Saure Sahne: Allzweckwaffe in der Küche
Saure Sahne ist ein Klassiker, der aus der Küche beim besten Willen nicht wegzudenken ist. In weiten Teilen Österreichs wird sie auch „Sauerrahm“ genannt. Sie entsteht, indem sie während des Herstellungsprozesses im Gegensatz zu süßer Sahne in einem weiteren Schritt gesäuert wird.
Was ist saure Sahne?
Saure Sahne ist ein Milchprodukt, welches durch das Fermentieren von Sahne mit Milchsäurebakterien entsteht. Durch die Fermentation wird die Sahne säuerlich und bekommt eine dickere Konsistenz.
Wie schmeckt saure Sahne?
Saure Sahne schmeckt säuerlich-cremig, ein wenig wie eine Mischung aus fettreichem Joghurt und Kefir.
Wie wird saure Sahne hergestellt?
Schlagsahne herzustellen war vor Erfindung der Zentrifuge harte Arbeit. Auf den Bauernhöfen musste die Milch so lange gestampft werden, bis sich die Fettkügelchen von den flüssigen Bestandteilen der Milch trennten und oben auf schwammen. Erst dann konnte die so entstandene Sahne abgenommen werden. In der industriellen Herstellung erledigen diese Arbeit heute große Zentrifugen. Durch das Zentrifugieren der Milch trennt sich der fetthaltige Teil, der Rahm, vom Rest der Flüssigkeit. Im Anschluss wird der Rahm mit einer bestimmten Art von Milchsäurebakterien versetzt, wodurch er fester und saurer wird.
Saure Sahne, Sauerrahm, Crème Fraîche & Schmand: Was ist der Unterschied?
So viele verschiedene Produkte, die sich zwar ähnlich sind, aber dennoch in manchen Punkten unterscheiden. Welche das sind, erfährst du jetzt.
Saure Sahne und Sauerrahm: Das gleiche?
Bei saurer Sahne und Sauerrahm handelt es sich um ein und dasselbe Produkt, je nach Region ist die eine oder die andere Bezeichnung gängiger. In Österreich und im Süden Deutschlands hört man das Wort „Sauerrahm“ eher als im Norden.
Was ist der Unterschied zwischen Schmand und saurer Sahne?
Schmand ähnelt der sauren Sahne, ist jedoch viel fetthaltiger: Je nach Sorte enthält Schmand 20 bis 30 Prozent Fett. Außerdem wird Schmand für eine längere Haltbarkeit ultrahoch erhitzt.
Was ist der Unterschied zwischen Crème Fraîche und saurer Sahne?
Crème Fraîche ist dem Schmand wiederum sehr ähnlich, enthält jedoch mindestens 30 Prozent Fett und wird nicht erhitzt.
Was ist der Unterschied zwischen süße Sahne und saurer Sahne?
Süße Sahne ist das Ausgangsprodukt, aus dem saure Sahne hergestellt wird. Sie wird übrigens nicht gesüßt, man nennt sie nur so, um sie von der sauren Sahne abzugrenzen. Schlagsahne oder süße Sahne hat ebenfalls einen relativ hohen Fettgehalt von 30 Prozent und eine deutlich flüssigere Konsistenz.
Das steckt in saurer Sahne
Sahne ist, ob nun Schlagsahne oder saure Sahne, nicht gerade ein Produkt für die schlanke Linie. Allerdings sind zum Beispiel die Vitamine A, D, E und K fettlöslich und können nur vom Körper aufgenommen werden, wenn zugleich ein wenig Fett zugeführt wird. Saure Sahne ist reich an Vitamin A, Vitamin B, Vitamin C, Vitamine E, Kalium, Calcium, Phosphor, Zink und Eisen.
Zur Info: 100 Gramm saure Sahne enthalten etwa 3,5 Gramm Laktose. Für Menschen mit Laktoseunverträglichkeit gibt es jedoch laktosefreie Produkte, zur Verdickung kommt hier zum Beispiel Johannisbrotkernmehl zum Einsatz.
kcal: 117 kcal
Kohlenhydrate: 3.7 g
Eiweiß: 3.1 g
Fett: 10 g
Vitamin A: 120 µg
Vitamin B1: 0.04 mg
Vitamin B2: 0.16 mg
Vitamin B6: 0.02 mg
Vitamin C: 1 mg
Vitamin E: 0.5 mg
Calcium: 110 mg
Eisen: 0.1 mg
Kalium: 158 mg
Magnesium: 12 mg
Natrium: 58 mg
Ist saure Sahne gesund?
Wie in den meisten Milchprodukten steckt auch in saurer Sahne einiges an gesunden Nährstoffen, unter anderem Kalzium, Vitamin A, B-Vitamine, Eiweiß und Phosphor. Es gibt natürlich kalorien- und fettärmere Milchprodukte, die besser zu einer ausgewogenen Ernährung passen – im Vergleich zu Crème Fraîche und Schmand ist saure Sahne jedoch noch immer die figurfreundlichere Alternative.
Tipps zur Lagerung von saurer Sahne
Saure Sahne gehört in den Kühlschrank, klar. Aber wie lange ist sie wirklich haltbar? Und was passiert, wenn man sie ins Gefrierfach steckt?
Wie lange ist saure Sahne haltbar?
Gekühlt ist saure Sahne entsprechend dem Mindesthaltbarkeitsdatum haltbar. Geöffnet sollte sie innerhalb weniger Tage verbraucht werden.
Kann man saure Sahne einfrieren?
Du kannst saure Sahne problemlos einfrieren, da sich nach dem Auftauen jedoch Wasser absetzt und die Konsistenz nicht mehr sehr appetitlich aussieht, solltest du sie dann nicht mehr pur essen, sondern weiterverarbeiten – Ideen für Rezepte kommen weiter unten.
Saure Sahne zubereiten und verwenden: So geht’s
Besonders in Osteuropa werden Suppen, ob nun aus Fleisch oder Gemüse, gern mit einem Klecks frischer saurer Sahne serviert. Mit diesem etwas an Fett werden die Vitamine besser vom Körper aufgenommen. Ein Borschtsch oder eine Soljanka, eine deftige Gulaschsuppe oder Blini schmecken damit außerdem noch besser.
Saure Sahne selber machen: Schritt für Schritt
Du kannst saure Sahne mit einem ganz einfachen Rezept selbst herstellen, wusstest du das? Alles, was du dafür benötigst, sind 200 g Sahne und 2 EL Buttermilch.
- Sahne und Buttermilch in ein steriles Glas mit Schraubverschluss geben und ordentlich schütteln.
- 24 Stunden bei Raumtemperatur stehen lassen.
- Umrühren und 24 Stunden in den Kühlschrank stellen.
- Fertig! Im Kühlschrank ist die selfmade saure Sahne mindestens eine Woche lang haltbar.
Kann man mit saurer Sahne kochen?
Da saure Sahne bei höheren Temperaturen ausflockt, eignet sie sich zum Kochen nur bedingt. Falls du dein Gericht damit verfeinern möchtest, solltest du die saure Sahne erst einrühren, wenn du den Topf von der Platte genommen hast. Und wenn ein Gericht bereits saure Sahne enthält, sollte man es nicht mehr aufkochen. Schmand und Crème Fraîche sind toleranter, was die Hitze angeht, im Zweifel sind sie also besser geeignet.
Was kann man mit saurer Sahne machen?
Für kalte Speisen hingegen eignet sich saure Sahne hervorragend. Gurkensalat mit Dressing aus saurer Sahne bietet einen erfrischenden Kontrast zu Fleisch, aber auch als Dip zur Ofenkartoffel passt das Milchprodukt gut. Auch Fisch kann saure Sahne geschmacklich prima ergänzen, den besten Beweis dafür liefert der schmackhafte Matjes Hausfrauenart.
Wie kann man saure Sahne ersetzen?
Das kommt auf die Rezepte an. Zum Kochen eignen sich, wie bereits erwähnt, Schmand und Crème Fraîche, sie liefern aber auch einiges mehr an Fett. In Dressings kannst du saure Sahne gut mit Joghurt ersetzen, für Nachspeisen und beim Backen von Kuchen bietet sich Frischkäse an, am besten mit etwas Zitronensaft und Milch verrühren, so werden Konsistenz und Geschmack dem Original noch ähnlicher.
