kräftig durch.
Milch aufschäumen mit Stabmixer
Einen Stabmixer hast du bestimmt zu Hause, oder? Notfalls kann nämlich auch der zum Einsatz kommen, um Milch cremig zu schlagen. Zusätzlich brauchst nur etwas Geduld. Erwärme zunächst Milch für eine Tasse in einem Topf, bis sie dampft, aber nicht kocht, und fülle sie in ein schmales, hohes Gefäß, bis es maximal halbvoll ist. Das vermindert die Spritzgefahr. Außerdem kann sich das Volumen der Milch beim Aufschäumen fast verdoppeln. Nun den Pürierstab mit dem vorderen Teil in die Milch halten und bei niedriger Stufe mixen.