Schwarze Johannisbeere: Wie gesund ist sie?
Die Schwarze Johannisbeere ist nicht nur lecker, sie zählt außerdem zu den Früchten mit dem höchsten Vitamin-C-Gehalt. Somit kann sie zur Unterstützung des Immunsystems beitragen. Grund genug der Schwarzen Johannisbeere etwas Aufmerksamkeit zu schenken. Welche wissenswerten Fakten gibt es über das heimische Superfood, wo kommt sie her, wo liegt der Unterschied zwischen den verschiedenen Sorten und was ist beim Pflanzen zu beachten?
Was ist die schwarze Johannisbeere?
Die Gattung der Johannisbeere gehört zur Familie der Stachelbeergewächse. Neben der Schwarzen Johannisbeere, gibt es auch rote und weiße Früchte. Diese unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich von der dunklen Sorte. Die Frucht reift um den Festtag des Heiligen Johannes des Täufers am 26. Juni, was der Beere angeblich zu ihrem Namen verholfen hat. Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich auch der französische Begriff „Cassis” etabliert und in Österreich ist sie außerdem als „Ribisel” bekannt. Ihr botanischer Name „Ribes” stammt von einer Rhabarber-Sorte. Beide Pflanzen sind allerdings in keinster Weise miteinander verwandt.
Botanische Einordnung und Herkunft
Seit wann genau es die Schwarze Johannisbeere gibt, lässt sich nicht genau sagen. Klar ist, dass sie seit mehreren Jahrhunderten ein beliebtes Lebensmittel ist. Schon die Menschen im Mittelalter aßen die Beere gerne und nutzten sie zu medizinischen Zwecken.
Botanik
Die Schwarze Johannisbeere wächst an einem grünen Strauch, der bis zu zwei Meter hoch werden kann. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Flachwurzler. Seine Blätter haben eine Herzform und auf der Unterseite feine Härchen. Die Blüten sind hellgrün bis gelb und in hängenden Trauben angeordnet. Von April bis Mai blühen sie auf, anschließend sprießen kleine Beeren. Bienen und andere Insekten bestäuben die Blüten der Pflanze, Tiere wie Fuchs oder Dachs verbreiten die Samen.
Herkunft
Optimale Bedingungen findet die Schwarze Johannisbeere in den gemäßigten Zonen Europas und Asiens. Sie ist aber auch in frostigen Landkreisen Skandinaviens zu finden. Im Mittelalter wuchs sie sehr häufig in Klostergärten, denn die Beere war damals vor allem eins: eine beliebte Heilpflanze. Zahlreiche Schriften belegen, dass die Schwarze Johannisbeere als Gegenmittel für Vergiftungen diente. Auch heute noch schätzen sie viele Menschen als Hausmittel. Aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung ist die schwarze Beere auch als pflanzliches Cortison bekannt und kann bei Husten oder Heiserkeit zum Einsatz kommen. Gleichzeitig soll die Schwarze Johannisbeere die Funktion des Immunsystems unterstützen.
Nährwerte und Kalorien der Schwarzen Johannisbeere
Schwarze Johannisbeeren sind voller Vitamin C: 100 Gramm der kleinen Beeren decken den Tagesbedarf von zwei Erwachsenen. Zudem punktet die Schwarze Johannisbeere mit reichlich Eisen, Kalium und mehr:
Nährstoffe | Pro 100 g |
Energie | 57 kcal |
Fett | 0,2 g |
Kohlenhydrate | 10,3 g |
Eiweiß | 1,3 g |
Ballaststoffe | 6,8 g |
Wasser | 79 g |
Broteinheiten | 1,0 g |
Mineralstoffe | 0,8 g |
Calcium | 26 g |
Wie gesund ist die Schwarze Johannisbeere?
Um sich vor Augen zu führen, wie gesund die Schwarze Johannisbeere ist, sollten wir einen Blick auf ihren hohen Vitamin-C-Gehalt werfen. Zum Vergleich: Eine Zitrone enthält pro 100 Gramm rund 53 Milligramm Vitamin C, die Johannisbeere um die 180 Milligramm. Der Wert ist damit also drei Mal so hoch wie der der Zitrusfrucht. Auch im Vergleich mit der Roten und Weißen Johannisbeere schneidet die schwarze Variante besser ab. Doch nicht nur im Vitamin-C-Gehalt und im Aussehen unterscheiden sich diese drei Beerensorten voneinander. Sie schmecken auch anders. Während die Roten Johannisbeeren vor allem für ihre säuerliche Note bekannt sind, schmecken die Weißen Johannisbeeren süßlicher. Diese weiße Sorte ist streng genommen gar keine eigene Gattung, sondern ist durch Kreuzungen mit der roten Johannisbeere entstanden.
Wie gesund ist die Schwarze Johannisbeere?
Grundsätzlich gibt es neben der Schwarzen Johannisbeere noch die Weiße und die Rote Johannisbeere. Von jeder der drei Beerensorten gibt es wiederum verschiedene Unterarten. Hier sind vier bekannte Sorten der Schwarzen Johannisbeere auf einen Blick:
- Titania – die Titanin: Diese Sorte ist sehr widerstandsfähig gegen Blattfallkrankheiten und äußere Umstände. Der Geschmack ist leicht säuerlich und aromatisch. Du erkennst Titania an ihren großen und tiefschwarzen Beeren.
- Neva – die Neue: Eine neue kultivierte, frühreifende Beerensorte, die reiche Ernten an milden Beeren mit feinem Aroma trägt.
- Ben Lomond – die Empfindliche: Dieses Gewächs trägt viele, geschmackvolle Beeren. Allerdings ist die Beerensorte sehr wetterempfindlich und schwachwüchsig.
- Silvergieters – die unkomplizierte Süße: Diese Sorte trägt süße, milde Früchte und punktet bei Hobbygärtnern mit einem solidem Wachstum bei wenig Ansprüchen an Klima und Boden.
Anbau und Ernte der Schwarzen Johannisbeere
Nachhaltiger Anbau der Schwarzen Johannisbeere
Grundsätzlich sind die Johannisbeer-Sträucher sehr pflegeleicht. Das gilt es beim nachhaltigen Anbau von Johannisbeeren in Bio-Qualität zu beachten:
- Damit die Johannisbeerpflanzen optimal wachsen, solltest du darauf achten, genug Abstand zwischen den Sträuchern zu lassen.
- Schwarze Johannisbeeren wachsen am besten in humus- und nähstoffreicher Erde. Sollte der Garten diese Bedingungen nicht bieten, ist es ratsam, reifen Kompost im Beet unterzumischen.
- In den Sommermonaten die Pflanzen viel gießen, denn Johannisbeeren brauchen ausreichend Feuchtigkeit.
- Nach der Ernte ist es sinnvoll, den Strauch zurückzuschneiden. Dadurch trägt er im nächsten Jahr noch mehr Früchte. Dabei kann man sich auf bis zu fünf Haupttriebe konzentrieren und ältere sowie kaputte Zweige entfernen.
So kannst du Schwarze Johannisbeeren lagern und zubereiten
Aufgrund ihres herben Geschmacks, wird die Schwarze Johannisbeere vor allem zu Saft, Sirup, Marmelade oder Gelee weiterverarbeitet. Diejenigen, die es sauer mögen, naschen die Frucht dennoch gerne direkt vom Strauch. Hier geben wir dir einen Überblick, was bei der Lagerung und bei der Zubereitung der Beere zu beachten ist:
Lagerung
In der Obstschale gelagert, sollte die Schwarze Johannisbeere schnell verzehrt werden. Denn die Frucht ist relativ empfindlich. Im Kühlschrank halten sich frische Beeren etwa eine Woche lang. Bis zum Verzehr, die Früchte nicht waschen und an den Rispen lassen.
Einfrieren
Ganzjähriger Genuss von Schwarzen Johannisbeeren ist möglich, wenn die Früchte nach der Ernte eingefroren werden. Die frischen Beeren gründlich waschen und im Anschluss vorsichtig trocknen. Das verhindert, dass die Beeren später aneinander gefrieren. Zur einfacheren Verarbeitung nach dem Einfrieren können die Johannisbeeren bereits von den Rispen entfernt werden. Besonders einfach gelingt das mit einer Gabel. Dazu ein Stielende festhalten, mit der Gabel an der Rispe entlangfahren und die Beeren vorsichtig abstreifen. Für die portionsweise Verwendung ist es hilfreich, die Schwarzen Johannisbeeren etwa ein bis zwei Stunden im Tiefkühlfach anzufrieren. Anschließend können sie in Gefrierbeuteln verpackt werden, ohne dass sie später aneinander kleben. Im Gefrierfach halten sich Johannisbeeren etwa ein Jahr lang.
Leckere Rezepte mit Johannisbeere zum Nachkochen
Die Schwarzen Johannisbeeren werden aufgrund ihrer etwas herberen Note meist eingekocht. Daraus entsteht unter anderem Cassis-Likör, Sirup oder Marmelade. Leckere Rezeptideen mit Schwarzen Johannisbeeren findest du hier: