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Gut versorgt trotz Laktoseunverträglichkeit

Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Kopfschmerzen nach dem Genuss von Milch oder Milchprodukten können auf eine Laktoseintoleranz hindeuten. Für Betroffene stellt diese Unverträglichkeit in der Regel kein großes Problem mehr dar. Warum das so ist, weiß unsere Ernährungsexpertin Dr. Alexa Iwan. 

Ursache

Ein fehlendes Enzym ist schuld

Gehörst du auch zu den Menschen, die ein Problem mit Milchzucker haben? Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Kopfschmerzen nach dem Genuss von Milch oder Milchprodukten können erste Hinweise darauf sein, dass der Körper Schwierigkeiten mit der Verdauung von Milchzucker hat.

Menschen mit einer Laktoseunverträglichkeit fehlt ein bestimmtes Enzym – nämlich die sogenannte Laktase, die den Milchzucker (die Laktose) während des Verdauungsvorgangs aufspaltet. Laktose ist nämlich ein Zweifachzucker, bestehend aus den Molekülen Glukose und Galaktose. Da wir Menschen aber keine Zweifachzucker verdauen können, sitzt in der Darmschleimhaut eben jenes Enzym Laktase, welches den Milchzucker in seine zwei Einzelzucker zerlegt. Diese können wir dann vom Darm aus ins Blut aufnehmen.

Wenn ein Mensch nun aber keine oder zu wenig Laktase in der Darmschleimhaut hat, dann sammelt sich unverdaute Laktose im Inneren des Darms an. Diese dient dort nun als Futter für die Dickdarmbakterien, die die Laktose vergären. Dabei werden unter anderem Gase gebildet, die zu den oben beschriebenen Beschwerden führen.


Laktosefreie Alternativen

Laktosefreie Lebensmittel im Trend

Für Betroffene ist Laktoseintoleranz in der Regel kein großes Problem mehr, denn der Handel bietet inzwischen eine ganze Menge laktosefreie Milchprodukte an. Milch, Sahne, Frischkäse, Schmand, Butter – all das gibt es auch ohne Laktose. Meist schmecken die laktosefreien Produkte ein kleines bisschen süßer als die Original-Lebensmittel. Das liegt daran, dass die ursprünglich enthaltene Laktose während des Herstellungsprozesses aufgespalten wird. Es wird also vom Hersteller genau das Gleiche mit der Laktose gemacht, was bei einem gesunden Menschen später im Darm passieren würde. Deshalb enthalten laktosefreie Produkte anstelle der Laktose nun Glukose (Traubenzucker) und Galaktose. Und Glukose schmeckt süßer als Laktose. 

Doch auch wenn laktosefreie Lebensmittel für alle Betroffenen ein Segen sind: Wenn du persönlich Laktose gut verträgst, bringt es dir keinerlei gesundheitliche Vorteile, zum Beispiel laktosefreie Milch zu trinken. Umgekehrt ist es aber natürlich auch kein Problem, wenn du als Gesunder ab und an ein laktosefreies Essen mitisst.


Sicherheit durch Diagnose

Wichtig: Eine klare Diagnose

Der Grund, warum du bei Verdacht auf eine Milchzuckerunverträglichkeit nicht einfach auf laktosefreie Kost beziehungsweise Produkte umsteigen solltest ist, dass Bauchschmerzen natürlich auch ganz andere Ursachen haben können.

Sicherheit gibt ein sogenannter Wasserstoffatemtest, den du beim Arzt durchführen lassen musst. Bei diesem wird dir eine bestimmte Menge Laktose in Wasser aufgelöst zu trinken gegeben. Nach einer Weile pustest du in ein Gerät, welches den Wasserstoff in deiner Atemluft misst. Sollte dein Körper die Laktose nicht verdaut haben, dann haben deine Dickdarmbakterien nämlich Wasserstoff-Gas gebildet (siehe oben). Dieses wird über die Darmwand ins Blut abgegeben und über die Lunge abgeatmet. Anhand der Menge des abgeatmeten Wasserstoffs kann der Arzt die Aktivität des Enzyms Laktase in deinem Darm bestimmen.

Nach diesem Test weißt du genau, woran du bist: Ob überhaupt eine Unverträglichkeit vorliegt, ob du gänzlich auf Milchzucker verzichten solltest oder ob es ausreicht, einfach nicht so viel Milchzucker auf einmal zu essen. Ist Letzteres der Fall, dann musst du ein bisschen ausprobieren, wo deine persönliche (Schmerz-)Grenze liegt.

Herzlichst,

Dr. Alexa Iwan




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