Pad Thai: Der Streetfood-Klassiker aus Thailand
Als Nationalgericht ist Pad Thai fester Bestandteil der thailändischen Küche – und auch hierzulande erfreuen sich die würzigen Bratnudeln mit Tofu und Garnelen großer Beliebtheit. Welche Zutaten du brauchst, um den Streetfood-Klassiker zu Hause nachkochen zu können und wie du das Pad-Thai-Rezept vegan abwandeln kannst, erfährst du hier.
Inhalte dieser Seite auf einen Blick
- Pad Thai bedeutet „Gebratenes aus Thailand“ und besteht aus gebratenen Reisbandnudeln mit Tofu, Garnelen und Ei.
- Seit dem Zweiten Weltkrieg gilt Pad Thai als Nationalgericht Thailands. Wie es dazu kam, liest du hier.
- Das Original-Rezept schmeckt süß, sauer, bitter und salzig zugleich. Wir zeigen, welche Pad-Thai-Zutaten du dafür benötigst.
- Pad Thai lässt sich vielseitig abwandeln. Wie wäre es etwa mit Hühnchen statt Garnelen?
- Hier erfährst du außerdem, wie du veganes Pad Thai zubereiten kannst.
Was ist Pad Thai?
Thailand und insbesondere die Hauptstadt Bangkok zählen zu den wichtigsten Streetfood-Hotspots der Welt. Das berühmteste Gericht ist „Pad Thai“, was frei übersetzt so viel bedeutet wie „Gebratenes aus Thailand“. Gebraten werden Reisnudeln zusammen mit Riesengarnelen, Tofu und Ei. Dazu gesellt sich eine würzig-süße Soße aus Palmzucker, Fischsoße und Tamarindenpaste. Letztere wird aus den Hülsen des Tamarindenbaumes gewonnen und ist wegen des säuerlichen Aromas beliebt in der thailändischen, indischen, afrikanischen sowie karibischen Küche.
Aroma ist das perfekte Stichwort zu Thai-Food: Hier dreht sich alles um die Harmonie der Geschmacksnoten. Süß, sauer, bitter und salzig – alle Komponenten sollen sich beim Essen gleichzeitig im Mund entfalten. Das gilt auch für das Pad Thai. Denn obwohl das schnelle Pfannengericht sich in gerade einmal 30 Minuten zubereiten lässt, sorgt es auf der Zunge für ein Feuerwerk der Aromen. Bei uns findest du die Anleitung zum Original sowie leckere Varianten von vegetarischen oder veganen Pad-Thai-Rezepten!
Woher kommt Pad Thai?
Pad Thai beziehungsweise Phat Thai ist mehr als ein Streetfood-Klassiker: Es gilt als Nationalgericht Thailands – allerdings erst seit dem Zweiten Weltkrieg. Der damalige Ministerpräsident Plaek Phibunsongkhram (kurz Phibun genannt) suchte einen Weg, den Reiskonsum im Land zu senken, vorrangig um den Reis teuer exportieren zu können.
Gebratene Weizennudeln, die von chinesischen Einwanderern mitgebracht wurden, schieden jedoch als neue Hauptnahrungsquelle aus, da Phibun Thailand im Zuge seiner Nationalisierungskampagne unabhängig von China machen wollte. Er besann sich auf Reisnudeln, die billig aus gebrochenen Reiskörnern hergestellt werden konnten. Kurzerhand wurde „Pad Thai“, das bereits als Rezept bekannt war, zum neuen Nationalgericht ernannt. Das „Thai“ im Rezepttitel sollte die Thailänder zusammenrücken und als kulturelle Einheit gegen andere Staaten und europäische Kolonien stärken.
Pad Thai zu essen, war früher also ein patriotischer Akt. Heute noch verbinden wir die gebratenen Reisbandnudeln direkt mit Thailand – Phibuns Plan ist also in gewisser Weise aufgegangen. Was fehlt ist der nationalistische Beigeschmack von einst. So sind es inzwischen hauptsächlich Touristen, die sich im Urlaub Pad Thai bestellen. Zudem wird Thailands Nationalgericht längst auf der ganzen Welt angeboten – ganz demokratisch in den verschiedensten Rezeptvarianten.
Tipp: In Bangkok wird Pad Thai in zahllosen Garküchen auf Straßen und Märkten angeboten. Das beste Pad Thai der Stadt soll es auf dem Nang Loeng Market geben, dem ältesten Food-Markt Thailands. Hier bereiten die Straßenköche den berühmten Streetfood-Klassiker in weniger als fünf Minuten zu!
Das Original-Pad-Thai-Rezept
- Zuerst werden die getrockneten Reisbandnudeln nach Packungsanweisung in einer Schale mit warmem Wasser eingelegt. Sobald sie weich und biegsam sind, kannst du sie in einem Sieb abgießen und für die weitere Verarbeitung beiseitestellen.
- Während die Nudeln einweichen, kannst du die anderen Zutaten vorbereiten: Küchenfertige Garnelen waschen und trocken tupfen, Tofu würfeln und den eingelegten Rettich klein schneiden. Mungobohnensprossen waschen und in einem Sieb abtropfen lassen. Frühlingszwiebeln kalt abwaschen, trocken tupfen und in 2–3 cm große Stücke hacken. Limette heiß abwaschen, abtrocknen und vierteln. Geröstete Erdnüsse nach Belieben im Mörser zerkleinern.
- Tamarindenpaste, Rohrohrzucker und Fischsoße in einer Schüssel verrühren und die Pad-Thai-Soße abschmecken.
- Neutrales Pflanzenöl wie Sonnenblumenöl in einer Pfanne oder einem Wok erhitzen. Garnelen darin von beiden Seiten scharf angebraten – nicht komplett durchbraten. Anschließend aus der Pfanne nehmen und warm stellen.
- Tofu in der Pfanne anbraten. Vorgegarte Reisnudeln und Pad-Thai-Soße zufügen und alles gut durchmischen. Eventuell getrocknete Shrimps, Rettich und Erdnüsse unterrühren. Pro Portion ein Ei in die Pfanne schlagen und ordentlich mit den anderen Zutaten vermengen. Zuletzt die gebratenen Garnelen, Frühlingszwiebeln und frische Mungobohnensprossen zufügen. Alles kurz durchschwenken.
- Fertiges Pad Thai auf Teller verteilen und mit Limettenspalten servieren.
Tipp: Für eine sämigere Konsistenz à la Carbonara-Soße das Ei vorher in einer Schüssel verquirlen und zum Schluss in die Pfanne geben. Damit das Ei nicht stockt, sondern cremig bleibt, sollten die Pfanne und die anderen Zutaten bereits leicht abgekühlt sein.
Leckere Pad-Thai-Varianten
Aus dem ursprünglichen Rezept aus Bangkok haben sich viele leckere Pad-Thai-Varianten entwickelt. Unser Lieblingsrezept mit Sambal Oelek, einer scharfen Chili-Paste, statt Fischsoße, findest du weiter unten.
Pad Thai mit Fleisch
Du magst keine Meeresfrüchte, möchtest dir das Pad-Thai-Essen aber nicht entgehen lassen? Dann ersetze die Garnelen im Original-Pad-Thai-Rezept einfach durch Hühnchenfleisch oder Rindfleisch, das du in dünne Streifen schneidest und in der Pfanne scharf anbrätst. Fleisch gehört in Thailand zwar nicht zu den gängigen Pad-Thai-Zutaten, wird hierzulande aber durchaus als Variante in thailändischen Restaurants angeboten. Wer mag, kann das Fleisch natürlich auch zusätzlich zu den Garnelen ins Rezept einbauen.
Veganes Pad Thai
Soll das Pad Thai vegetarisch oder sogar vegan sein, scheiden einige Original-Zutaten aus. Die gebratenen Garnelen beziehungsweise das Fleisch lassen sich einfach durch mehr Tofu austauschen. Für die Fischsoße kannst du helle Sojasoße nehmen, um dem Pad Thai auf vegane Weise Würze zu verpassen. Soll es trotz allem eine fischige Note geben, zerbröselst du ein paar Noriblätter und rührst sie unter die Nudeln. Das Ei entfällt beim veganen Pad Thai ebenfalls. Sämig wird das Essen durch etwas zugefügte Erdnusssoße.