Ernährung ohne Kuhmilch – sinnvoll oder nicht?
Ist Kuhmilch ungesund?
Seit Jahrtausenden trinken wir Milch, vorzugsweise die der Kuh – zumindest in Westeuropa. Denn lange Zeit galt Milch unumstritten als wichtiger Bestandteil für die Ernährung.
Doch in den vergangenen Jahren werden Stimmen immer lauter, die das Gegenteil behaupten. Milch sei gar nicht so gesund. Eindeutig belegt wurde das allerdings nie. Tatsächlich vertragen aber einige Menschen keine Milch, genauer gesagt die in ihr enthaltene Laktose.
Laut dem Bundeszentrum für Ernährung leiden in Deutschland etwa 15 Prozent der Bevölkerung an einer Milchzuckerunverträglichkeit. Zwar klagen diese Menschen über Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden, sobald sie Milch trinken – dass dadurch aber bleibende Schäden für die Gesundheit bleiben, ist umstritten.
Was sagt die Wissenschaft?
Das Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel veröffentlichte 2014 einen umfangreichen Bericht über Milch. Dafür verglich es zahlreiche Studien und kam schließlich zu dem Ergebnis, dass ein erhöhter Verzehr von Milch- und Milchprodukten nicht mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck und Schlaganfall zusammenhängen würde. Das Bundeszentrum für Ernährung empfiehlt für Milch zudem immer noch die Zufuhr von 250 bis 310 Gramm pro Tag für einen Erwachsenen.
Was kennzeichnet Kuhmilch?
Milch liefert wichtige Mineralstoffe wie Kalzium und Phosphor, die beide den Aufbau von Knochen und Zähnen unterstützen können. Vitamine, vor allem Vitamin B und E, sind außerdem enthalten. Dazu kommen hochwertiges Eiweiß und leicht verwertbare Kohlenhydrate. Milch hat aber auch einen beachtlichen Fettanteil – deshalb ist Milch kein Durstlöscher, sondern als vollwertiges Lebensmittel anzusehen.
Welche Alternativen habe ich?
Immer mehr Menschen verzichten auf Milch, weil sie sie nicht vertragen oder weil sie tierische Produkte ablehnen. Inzwischen gibt es deshalb fast überall eine Vielzahl an Alternativen, darunter Soja-, Mandel-, Reis- oder sogar Hanfdrinks. Von den Nährstoffen ähneln sie teilweise sogar der Kuhmilch. Das liegt vor allem daran, dass Hersteller den Milchersatzprodukten diese zusetzen. Dennoch können manche Varianten fettreicher sein, andere enthalten weniger Eiweiß. Gerade Veganer sollten deshalb darauf achten, dass der Milchersatz in den Speiseplan passt.