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Hafer: Wissenswertes über das Getreide

Leise rieselt der Hafer … Das kleine Korn, das die Haferflocke zum Star auf Frühstückstischen und in Backregalen gemacht hat, fristete lange ein Schattendasein. Wegen seiner vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten ist das Getreide wieder voll im Trend. Erfahre in unserem Lexikon die spannendsten Fakten über den Hafer.

Definition

Was ist Hafer?

Im Vergleich zu Weizen und Gerste, die bereits vor mehr als 10.000 Jahren kultiviert wurden, war Hafer eher ein Spätzünder. Dafür ist das Getreide heute voll im Trend – ob in der kalten und warmen Küche oder als köstlicher Pflanzendrink, der Kuhmilch ernsthaft Konkurrenz macht. Der Geschmack von Hafer ist mild und leicht nussig, als Getränk bringt er eine angenehme Süße mit. Seinen Siegeszug hätte man damals noch nicht absehen können. Selbst wenn schon die Römer Hafer kannten, diente er doch vor allem als Tierfutter, zum Beispiel für Schafe. Daher rührt vermutlich auch die Bezeichnung Avena (avi für Schaf, oder avasa für Nahrung), was heute der Gattungsname von Hafer ist. Einen ähnlichen Ursprung könnte die deutsche Bezeichnung haben. Im Niederdeutschen bedeutet Haver nämlich Bock. Vermutlich bezieht sich das ebenfalls auf die Verwendung von Hafer als Futtermittel.


Botanik und Herkunft

Botanik und Herkunft des Hafers

Wusstest du, dass Hafer nur die umgangssprachliche Bezeichnung für das Getreide ist, das weiterverarbeitet zu zarten Haferflocken im Frühstück landet oder als Haferdrink eine hübsche Haube auf deinem Earl Grey bildet? Erfahre hier spannende Fakten über die Botanik des wertvollen Korns, wo es seinen Ursprung und wie es sich verbreitet hat.

Botanik

Ist das Getreide gemeint, lautet der korrekte botanische Name für Hafer Saathafer (Avena sativa), bekannt auch als Echter Hafer oder Weißer Hafer. Er gehört zur Gattung Hafer (Avena). Seine Familie sind die Süßgräser (Poaceae), enge Verwandte Weizen, Roggen, Gerste, Hirse, Mais und Reis. Im Gegensatz zu diesen anderen Getreidesorten bildet der überwiegend einjährig wachsende Saathafer mehrfach verzweigte, 15 bis 30 Zentimeter lange Rispen als Fruchtstand aus. Äußerlich ähnelt er dadurch noch mehr seiner Ursprungsfamilie, den Gräsern. Der runde, hohle Halm wird von langen, schmalen Blättern umschlossen. Spelzen umgeben die länglichen Körner – sie werden für den menschlichen Verzehr entfernt. Bis zu anderthalb Meter kann Hafer in die Höhe schießen. Nähert sich im Juni und Juli die Blütezeit, neigen sich die Rispen leicht Richtung Erdboden. Das verleiht dem Getreide sein typisches Aussehen.

Herkunft, Verbreitung und Anpflanzungsgebiete

Der Ursprung des Hafers, wie wir ihn heute kennen, liegt in einer Kreuzung verschiedener verwandter Arten im Mittelmeerraum. Heute ist das kaum noch zu glauben, aber anfangs galt er auf und abseits der Felder noch als Unkraut! Im großen Stil kultiviert wurde Hafer in unseren Breitengraden erst, nachdem er als Beimischung anderer Getreidearten nach Mitteleuropa gelangt war. Im frühen Mittelalter mauserte er sich schließlich zu der am meisten verzehrten Getreideart überhaupt. Später wurde er von Weizen und Roggen verdrängt. Die größten Haferproduzenten weltweit sind Russland und Kanada. Anpflanzungsgebiete liegen in Mittelgebirgen, im Alpenvorland und in den Küstenregionen.



Nährwerte

Nährwerte von Hafer

Mit rund 330 Kalorien auf 100 Gramm gehört Hafer eher zu den gehaltvollen Nahrungsmitteln. Dafür bringt das Getreide aber auch eine ganze Menge Ballaststoffe sowie komplexe Kohlenhydrate mit und kann dadurch Heißhungerattacken vorbeugen! Durch den hohen Eiweißgehalt ist Hafer auch bei Sportsfreunden beliebt. Als Smoothie mit frischen Früchten oder zu Quark gibt Hafer vor allem in Flockenform ein leckeres, stärkendes Frühstück ab. Was genau in dem Getreide steckt, schlüsseln wir hier einmal für dich auf.

 

Nährwerte pro 100 g Hafer:

Kalorien

326 kcal

Eiweiß

10 g

Fett

7 g

Kohlenhydrate

55,7 g

Ballaststoffe

13,3 g


Gesundheitsaspekt

Ist Hafer gesund?

Noch mal Spotlight an für die Ballaststoffe! Genauer gesagt: für die Beta-Glucane, die etwa die Hälfte des gesamten Ballaststoffgehalts im Hafer ausmachen. Ihnen wird eine positive Wirkung auf die Verdauung und den Stoffwechsel, besonders den Cholesterin- und Blutzuckerspiegel, nachgesagt. So gab die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit an, dass der Verzehr von Hafer-Beta-Glucan zur Senkung des Cholesterolspiegels beitragen kann. Haferschleim indes wird gern gereicht, um die Verdauungstätigkeit zu regulieren, die Darmwand vor Reizen zu schützen und einen empfindlichen Magen zu beruhigen. Bekannt ist Hafer außerdem für seinen Gehalt an Vitamin B1, B6, Eisen und Calcium.

Hafer – glutenarmes Getreide

Keine Macht den Bauchschmerzen! In Brot- und Kuchenteigen mit Weizenmehl sorgt das enthaltene Klebereiweiß für Griffigkeit, bei Menschen mit einer sogenannten Zöliakie für Magen- und Darmprobleme. Hafer hingegen bringt nur einen sehr geringen Teil Gluten mit. Bist du selbst von einer Unverträglichkeit betroffen oder kochst für jemanden mit Zöliakie, achte bei Haferprodukten auf das Verpackungssymbol mit den durchgestrichenen Ähren. Es steht dafür, dass Hafer enthalten ist, der nicht durch Weizen und Gerste verunreinigt wurde. Er gilt für den Großteil als gut verträglich, wenn er in geringen Mengen verzehrt wird.


Anbau & Ernte

Anbau und Ernte von Hafer

Was den Anbau weltweit betrifft, liegt Hafer unter den Getreiden an sechster Stelle, dient jedoch überwiegend als Futter für Tiere wie Pferde und Geflügel. In Deutschland sieht es inzwischen etwas anders aus: Hierzulande wird rund die Hälfte des Hafers als Nahrungsmittel verbraucht.

Hafer-Anbau

Was die Böden angeht, gilt Hafer als ziemlich anspruchsloses Getreide. Dafür ist ihm ausreichend Wasser umso wichtiger. Starke Trockenheit mag er nicht. Deshalb wird Hafer üblicherweise zeitig im Frühjahr ausgesät, was das Korn zu einem Sommergetreide macht. 177.100 Hektar dienen in Deutschland dem Hafer-Anbau. Besonders große Flächen haben Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Brandenburg zu bieten. Europaweit kann Deutschland jedoch nicht mithalten. Stattdessen sind die größten Anbaugebiete für Hafer Polen und Finnland.

Hafer-Ernte

Ende August, Anfang September wird der Hafer mithilfe von Mähdreschern von den Feldern geholt. 2021 belief sich die Haferernte in Deutschland auf etwa 773.000 Tonnen. Das ist ordentlich – und reicht trotzdem nicht aus, um den heimischen Bedarf von 800.000 bis 900.000 Tonnen zu decken. Erhebliche Mengen werden deshalb importiert. 2019/2020 waren es sogar 600.000 Tonnen, während gleichzeitig 315.000 Tonnen exportiert wurden. Ein großer Teil für Nahrungszwecke wird durch Entspelzen, Schälen, Darren und Walzen zu Haferflocken verarbeitet. Da Hafer lagerfähig ist, hat er immer Saison. Auch die verschiedenen Haferprodukte wie Flocken und Haferdrink erhältst du das ganze Jahr über.


Verwendung

Verwendung von Hafer

Im Mittelalter wurde aus Hafer sogar Bier gebraut! Heute wird das Getreide überwiegend zu Haferflocken weiterverarbeitet, zu Hafermehl gemahlen, als Grieß verwendet oder in leckere Produkte wie den Haferdrink verwandelt. Manche Länder stellen auch Whiskey aus ihm her. Wir widmen uns den beliebtesten Erzeugnissen.

Verwendung als Mehl & Grieß

Hafermehl ist im Handel erhältlich, genauso gut kannst du es mit einem Standmixer selbst herstellen, indem du Haferflocken in einem hohen Behälter mehrfach pürierst. Das besondere Mehl verleiht Backwaren, Soßen oder auch Panaden eine leckere nussige Note. Zum Brotbacken eignet es sich allein dagegen nicht so gut, da es nur geringe Mengen des Klebereiweißes Gluten enthält. Der Teig kann dadurch sehr zäh werden. Du kannst Hafermehl aber wunderbar mit anderen Mehlsorten mischen. Ein Tipp: Willst du Weizenmehl in einem Rezept komplett durch Hafermehl ersetzen, reicht üblicherweise ein Dreiviertel der Menge aus. Mit dem Grieß aus Hafer kannst du vor allem Brei zubereiten. Mit fruchtigen Soßen oder einem Klecks Kompott wird daraus ein köstliches Dessert oder auch ein süßer Hauptgang für kleine und große Naschkatzen.

Verwendung als Flocken

Damit sich Haferkörner in Haferflocken verwandeln, werden die Körner nach der Ernte entspelzt, geschält, gedörrt und schließlich zu Flocken gewalzt. So sorgen sie für Biss in Keksen und Kuchen, landen in Müslimischungen und sind die beste Basis für ein cremiges Porridge, bekannt auch als Haferbrei oder Oatmeal. Das klassisches Porridge, das ein herrlich nahrhaftes, im Winter angenehm wärmendes Frühstück abgibt, besteht aus etwa 200 Milliliter Flüssigkeit (Wasser, Milch, Pflanzendrink oder eine Mischung daraus), 40 Gramm Haferflocken und einer Prise Salz. Die Zutaten werden zusammen aufgekocht, bis sich eine cremige Konsistenz ergibt. Auf dem Tisch sorgen Toppings wie frisches Obst, Nüsse oder Nussbutter für Abwechslung und einen zusätzlichen Vitamin-Kick.

Verwendung als Drink

Willst du dich vegan ernähren oder tierische Produkte auf der persönlichen Speisekarte minimieren, bieten Haferdrinks eine tolle Alternative zu Milch. So gut, wie sich manche Produkte aufschäumen lassen, merkst du im Latte Macchiato kaum noch einen Unterschied – außer vielleicht beim Geschmack. Hafergetränke bringen eine natürliche, milde Süße mit. Manchen schmecken sie deshalb noch besser als Kuhmilch. Den Zucker im Kaffee kannst du dir dadurch nämlich sparen! Auch in Kuchen, Waffeln oder bei der Zubereitung anderer Süßspeisen wie beispielsweise Pudding, lässt sich Milch problemlos durch einen Haferdrink ersetzen. Ist das Rezept nicht explizit auf die pflanzliche Alternative ausgerichtet, reduziere unter Umständen selbst die Zuckermenge. Industriell werden Hafergetränke aus gereinigtem und entspelztem Hafer hergestellt. Das bekommst du auch in der eigenen Küche hin! Hafermilch selbst machen – so geht’s! 


Rezepte

Leckere Rezepte mit Hafer

Backe, backe, Kuchen! In einem saftigen Bananenbrot und buttrigen Plätzchen sind Haferflocken genau richtig aufgehoben. Genauso gut macht sich Hafer als Flocke, zu Mehl gemahlen oder als Sahneersatzprodukt in deftigen Speisen wie einer feinen Quiche, knusprigen Gemüsebratlingen und einem Risotto mit Quinoa statt Reis. Hast du schon eine grobe Idee bekommen, wofür du das Supergetreide als nächstes in der Küche verwenden möchtest? Ansonsten hätten wir hier noch etwas Inspiration für dich!



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