Was unterscheidet H-Milch von Frischmilch?
Milch genießt einen guten Ruf. Denn sie enthält viele wertvolle Nährstoffe. Kein Wunder, dass dieses Lebensmittel so beliebt ist. Im Supermarkt gibt es Milch ganz frisch zu kaufen, aber auch als länger haltbare Variante. Was aber ist der Unterschied zwischen H-Milch und Frischmilch? Das erklärt die Einkaufsacademy.
Was bedeutet das H in der H-Milch?
Homogenisiert, haltbar oder hocherhitzt? Für welches dieser Wörter steht eigentlich das H in H-Milch? Kuhmilch, die in der Molkerei ultrahocherhitzt wird, nennt sich H-Milch. Das H steht also nicht ausschließlich für haltbar, sondern eben auch für hocherhitzt. Das Erhitzen unter sehr hohen Temperaturen macht das Molkereiprodukt besonders lange haltbar. Damit ist H-Milch die Milch mit dem längsten Mindesthaltbarkeitsdatum. Sie hält sich ungeöffnet mehrere Monate lang. Dabei kann sie ungekühlt bei Raumtemperatur aufbewahrt werden. Sie eignet sich also perfekt dafür, um auf Vorrat gekauft zu werden.
So wird H-Milch hergestellt: Unterschiede zu Frischmilch
Für die Herstellung von H-Milch wird Kuhmilch für einige Sekunden lang ultrahoch erhitzt. Nämlich auf 135 Grad Celsius. Nach kurzer Zeit kühlt man sie auf vier bis fünf Grad Celsius herunter. Die normale Milch hingegen, Frischmilch, wird etwa 40 Sekunden lang auf 71 bis 74 Grad erhitzt – also pasteurisiert. Dadurch ist sie mit sechs bis zehn Tagen auch wesentlich kürzer haltbar als H-Milch. Diese ist vor allem so lange haltbar, weil die starke Einwirkung von Hitze die Milch sterilisiert. Die ultra hohen Temperaturen töten mehr Bakterien, Salmonellen und Pilze ab als das bei der Pasteurisierung möglich ist. Zusätzlich wird H-Milch homogenisiert. Dabei presst man die Milch mit starkem Druck durch feine Drüsen. Ziel ist es, die in der Milch enthaltenen Fettkügelchen zu zerkleinern und in der Flüssigkeit zu verteilen. Dieses Verfahren verhindert die Bildung einer Rahmschicht auf der Oberfläche und führt zu einer besseren Verdaulichkeit. Während Frischmilch also eine eher sämige Konsistenz hat, ist die H-Milch etwas wässriger und weniger sahnig. Auch ihr Geschmack verändert sich durch das Abkochen leicht.
Ist H-Milch ungesund?
Das Vorurteil, H-Milch sei ungesünder als Frischmilch, hält sich hartnäckig. Die Annahme ist, dass durch die starke Erhitzung der länger haltbaren Variante viele Nährstoffe verloren gehen. Das ist nicht ganz richtig. H-Milch enthält fast alle Inhaltsstoffe wie Frischmilch. Die Vitamine B1, B2, B12 und C sowie Folsäure reduzieren sich zwar ein wenig. Der Kalziumgehalt sowie das gut verwertbare Milcheiweiß bleiben hingegen unverändert. Dass sie ungesund ist, stimmt also nicht.
Für wen ist welche Milch ungeeignet?
H-Milch ist leichter verdaulich als Frischmilch. Für diejenigen, die unter Verdauungsbeschwerden leiden, könnte sie damit eine Alternative sein. Immer wieder wird diskutiert, wie gesund Milch im Allgemeinen tatsächlich ist. Einige Wissenschaftler vertreten die Ansicht, dass Erwachsene auf das Lebensmittel besser verzichten sollten, weil sie bestimmte Krankheiten bedingen könnte. Zu dieser Annahme gibt es allerdings keine zuverlässige wissenschaftliche Studie.
Die Experten
Über unseren Host: Alex Wahi
Alex Wahi ist der Gastgeber der Kaufland Einkaufsacademy. In jeder Folge trifft er verschiedene Experten. Mit Spaß, Leichtigkeit und Neugier fragt er sich dabei durch den Supermarkt-Kosmos und vermittelt so auf unterhaltsame Art den Zuschauern Wissen. Für Kaufland ist Alex immer wieder als Experte im Einsatz.
Über unseren Gast: Alexa Iwan
Dr. Alexa Iwan ist Ernährungswissenschaftlerin. Die erfahrene Expertin hat schon viele Menschen bei der Ernährungsumstellung begleitet. Die gesunde und bewusste Ernährung für die ganze Familie liegt ihr besonders am Herzen. In der Kaufland-Kolumne „Die Besseresserin“ zeigt sie, welche positive Wirkung bewusstes Essen haben kann. Ihre kreativen Rezepte stehen für eine leckere und ausgewogene Küche.