Schwanger im Sommer: Tipps gegen die Hitze
Kreislaufprobleme, Müdigkeit oder geschwollene Beine: Für Schwangere sind sommerliche Temperaturen nicht immer gut zu vertragen. Damit du die warme Jahreszeit auch mit Babybauch genießen kannst, haben wir Tipps zusammengestellt, mit denen du gut durch den Sommer kommst.
Typische Schwangerschaftsbeschwerden bei Hitze im Sommer
Daran erkennst du, dass deinem schwangeren Körper die Hitze zu schaffen macht:
- Unter Wassereinlagerungen leiden viele Schwangere. Bei heißen Temperaturen können sie sich verschlimmern. Besonders betroffen sind oft die Füße, die Knöchel und die Hände.
- Als schwangere Frau bist du aufgrund deines erhöhten Blutvolumens und der zusätzlichen körperlichen Belastung anfälliger für eine Überhitzung. Diese kann zu Schwindel, Übelkeit und sogar einem Hitzschlag führen.
- Müdigkeit verstärkt sich oft im Laufe der Schwangerschaft. Hintergrund ist, dass dein Körper versucht, sich abzukühlen, was zu einem erhöhten Energiebedarf führt.
- Deine Haut kann durch die Schwangerschaftshormone empfindlicher werden, was zu vermehrtem Schwitzen, Hitzepickeln und Sonnenbrand führt.
Darauf solltest du als Schwangere achten
Eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft hat nicht nur kurzfristige Effekte, sondern prägt auch langfristig das Wohlbefinden und die Gesundheit von Mutter und Kind. Achte als Schwangere auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Bei heißen, sommerlichen Temperaturen fällt es oft leicht, auf schwere und fettige Mahlzeiten zu verzichten.
Erfrischende Speisen mit Gemüse oder Obst sowie Salate machen satt, liegen nicht unangenehm im Magen und können beispielweise in Form von Melonen und Pfirsichen den Flüssigkeitsspeicher auffüllen. Neben all der leichten Kost ist es wichtig, dass du genügend Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette aufnimmst, denn diese sorgen für ausreichend Energie. Vermeide scharfe und fettige Speisen.
Gerade in der Eis- und Grillsaison solltest du auf Hygiene und Frische achten, da die hohen Temperaturen Bakterien wie Salmonellen und Listerien begünstigen. Achte darauf, dass Eis stets gut gekühlt wird und verzehre Fleisch nur durchgegart.
Schütze dich vor starker Sonneneinstrahlung
Selbstverständlich dürfen Schwangere in den Sommermonaten die Sonne genießen – und sollten es auch. Das Vitamin D, das dabei über die Haut aufgenommen wird, beschert eine positive Stimmung und lässt den kleinen Sonnenschein im Bauch größer und kräftiger werden.
Achte auf den UV-Schutz
Schwangere reagieren empfindlicher auf UV-Strahlung. Sonnenbäder sollten nur mit ausreichendem UV-Schutz, mindestens mit Lichtschutzfaktor 30+, und mit Vorsicht genossen werden. Lege dich in den Halbschatten anstatt in die pralle Sonne. Da die Schwangerschaftshormone Hautreizungen, Sonnenallergien, Hautverfärbungen und Pigmentflecken begünstigen, creme dich auch nach dem Sonnenbaden mit reichhaltigen Lotionen ein. Ein hochwertiges Olivenöl kann dabei Wunder bewirken.
Neben Sonnencreme schadet auch ein Sonnenhut nicht, denn dieser schützt vor direkter Sonneneinstrahlung. Greife zu luftiger und hautbedeckender Kleidung. Kühle deine Beine und deinen Bauch regelmäßig. Plane Aktivitäten im Freien am besten am Vormittag oder Abend.
Vermeide Aktivitäten in der Mittagshitze
Achte in den heißen Sommermonaten auf den Umfang deiner Aktivitäten und wann du diese durchführst. Die erweiterten Blutgefäße der Haut geben Wärme nach außen ab, was durch Hitze weiter gesteigert wird und Beschwerden wie Kreislaufprobleme, Müdigkeit und geschwollene Beine begünstigen kann. Plane Aktivitäten daher in den Morgen- oder Abendstunden. Wenn du es einrichten kannst, verbringe die Mittagszeit idealerweise mit einer ausgiebigen Pause in kühlen Räumen.
Allgemein gilt: Körperliche Aktivität tut Mutter und Kind gut und kann kleine Beschwerden lindern. Sie hat einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Schwangerschaft sowie auf die Gewichtszunahme und kann Rückenschmerzen, Kreislaufproblemen und Wassereinlagerungen vorbeugen.
Geschwollene Beine in der Schwangerschaft: Was tun im Sommer?
Fast jede Schwangere leidet unter geschwollenen Beinen und Füßen. Durch die Zunahme des Blutvolumens um etwa 40 Prozent und bei gleichzeitig sinkendem Gefäßwiderstand kann das Blut im Beckenbereich nicht mehr so gut abfließen. Der dabei entstehende Konzentrationsunterschied begünstigt, dass Wasser leichter in die Zellzwischenräume gelangen kann und sich sogenannte Ödeme, also Wassereinlagerungen, bilden.
Da Kompressionsstrümpfe bei heißen Temperaturen nicht die angenehmste Lösung sind, haben wir hier ein paar alternative Tipps:
- Lege die Beine bei jeder Gelegenheit hoch. Das hilft beim Abfließen des Wassers.
- Nimm Wechselduschen. Sie regen den Kreislauf und somit die Durchblutung an.
- Mache kühlende Quarkumschläge.
- Bewege dich, zum Beispiel beim Yoga oder Schwimmen. Absolviere leichtes Lauftraining und mache Spaziergänge. Achte dabei jedoch auf den Umfang und überanstrenge dich nicht.
- Führe einfache Fußgymnastikübungen im Sitzen durch. Diese unterstützen die Venen bei ihrer Pumpfunktion.
Baumwolle und Leinen lassen die Haut atmen
Vor allem an besonders heißen Tagen kann Kleidung aus luftigen Textilien wie Baumwolle oder Leinen maßgeblich zum Wohlbefinden beitragen. Die Haut atmet bei diesen Materialien gut und leitet die Hitze nach außen ab. Kleidung aus synthetischen Stoffen kann hingegen einen Wärmestau verursachen. Sie begünstigt das Schwitzen, sodass das Outfit unangenehm auf der Haut klebt. Hüte oder Kappen schützen den Kopf vor zu viel Hitze.
Greife im Sommer auf größere Schuhe zurück. Wassereinlagerungen führen dazu, dass auch die Füße anschwellen. Das kann deine übliche Schuhgröße schnell unbequem werden lassen.
Tipps gegen die Hitze für Schwangere
Wir haben ein paar nützliche Tipps, wie du deinem Körper bei Sommerhitze Abkühlung verschaffen kannst:
- Bei großer Hitze verliert unser Körper viel Flüssigkeit. Trinke daher an besonders heißen Tagen drei bis vier Liter. Die besten Durstlöscher sind Wasser, Tees und verdünnte Säfte.
- Suche dir ein kühles Plätzchen. Vor allem in der Mittagshitze solltest du die direkte Sonne meiden.
- Lasse ab und zu kaltes Wasser über deine Handgelenke und Füße laufen. Das sorgt für eine angenehme Erfrischung.
- Gönne dir Ruhe. Vermeide anstrengende Bewegungen im Freien und gehe eher früh oder spät an die frische Luft. Lege die Füße hoch.
- Lüfte nachts oder in den Abendstunden. Lasse tagsüber die Rollläden geschlossen. Damit sperrst du die Hitze aus deiner Wohnung aus.