Salbei: feine Blätter, starke Wirkung
Es gibt wohl kaum jemanden, dem der charakteristische Geruch von Salbei unbekannt ist. Vor allem als Heilkraut hat Salbei eine äußerst lange Tradition. Auch in der Küche wird er gerne und häufig verwendet. Salbei ist eher im warmen, mitteleuropäischen Raum beheimatet.
Was ist Salbei?
Echter Salbei gehört zu den Kräutern, kommt aber dank seiner zahlreichen positiven Eigenschaften nicht nur in der Küche, sondern auch in der Naturmedizin zum Einsatz: Ein Aufguss aus Salbeiblättern kann Wunder gegen Halsschmerzen wirken, für frischen Atem sorgen und dafür, dass wir weniger schwitzen.
Botanische Einordnung und Herkunft des Salbeis
Charakteristischer Geruch, intensiver Geschmack. Wir alle würden die einzigartige Pflanze wohl erkennen, wenn wir ihr in der Natur begegnen. Aber wo kommt sie eigentlich her? Zu welcher Pflanzengattung gehört sie?
Botanik des Salbeis
Salvia officinalis, auch echter Salbei, Küchen- oder Gartensalbei genannt, ist ein Halbstrauch, der bis zu 70 Zentimeter hoch wird und von Mai bis Juli violettfarbene Blüten ausbildet. Es gibt nicht nur einen Salbei, der Begriff bezeichnet eine ganze Pflanzengattung, welche wiederum zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) gehört. Es gibt schätzungsweise 900 Arten Salbei. Neben dem echten Salbei ist primär der Wiesensalbei (Salvia pratensis) bei uns verbreitet und bekannt, auch seine Blüte besticht in Violett.
Wo kommt Salbei ursprünglich her?
Salbei wurde bereits in der Antike erwähnt und war als Würz- und Heilpflanze bekannt. Er stammt aus dem Mittelmeerraum und wurde im 8. Jahrhundert durch Mönche, zunächst in Klostergärten, in Europa etabliert. Insbesondere in Dalmatien, Albanien und Mazedonien ist Salbei verbreitet. Es gibt hunderte Sorten, die weltweit vertreten sind.
Anbau und Ernte von Salbei
Hat man Salbei einmal an der richtigen Stelle im Garten gepflanzt, wächst er fast wie Unkraut. Wir verraten dir, wo er sich wohlfühlt und wie du ihn am besten erntest.
Salbei im Garten anbauen
Salbei ist eine pflegeleichte Pflanze, die auch bei uns hervorragend gedeiht und sogar Frost aushalten kann. Da sie ursprünglich aus dem Mittelmeerraum kommt, bevorzugt sie jedoch einen Platz in der Sonne. Sie fühlt sich auf nährstoffarmem, kalkhaltigem Boden mit hohem Sandanteil besonders wohl. Du kannst Salbei das ganze Jahr über ernten, auch, wenn er blüht, denn die Blüten sind essbar. Am besten noch junge Triebe des Salbeis mit einem Messer abschneiden oder einzelne Blätter pflücken. So kannst du Salbei selbst anbauen:
- Im Mai den echten Salbei aussäen
- Jeden Frühling zurückschneiden
- In sehr harten Wintern den Wurzelbereich des Salbeis mit Laub und den Strauch mit Vlies abdecken
- Wer keinen Garten hat, kann Salbei auch im Blumenkasten auf der Südseite der Wohnung ziehen
Wann hat Salbei Saison?
Der echte Salbei ist nicht winterfest und wächst deswegen auch kaum außerhalb von Gärten. Verschiedene Unterarten, wie zum Beispiel der Wiesensalbei, sind aber dennoch recht robust und wachsen beinahe auf allen Böden. Von Mai bis Juli blüht Salbei.
Wie wirkt Salbei?
Echter Salbei ist ein potentes Naturheilmittel, weshalb es nicht unter allen Umständen und in rauen Mengen genossen werden sollte. Hier kommen die wichtigsten Informationen rund um die Anwendung und Wirkung.
Wofür ist Salbei gut?
Der lateinische Name von Salbei ist Salvia, was vom lateinischen salvare, heilen, beziehungsweise salvus, gesund, hergeleitet ist. Die Heilpflanze Salbei hat eine entzündungs- und schweißhemmende Wirkung. Die Blätter werden bei Hals- und Rachenraumerkrankungen als Tee eingesetzt. Dem Gurgeln mit Salbeitee wird beispielsweise nachgesagt, dass es einen Großteil der Bakterien im Rachenraum entfernt. Außerdem wird dem Salbei eine antioxidative und antimikrobielle Eigenschaft nachgesagt. Die in den Salbeiblättern enthaltenen Wirkstoffe sind ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide.
Ist Salbei giftig?
Wie viele Heilkräuter, so sollte auch Salbei nur in Maßen genossen werden. Denn das enthaltene Thujon wirkt in größeren Mengen als Nervengift, kann Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden auslösen. Während einer Schwangerschaft sollten konzentrierte Salbeipräparate oder reines ätherisches Öl deshalb nicht eingenommen werden. Salbeitee ist außerdem dafür bekannt, den Milchfluss zu unterdrücken – stillende Mütter sollten deshalb auch darauf verzichten, wer abstillen will, kann sich diese Wirkung (in Rücksprache mit einem Arzt) zunutze machen. Bei einer Allergie gegen Beifuß kann außerdem eine Kreuzallergie gegen Salbei bestehen.
Was ist der Unterschied zwischen Salbei und weißem Salbei?
Weißer Salbei, auch als Räuchersalbei bekannt, wird von indigenen Völkern in Amerika verwendet. Dieser trägt den schönen lateinischen Namen Salvia Apiana. Die Pflanze wird über einen Meter groß, die Blätter sind mit feinen Haaren bedeckt, wodurch sie weiß wirken. Traditionell findet der weiße Salbei vor allem in schamanischen Räucherritualen Verwendung. Er soll die Konzentration fördern, für einen klaren Geist und bessere Konzentration sorgen. Der weiße Salbei ist bei uns nicht heimisch, er wächst nur im Südwesten der USA und im Nordwesten Mexikos.
Salbei kaufen und richtig lagern
Wenn du Salbei nicht selbst anbaust, kannst du ihn natürlich auch kaufen – er ist das ganze Jahr über im Einzelhandel erhältlich. Wir verraten dir, woran du besonders frischen, aromatischen Salbei erkennst und wie du ihn am besten aufbewahrst.
Salbei kaufen: Darauf musst du achten
Spätestens, wenn du die Blätter leicht zwischen den Fingen reibst, sollten diese ein intensives Aroma verströmen. Die Blätter sollten prall und frisch aussehen, sind sie schon gelblich oder hängen sehr schlaff am Stängel, lass lieber die Finger davon. Du kannst natürlich auch getrockneten Salbei kaufen, dieser ist jedoch weniger intensiv im Geschmack. Daher kann in dem Fall die Menge an Salbei beim Kochen entsprechend angepasst werden.
So bewahrst du Salbei am besten auf
Salbeiblätter können getrocknet und als Tee verwendet werden. Frische Blätter können in einem Frischhaltebeutel im Gemüsefach des Kühlschranks bei vier Grad bis zu zwei Wochen gelagert werden. Eine andere Möglichkeit ist die Aufbewahrung der frischen Blätter oder des Triebes in einem feuchten Küchentuch im Kühlschrank. Man kann aber auch einfach den frischen Trieb in ein Glas mit Wasser stellen.
Kann man Salbei einfrieren?
Klar! Anders als beim Trocknen behält gefrorener Salbei seine ätherischen Öle und somit seine Intensität. Wasche den Salbei bei Bedarf zunächst gründlich und lasse ihn dann vollständig trocknen. Dann zupfst du die Blätter ab und legst sie auf ein Tablett. Das wandert dann für eine Stunde ins Gefrierfach. Anschließend kannst du die Salbeiblätter in einem Gefrierbeutel oder einer Tupperdose im Gefrierfach aufbewahren. Auch der Trick mit den kleingehackten Kräutern im Eiswürfelbehälter funktioniert mit Salbei prima.
Was kann man mit Salbei machen?
Salbei ist insbesondere in mediterranen Gerichten ein wichtiger Bestandteil. Ein bekanntes Beispiel ist Saltimbocca: Kalbsschnitzel, das mit Rohschinken und frischem Salbei gebraten und mit Weißwein abgelöscht wird. Die Würzkraft des Salbeis ist sehr stark, so dass er nur vorsichtig eingesetzt werden sollte. Auch wird seine adstringierende Wirkung und sein bitterer Geschmack nicht von allen geschätzt. Er wirkt sich jedoch förderlich auf die Verdauung aus, so dass er gut zu fettigem Essen passt. Vor allem zu Wild, Geflügel und Käse passt er hervorragend.
Kann man Salbei roh essen?
Klar! Voraussetzung ist natürlich, dass man den intensiven Geschmack gerne mag. Roher Salbei, der frisch und nicht gegart ist, passt etwa hervorragend in Salat.
Salbei trocknen: einfache Anleitung und Tipps
Eine bewährte Methode, um Salbei haltbar zu machen, ist das Trocknen. Das geht natürlich im Backofen oder im Dörrautomaten – oder ganz umweltfreundlich und unkompliziert an der Luft. So kannst du deinen Salbei trocknen:
- Am besten erntest du kurz vor der Blütezeit und nachdem der Morgentau abgetrocknet ist
- Schmutz einfach abschütteln
- Mehrere ganze Triebe mit einem Garn zu einem Strauß zusammenbinden und kopfüber aufhängen
- Einzelne Blätter nebeneinander auf ein Geschirrhandtuch legen, gelegentlich umdrehen
- Ideal ist ein dunkler, warmer und vor allem trockener Raum
Salbeitee selbst machen: so geht’s
Du kannst Salbeitee sowohl aus frischen als auch aus getrockneten Blättern kochen. Wie intensiv das Aroma sein soll, entscheidet dein Geschmack. Die folgenden Rezepte dienen lediglich zur groben Orientierung:
- Für Tee aus frischem Salbei etwa zehn Salbeiblätter oder einen Stängel mit 400 Milliliter kochendem Wasser aufgießen. Etwa zehn Minuten ziehen lassen.
- Für Tee aus getrocknetem Salbei etwa drei Teelöffel zerkleinerte Kräuter mit 400 Milliliter kochendem Wasser aufgießen, circa fünf Minuten abgedeckt ziehen lassen.
- Für ein besonders effektives Mittel gegen Halsschmerzen (und für den Geschmack) kannst du mit einem Löffel Honig süßen.