Artischocke: essbare Blüte
Die Artischocke erinnert ein wenig an eine Distel, wenn man sie im Gemüseregal liegen sieht. Viele trauen sich nicht an die dekorative Blüte ran, aber ein Versuch lohnt sich. In vielen Mittelmeerländern ist die Artischocke bereits sehr beliebt und ein fester Bestandteil der Küche.
Diese besonderen Eigenschaften hat die Artischocke
Essbar sind die fleischigen Böden der einzelnen Artischockenblätter. Im Geschmack sind sie fein herb oder auch ein wenig bitter. Das ist zwar nicht jedermanns Sache, aber mit dem richtigen Dip allemal einen Versuch wert. Zu den bekanntesten großen Artischockensorten zählen Camus de Bretagne, Romanesco und Catanese.
Bei jungen Artischocken sind vor allem die Sorten Violetto, Violetto di Toscana und Tudela beliebt. Aufgrund ihrer Inhaltsstoffe regen Artischocken den Appetit an, fördern die Verdauung und senken den Cholesterinspiegel. Der in den Artischocken enthaltene Bitterstoff Cynarin regt den Stoffwechsel an und hat eine positive Wirkung auf Magen, Leber und Galle. Aufgrund der enthaltenen Flavonoide haben Artischocken zudem auch eine diätetische Wirkung.
Wo kommt die Artischocke ursprünglich her?
Bislang konnte noch nicht geklärt werden, woher die Artischocke ursprünglich stammt. Viele Botaniker gehen davon aus, dass die Heimat der Frucht entweder in Arabien, im Iran oder im Mittelmeerraum liegen muss. Die Wildform der Artischocke dürfte jedoch weitaus kleiner gewesen sein, als die heute gezüchteten Exemplare. Da die Pflanze aufgrund ihres Aussehens früher in vielen Regionen als giftig galt, wurde sie lange Zeit nur wegen ihrer hübschen, lilafarbenen Blüten zur Zierde angebaut. Erst nach der Entdeckung ihres wunderbaren Geschmacks konnte die Artischocke die Küchen der Welt erobern. Mittlerweile werden Artischocken weltweit in warmen Klimazonen angebaut. In Europa ist der Anbau in Ländern wie Spanien, Italien oder Frankreich hoch im Kurs. Weitere bekannte Anbaugebiete außerhalb Europas sind neben der Türkei auch Ägypten, Marokko, Algerien und Israel.
Wann hat die Artischocke Saison?
Artischocken sind mittlerweile das ganze Jahr über frisch erhältlich. Im Herbst haben sie jedoch Hochsaison. Am besten schmecken große Exemplare von Juni bis November, während junge Artischocken bereits im Frühling ein Genuss sind.
Wozu kann die Artischocke verwendet werden und wie wird sie gelagert?
In der Gourmetküche werden vor allem die noch ungeöffneten Blütenknospen als Delikatesse geschätzt. Sobald sich die Blüten geöffnet haben, werden die Artischocken sehr faserig und sind deshalb nicht mehr genießbar. Von ausgewachsenen Artischocken wird in der Regel nur der butterzarte und weiche Boden beziehungsweise das Herz verwendet.
Von jungen Artischocken kann die ganze Blüte, samt Stiel und Heu gegessen werden. Bei Artischocken, die im Ganzen gegart werden, kann zudem auch das an den Blättern sitzende Fruchtfleisch mitgegessen werden. Während dieses einen leicht bitteren Geschmack hat, verfügen die Herzen über ein sehr mildes Aroma.
Daran erkennst du frische Artischocken
Achte beim Artischockenkauf immer darauf, dass sich die Artischocken prall anfühlen und über keine braunen oder trockenen Stellen verfügen. Auch schwarze Punkte am Stiel sind ein schlechtes Zeichen und deuten auf ältere Exemplare hin.
Das steckt in der Artischocke
Artischocken sind nicht nur geschmacklich, sondern auch aus gesundheitlicher Sicht empfehlenswert. Sie enthalten sehr viel Vitamin A, B und E, sowie Calcium, Eisen und Magnesium. Teilweise kann der Genuss einer Artischocke bereits den 10-fachen Tagesbedarf vieler dieser Substanzen decken.
kcal: 22 kcal
Kohlenhydrate: 2.6 g
Eiweiß: 2.4 g
Fett: 0.1 g
Vitamin A: 17 µg
Vitamin B1: 0.14 mg
Vitamin B2: 0.01 mg
Vitamin B6: 0.1 mg
Vitamin C: 8 mg
Vitamin E: 0.2 mg
Calcium: 53 mg
Eisen: 1.5 mg
Kalium: 350 mg
Magnesium: 26 mg
Natrium: 47 mg