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Dos und Don’ts bei Fructoseintoleranz

Wer mit einer Fructoseintoleranz lebt, stellt sich die Frage: Was darf ich noch essen und wo muss ich aufpassen? Eine angepasste Ernährung mit fruktosearmen Lebensmitteln kann die Beschwerden reduzieren oder ganz verschwinden lassen. Was es konkret bedeutet, fructoseintolerant zu sein und wie du beim Essen mit System vorgehst, liest du hier.

Auf einen Blick

Inhalte dieser Seite auf einen Blick  

  • Fruchtzucker, auch Fruktose oder Fructose genannt, steckt in vielen natürlichen und industriell hergestellten Lebensmitteln. 
  • Hier erfährst du, welche Symptome bei einer Fruktoseintoleranz oder Fructoseintoleranz häufig sind und warum es wichtig ist, bei Verdacht einen Facharzt aufzusuchen.
  • Betroffene müssen trotz einer Fructosemalabsorption nicht auf gutes Essen verzichten: Hier bekommst du eine große Auswahl an leckeren Rezepten. 

Herausforderungen

Fructoseintoleranz: Zwei Challenges in einem

Wer unter Fructoseintoleranz leidet, muss sich gleich zwei Herausforderungen stellen. Zum einen wird Fructoseintoleranz von vielen immer noch leichtfertig als Modeerscheinung abgetan – zu Unrecht. Denn Betroffene sind alles andere als überempfindlich. Größere Mengen Fructose können bei einigen von ihnen zu starken Schmerzen führen. Zum anderen ist die Suche nach Lebensmitteln und Rezepten, die keinen Fruchtzucker enthalten, anfangs ganz schön knifflig. 

Ein Leben gänzlich ohne Fructose ist nur schwer möglich. Zum Glück besteht bei einer Fructoseintoleranz auch nicht die Notwendigkeit dazu, sich völlig fructosefrei zu ernähren. Sofern Betroffene ihre individuell verträgliche Menge Fructose kennen, lässt sich mit etwas Know-how und Fantasie ein ebenso abwechslungsreicher wie schmackhafter Speiseplan erstellen. Da Fruchtzucker in vielen Produkten zum Süßen verwendet wird, lohnt sich bereits beim Einkauf der kritische Blick auf die Liste der Zutaten, vor allem auf die Zuckeraustauschstoffe. Lebensmittelhersteller greifen nämlich gerne auf Fruchtzucker zurück, da er im Vergleich zu Haushaltszucker kostengünstiger ist und zusätzlich geschmacksverstärkend wirkt. Was sind also typische Beschwerden einer Fructoseintoleranz und wie können Betroffene trotzdem bunt und vielfältig essen? Wissenswertes zur sogenannten Fructosemalabsorption sowie Dos und Don'ts in puncto Ernährung erfährst du in diesem Artikel. 


Symptome

Welche Beschwerden treten bei Fructoseintoleranz auf und ab welcher Menge?

In den meisten Fällen, in denen von einer auftretenden Fructoseintoleranz gesprochen wird, handelt es sich tatsächlich um eine Fructosemalabsorption, also um eine Unverträglichkeit. Dahinter verbirgt sich die eingeschränkte Fähigkeit des Darms, Fruchtzucker aufzunehmen. Typische Symptome einer Fructoseunverträglichkeit sind:

  • Blähungen
  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • hörbare Bauchgeräusche
  • breiiger, übelriechender Stuhl
  • Schleimauflagerung auf dem Stuhl
  • Verstopfung oft nach dem Durchfall
  • Sodbrennen
  • verstärkter Reflux
  • Müdigkeit nach Mahlzeiten
  • Nährstoffmangel, zum Beispiel an Zink und Folsäure

Eine angeborene, also hereditäre Fructoseintoleranz ist dagegen selten und ruft deutlich stärkere Symptome hervor:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Unterzuckerung
  • Schwäche
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Krampfanfälle
  • Ohnmacht
  • Gerinnungsstörungen
  • Nierenfunktionsstörungen
  • Lebererkrankung

Ab welcher Menge der Verzehr von Fructose zu Beschwerden wie diesen führt, ist individuell unterschiedlich. Während sich die einen bereits bei wenigen Gramm Fructose mit Magenkrämpfen für längere Zeit ins Bad zurückziehen, vertragen andere unbeschadet das eine oder andere Stück Obst. Hat der Arzt die Diagnose Fructosemalabsorption gestellt, beginnt die Testphase: Wie viele Apfelspalten, wie viel Fruchtsaft oder Marmelade sind verträglich? Das gilt es durch Erfahrungswerte herauszufinden.

Zwischen diesen zwei Formen unterscheiden Ärzte

Grundsätzlich unterscheiden Mediziner zwischen hereditärer Fructoseintoleranz (HFI) und intestinaler Fructoseintoleranz. 

Hereditäre Fructoseintoleranz, auch HFI abgekürzt, bedeutet eine angeborene Fructoseintoleranz und ist meist erblich bedingt. Dabei fehlt den Betroffenen ein Enzym, das den Fruchtzucker normalerweise in der Leber abbaut. Die hereditäre Fructoseintoleranz ist häufig gravierender und die Betroffenen haben deutlich schwerere Symptome nach dem Konsum von Fructose. Dadurch wird sie in der Regel schneller diagnostiziert und eine entsprechende Therapie kann erfolgen. Ohne Behandlung und Ernährungsumstellung bei HFI können schwere Leber- und Nierenschäden entstehen. Zum Glück kommt die hereditäre Fructoseintoleranz jedoch sehr selten vor und wird meist schon im frühen Kindesalter erkannt. 

Intestinale Fructoseintoleranz bedeutet eine erworbene Fructoseintoleranz, die vom Darm herrührt und häufiger vorkommt. Ursachen sind beispielsweise zu wenig Transportmoleküle oder eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Moleküle. Andere Ursachen für eine intestinale Fructoseintoleranz können aber auch Magen-Darm-Erkrankungen wie beispielsweise Morbus Crohn sein – bei dieser chronisch entzündlichen Darmerkrankung wird generell der Abbau und die Verwertung von Nahrung behindert. 


Diagnose und Therapie

Vom Ernährungstagebuch zum Facharzt: Diagnose einer Fructoseintoleranz

Besteht der Verdacht auf Fructoseintoleranz, ist der Besuch beim Facharzt sinnvoll. Ein Atemtest gibt schnell und unkompliziert Auskunft. Bevor der Weg in die Praxis führt, leiden Betroffene aber in der Regel schon etwas länger unter den Beschwerden einer Fructoseintoleranz. Sie ist nämlich gar nicht so leicht von einer Glutenunverträglichkeit oder Laktoseintoleranz zu unterscheiden, weil die Symptome sehr ähnlich ausfallen können – vor allem dann, wenn die Fructoseintoleranz nicht stark ausgeprägt ist. Hier kommt es zu Beschwerden wie Magenschmerzen und Blähungen – Beschwerden, die zahlreiche Gründe haben können. 

Wer bei sich selbst eine Fructoseunverträglichkeit vermutet, kann einige Tage lang seine Ernährung kritisch unter die Lupe nehmen und ein Beschwerde-Tagebuch führen. Besteht ein Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Fructose und unangenehmer Symptome, sollte man einen Facharzt aufsuchen, um feststellen zu lassen, ob tatsächlich eine Fructosemalabsorption dahintersteckt. Dazu trinken Patienten zunächst auf nüchternen Magen eine Fructoselösung und pusten anschließend mehrmals in festgelegten Abständen in ein spezielles Messgerät. Beim Abbau der Fruchtsüße im Darm entsteht Wasserstoff und die Konzentration in der Atemluft stellt den entscheidenden Faktor bei der Diagnose. Viel Fructose entspricht einem hohen Wert und bedeutet eine eingeschränkte Aufnahme durch den Darm. 

Wie lebt man mit einer Fructoseunverträglichkeit?

Wie schon beim Aufspüren einer eventuellen Fructoseintoleranz oder einer Unverträglichkeit gilt auch bei der Therapie, dass Betroffene verstärkt auf ihre Ernährung achten. Experten empfehlen außerdem, die Ernährung in folgende drei Phasen umzustellen.

1. Auslassphase oder Karenzphase

Diese Phase sollte zwei bis vier Wochen andauern. Betroffene verzichten in dieser Zeit komplett auf Speisen und Getränke, die Fructose enthalten. Auch der Zuckeraustauschstoff Sorbit ist tabu, da er ebenfalls Einfluss auf den Magen-Darm-Trakt nimmt und Magen-Darm-Beschwerden verursachen kann. Auch blähende Lebensmittel sollten gemieden werden, da sie den ohnehin gereizten Darm zusätzlich belasten können. Ganz wichtig in dieser Phase ist es außerdem, ausreichend stilles Wasser zu trinken.

2. Testphase

Ist die erste Phase überstanden, kann in einem Zeitraum von etwa sechs Wochen nach und nach wieder Fructose in den Speiseplan integriert werden. Dabei gilt die Faustregel, dass jeden zweiten oder dritten Tag ein neues Lebensmittel eingeführt wird. Auf diese Weise wird schnell klar, wieviel Fructose der Darm verkraftet und was ihn überfordert. Auch in dieser Phase ist es hilfreich, ein Ernährungstagebuch zu führen. Hier können bereits Rezepte herausgesucht werden, die möglichst fructosefreie Lebensmittel beinhalten.

3. Dauerhafte Ernährung

Fühlen sich Menschen mit Fructoseintoleranz sicher bei der Fructosemenge, die ihr Darm beschwerdefrei verdauen kann, erfolgt der Übergang zur dauerhaften Ernährung. In dieser Phase gilt es, frusctosefreie Rezepte fest in den Alltag zu integrieren und seine Mahlzeiten so zu planen, dass sie trotz Verzicht schmackhaft, unkompliziert und bekömmlich für den eigenen Darm sind. 



Missverständnisse

Wie sieht es mit Traubenzucker und Haushaltszucker aus?

Wenn es um Traubenzucker und Haushaltszucker geht, kommt es in puncto Fructose häufig zu Missverständnissen. Dazu zählt der Irrglaube, es handele sich bei Traubenzucker um reinen Fruchtzucker. Der Verdacht liegt nahe, weil es sich bei Trauben ja schließlich um Obst handelt. Tatsächlich setzt sich Traubenzucker, der auch als Dextrose bezeichnet werden kann, aber aus Glucose und Fructose zusammen. Obwohl er aber auch Fruchtzucker enthält, ist er für Menschen mit Intoleranz dennoch in geringen Mengen meist recht gut verträglich. 

Es kommt hier auf die Zusammensetzung an: Enthält der Traubenzucker mehr Glucose als Fructose oder genauso viel, ist die Verträglichkeit für viele Betroffene dennoch gegeben. Denn bei gleichzeitigem Konsum von Glucose und Fructose wird die Aufnahme des Fruchtzuckers im Darm verbessert. Das ist aber von Person zu Person sehr individuell. Manche Obstsorten wie Kirschen oder Mandarinen weisen ein solches Verhältnis auf und werden von manchen Betroffenen dennoch in kleinen Mengen gut vertragen. Ähnlich verhält es sich beim Haushaltszucker aus Zuckerrüben, der sogenannten Saccharose: Er besteht zu gleichen Teilen aus Fructose und Glucose, weshalb der raffinierte Zucker in geringen Mengen von vielen Betroffenen vertragen wird. Probiere hier sehr kleine Mengen aus, um zu testen, ob das auch auf dich zutrifft oder nicht.

Welche Zuckerarten sind noch problematisch?

Für Betroffene gänzlich ungeeignet sind Ahornsirup, Honig und Agavensirup. Vorsicht ist bei herkömmlichen Zuckeraustauschsstoffen geboten: Sie sind bei einer Fructoseunverträglichkeit keine Alternative, im Gegenteil. Sorbit, Xylit und Co. verschlimmern die Beschwerden, da sie die Aufnahme von Fruchtzucker durch den Darm behindern. Vorsicht ist bei vielen Fertigprodukten, Kaugummis und als zuckerfreie Naschereien deklarierte Lebensmittel geboten - sie enthalten in den meisten Fällen Zuckeraustauschstoffe. Insbesondere Sorbit stellt eine Gefahr dar, weil der Zuckeralkohol gerne zum Süßen von Lightprodukten verwendet wird und Beschwerden verursachen kann. Sorbitunverträglichkeit und Fructoseintoleranz verursachen dieselben Symptome und tauchen häufig in Kombination auf. 


Ungeeignete Lebensmittel

Diese Lebensmittel sind ungeeignet oder zumindest mit Vorsicht zu genießen

Es gibt bestimmte Lebensmittel, die man als Mensch mit Fructoseintoleranz aus dem Speiseplan streichen sollte:

  • Fructose steckt vorwiegend in Früchten. Auch wenn Äpfel, Birnen, Mangos, Weintrauben, Bananen oder Kirschen mit jeder Menge Vitamine aufwarten, solltest du sie konsequent von deiner Einkaufsliste streichen. Übrigens: In Trockenfrüchten steckt sogar noch mehr Fructose als in frischen Früchten.
  • Dass Obstsäfte ihrem gesunden Ruf nicht gerecht werden, wenn man sie gläserweise trinkt, wissen wir schon länger. Denn sie enthalten eine hohe Zahl an Kalorien. Zudem verursachen die Säfte bei Menschen mit Fructoseintoleranz Magenschmerzen und Blähungen; somit sind sie gleich doppelt überflüssig.
  • Leider gilt das auch für alle fruchtigen Brotaufstriche wie Marmelade oder Gelee sowie Kompott oder Fruchtjoghurt. Das morgendliche Müsli muss ebenfalls ohne frische Vitaminbomben auskommen. 
  • Was viele nicht wissen: auch Gemüse kann viel Fructose enthalten. Dazu zählen unter anderem Artischocken, grüne Bohnen, Weißkohl, Karotten, Paprika, Tomaten, Lauch und Zwiebeln.
  • In höheren Mengen konsumiert solltest du auch bei Getreide, Samen und Nüssen aufpassen. Vollkornprodukte, Leinsamen, Getreideflocken, Weizenkleie und Nüsse können ebenfalls Fructose enthalten. Schau dir hier den Fruchtzuckergehalt sowie das Verhältnis von Glucose und Fructose an. Falls du zu jenen Menschen gehörst, die Fructose bei gleichzeitiger Aufnahme mit Glucose besser vertragen, darfst du all diese Lebensmittel in geringen Mengen auf den Speiseplan setzen. 

Geeignete Lebensmittel

Diese Lebensmittel darfst du essen

Grundsätzlich ist es natürlich gesünder, selbst zu kochen und dabei auf fructosearme Rezepte zurückzugreifen. Wenn es mal schnell gehen muss, gibt es auch bei Fertigprodukten eine Reihe von Alternativen, sodass der Griff zum schnellen Snack erlaubt ist. Diese Produkte kommen hier infrage und können regelmäßig auf deiner Einkaufsliste landen:

  • FleischFisch und Meeresfrüchte enthalten von Natur aus keinen Fruchtzucker.
  • Das Gleiche gilt für naturreine Öle und Fette.
  • Auch Nudeln und Reis können bei Fructoseintoleranz bedenkenlos verzehrt werden.
  • Gemüsesorten mit schwindend geringem Anteil an Fruchtzucker unter 0,1 Gramm pro 100 Gramm sind zum Beispiel Pfifferlinge, Champignons, Avocados, Schwarzwurzeln, Topinambur, Kichererbsen und Feldsalat. 
  • Gemüsesorten mit einem Fructose-Anteil von unter 0,5 Gramm pro 100 Gramm sind Blattspinat, Steinpilze, Kartoffeln, Eisbergsalat, Süßkartoffel, Mangold und Rhabarber.
  • Auch bei Süßem wie Schokolade oder Gummibärchen gibt es für Menschen mit einer Fructoseunverträglichkeit Alternativen, die ohne Fruchtzucker oder Kristallzucker auskommen. Zur Herstellung werden meist fructosefreier Glucosesirup, Reissirup, Maltose (Malzzucker) oder Dinkelsirup verwendet. Auch Stevia oder Laktose (Milchzucker) sind geeignete Alternativen. Damit können auch süße Brotaufstriche, Müsli oder Kekse wieder Bestandteil der täglichen Ernährung sein – ganz ohne Bauchschmerzen.

Rezepte

Genuss ohne Bauchweh: Rezepte ganz ohne Fructose und Sorbit

Statt süßer Säfte, Obst und industriell hergestelltem Süßkram sind jetzt herzhafte Snacks, fructosefreie Rezepte mit viel Gemüse und anderen Lebensmitteln angesagt, die kaum oder gar keine Fructose enthalten. Generell empfiehlt es sich bei einer Unverträglichkeit, die Sache selbst in die Hand zu nehmen – beim Kochen, vor allem aber auch beim Backen. Mittlerweile gibt es viele kreative Rezepte für Brot, Kuchen, Pancakes oder andere Leckereien, die ohne Fruchtzucker auskommen. So kannst du sicher gehen, dass alle Speisen möglichst fructosefrei sind und kannst die Rezepte deinem individuellen Geschmack anpassen. Zwar ist das Leben mit einer Fructoseintoleranz für Betroffene im Alltag eine Herausforderung, doch sie birgt auch eine große Chance. Die Chance, sich eingehender mit gesunder Ernährung zu befassen und einen Vorrat an besten Rezepten zu sammeln, mit denen du vielleicht sogar deine Liebsten begeistern kannst.



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