Rosmarin: Aromatisch und gesund
Ob zu Fleisch oder Gemüse: Rosmarin ist ein Muss im Gewürzregal. Er kann aber mehr als „nur“ würzen! Ihm wird auch eine gesundheitsfördernde Wirkung nachgesagt. Ob wirklich so viel Power in dem unscheinbaren Kraut steckt? Was genau die Pflanze alles kann und wie du deinen eigenen Rosmarin anbauen kannst, erfährst du hier!
Was ist Rosmarin?
Rosmarin ist ein Halbstrauch, der frisch oder getrocknet für viele Gerichte als würzendes Küchenkraut dient. Er gehört zu den wichtigsten Kräutern der mediterranen Küche und schmeckt besonders gut zu Tomaten und anderen mediterranen Gemüsesorten.
Erfahre mehr im Lebensmitteltipp-Video von Dr. Alexa Iwan.
Botanische Einordnung und Herkunft
Wie Rosmarin aussieht und wo es ursprünglich herkommt:
Botanik
Rosmarin ist eine immergrüne Pflanze, die im Mittelmeerraum und am Schwarzen Meer heimisch ist. Wenn sie genügend Sonne bekommt, wächst sie auch gut in deutschen Gärten. Rosmarin braucht viel Sonne, um seine Aromen zu entwickeln und kann lange ohne Wasser auskommen. An seinen Ästen wachsen kleine schmale Blätter, deren Aussehen an Tannennadeln erinnert.
Herkunft, Verbreitung und Anpflanzungsgebiete
Ein Strauch an der Küste, dessen zarte Nadeln nach einer kühlen Nacht kleine Tautropfen tragen – das soll dem Rosmarin seinen Namen mit den lateinischen Begriffen „Ros“ und „Marinus“ gegeben haben, die übersetzt „Tau des Meeres“ bedeuten. Die Pflanze, die von Botanikern auch als „rosmarinus officinalis“ bezeichnet wird, wurde bereits in der Antike im Mittelmeerraum und am Schwarzen Meer kultiviert. Nach Mitteleuropa haben ihn die Mönche im ersten Jahrhundert gebracht. Damals wurden dem Rosmarin heilende Wirkungen nachgesagt. Selbst Karl der Große soll die Pflanze gegen allerlei Wehwehchen verwendet haben. Auch die Römer und Ägypter waren von dessen Wirkung überzeugt, für sie war Rosmarin heilig. So weihten die Römer Rosmarin für die Liebesgöttin Aphrodite, während die Ägypter ihn auf das Grab von Verstorbenen legten, um ihnen den Weg ins Jenseits zu erleichtern. Rosmarin war auch bei anderen Feierlichkeiten und Zeremonien oft ein wichtiger Bestandteil. In der Kosmetik wurde Rosmarin ebenfalls verwendet. So setzte man die Pflanze früher zur Beseitigung schädlicher Bakterien, zur Verbesserung des Gedächtnisses oder bei Verdauungsproblemen ein. Auch Mönche und Klöster kultivierten Rosmarin oft in den Klostergärten.
Nährwerte von Rosmarin
Das Kraut enthält ätherische Öle, die gut für den Stoffwechsel und das Herz-Kreislauf-System sein sollen. Seine Gerb-und Bitterstoffe unterstützen bei einigen Menschen manchmal auch die Verdauung. Rosmarin versorgt den Körper außerdem mit Vitamin A, Kalium, Natrium und Magnesium.
Nährstoffe pro 100 Gramm:
Kohlenhydrate | 13,5 g |
Protein | 1,4 g |
Fett | 4,4 g |
Vitamin A | 0,75 mg |
Vitamin B1 | 0,21 mg |
Vitamin C | 0,38 mg |
Vitamin E | 0,09 g |
Salz | 120 mg |
Kalium | 1,4 g |
Niacin | 1 mg |
Calcium | 370 mg |
Phosphor | 20 mg |
Magnesium | 64 mg |
Eisen | 8,5 mg |
Salizylsäure | 68 mg |
Ist Rosmarin gesund? Seine Wirkung als Heilkraut
Die meisten Leute verwenden Rosmarin hauptsächlich als Gewürz von mediterranen Speisen. Aber nicht nur zum Kochen ist Rosmarin zu gebrauchen. Aus den Blättern der Pflanze kann ätherisches Öl gewonnen werden, das dann in Cremes, Salben oder Badezusätzen verarbeitet wird. Auch mit Tees oder konzentrierten Tropfen aus Rosmarinöl können wir unserem Körper etwas Gutes tun.
Rosmarin fördert die Durchblutung
Es wird vermutet, dass Rosmarin bei äußerlicher Anwendung eine durchblutungsfördernde und erwärmende Wirkung hat. So enthält beispielsweise auch Massageöl oft Rosmarin. Manche Menschen berichten auch, dass Rosmarin ihren Kreislauf ankurbelt.
Rosmarin fördert die Verdauung
Auch wenn es wissenschaftlich bisher nicht belegt ist: Anhänger der Naturheilkunde schwören seit Jahrhunderten auf Rosmarin bei Magen- und Darmproblemen. Sie bezeichnen das Kraut als Heilpflanze, die krampflösend wirken und den Appetit anregen soll. Außerdem soll sie auch bei Blähungen und Völlegefühl Abhilfe schaffen. Naturheilkundler führen das auf die Steigerung der Galleproduktion zurück, wodurch die Gesundheit der Leber gefördert werden soll. Denn die Galle schützt die Leber vor Schäden. Und geht es der Leber gut, läuft auch unsere Verdauung reibungsloser – so die Logik der Naturheilkundler.
Rosmarin hilft gegen Erschöpfung
Manche Leute glauben, dass Rosmarin nicht nur den Kreislauf unterstützt, sondern auch unsere Psyche. Sie nehmen Rosmarin bei psychischen Anspannungen, Beklemmungen oder Druckgefühl. Auch für unseren Kopf soll Rosmarin Gutes tun und bei Kopfschmerzen, Migräne und Konzentrationsschwäche unterstützen.
So wird Rosmarin angebaut und geerntet
Rosmarin kann nicht nur im Garten, sondern auch als Topfpflanze angebaut werden. Da die Blätter ganzjährig geerntet werden können, lohnt sich eine eigene Pflanze. So ist das leckere Kraut immer zur Hand, wenn es benötigt wird.
Anbau und Ernte
Vielleicht hast du schon mal eine Rosmarinpflanze in einem Garten oder auf einem Feld entdeckt. Denn Rosmarin wächst auch bei uns und kann bis zu 40 Zentimeter hoch werden. Oft wird er auf Feldern in langen Reihen im Freien oder in Gewächshäusern angepflanzt.
Im Freiland kann Rosmarin von März bis Dezember angebaut und geerntet werden. In den ersten Monaten nach dem Jahreswechsel wird die Pflanze meist aus wärmeren Regionen importiert. Nach der schonenden Ernte wird der Rosmarin entweder als „Blätter pur“ oder in ganzen Zweigen hygienisch verpackt und gekühlt, bis er seinen Weg in die Supermarktregale findet. Alternativ kann das Kraut auch getrocknet als Gewürz oder frisch eingefroren verkauft werden.
Rosmarin selbst anbauen
Du schätzt Rosmarin und möchtest ihn selbst anpflanzen? Das geht schnell und einfach, da die Pflanze sehr pflegeleicht ist. Um Rosmarin selbst anzubauen, kannst du zu Samen, Stecklingen oder kleinen Pflanzen greifen. Da die Rosmarinpflanze bis zu zwei Jahre benötigt, bis sie geerntet werden kann, brauchst du ein wenig Geduld. Falls du dich trotzdem dafür entscheidest, kannst du zwischen April und Juni aussäen. Der Rosmarin sollte an einem sonnigen und geschützten Ort im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse stehen. Rosmarin kann auch drinnen angebaut werden und braucht nur wenig Wasser. Er fühlt sich vor allem in lehmig-steiniger Erde wohl, die gut durchlässig ist. Da er schnell groß werden kann, sollte er regelmäßig geschnitten werden. Dafür eignet sich besonders die Zeit nach der Blüte. Der mediterranen Pflanze gefällt Frost nur bedingt, daher sollte sie beim Anbau im Garten oder auf dem Balkon in der kalten Jahreszeit mit Fleece oder Ähnlichem abgedeckt werden. Bei langen Frostperioden lohnt es sich, die Pflanze zu gießen. Alternativ kann Rosmarin auch drinnen überwintert werden.
Übrigens: Aus einem Rosmarinstrauch kannst du ganz leicht mehrere machen! Dazu werden circa zehn Zentimeter lange Seitentriebe abgeschnitten. Die unteren Blätter und die Seitentriebe solltest du entfernen. Anschließend wird der Zweig eingetopft und braucht mehrere Monate zum Anwachsen.
Unsere Top-Tipps für deine Rosmarinpflanze in der Zusammenfassung:
- Starte anstatt mit Samen am besten mit einer kleinen Rosmarinpflanze.
- Stelle deinen Rosmarin an einen trockenen und sonnigen Platz.
- Schneide die Pflanze regelmäßig, um sie gesund zu halten. Hierfür eignet sich die Zeit nach der Blüte.
- Falls du deinen Rosmarin drinnen anbaust, achte darauf, nicht übermäßig zu gießen.
- Du kannst deinen Rosmarin ganzjährig ernten, auch während der Blüte.
So nutzt du Rosmarin in der Küche und als Heilpflanze
Rosmarin gehört zur italienischen beziehungsweise französischen Küche und ist Bestandteil von Provence-Kräutermischungen. Im Handel ist Rosmarin frisch oder getrocknet erhältlich. In getrockneter Form hält er sich viele Jahre lang, verliert jedoch mit der Zeit sein Aroma. Eines der bekanntesten Gerichte sind Rosmarinkartoffeln. Er schmeckt zu mediterranen Gemüsesorten wie zum Beispiel zu Tomaten, Zucchini, Auberginen und Oliven. Auch Geflügel-, Lamm- und Rinderfleisch kann damit verfeinert werden. Außerdem gilt Rosmarin als klassisches Grillgewürz. Aber auch in Eistee oder Longdrinks schmeckt ein Strauch Rosmarin gut.
Das Kraut lässt sich auf zwei Arten in der Küche nutzen: Entweder wird es fein gehackt ins Essen gegeben oder als ganzer Zweig mitgekocht. Dann fällt es leicht, ihn vor dem Servieren zu entfernen, denn Rosmarin kann bitter schmecken, wenn ein zu großes Stück auf der Zunge landet. Neben seiner Anwendung in der Küche wird Rosmarin auch zur Herstellung von ätherischen Ölen, Duftstoffen, Pflegeprodukten und pflanzlichen Medikamenten verwendet.
Die wichtigsten Fakten auf einen Blick:
- Rosmarin gehört zur italienischen und französischen Küche.
- Die Pflanze kommt frisch oder getrocknet bei Kartoffeln, mediterranem Gemüse und Fleisch wie Geflügel, Lamm oder Rind zum Einsatz. Es ist ein klassisches Grillgewürz.
- Zum Würzen kannst du die Rosmarinblätter oder den ganzen Zweig verwenden.
Rosmarin als Heilpflanze
Anhänger der Naturheilkunde berichten, dass Rosmarin noch mehr kann, als nur leckere Gerichte zu würzen. Er ist in ihren Augen ein richtiger Allrounder, wenn es um Heilpflanzen geht. Das ätherische Öl, das aus den Blättern des Rosmarins gewonnen wird, soll bei einer Vielzahl von Leiden Abhilfe schaffen. Es wird diskutiert, dass Rosmarin als Wachmacher die Gedächtnisleistung fördert und bei Antriebslosigkeit oder geistiger Erschöpfung unterstützt. Das soll ihn auch zum wichtigen Bestandteil von Aromatherapien gemacht haben. Diese Fähigkeiten sind natürlich nicht unentdeckt geblieben – auch die Beauty-Industrie will seine positiven Eigenschaften entdeckt haben, daher wird Rosmarin oft als Bestandteil von Shampoos oder Haartoniken aufgeführt.
So lagerst du Rosmarin richtig
Möchtest du über einen längeren Zeitraum etwas von dem Allround-Talent genießen? Ob frisch, getrocknet oder eingefroren – lies jetzt, wie du Rosmarin am besten aufbewahrst.
Frischen Rosmarin lagern
Frischer Rosmarin sollte am besten luftdicht gelagert werden. Hier bietet sich vor allem der Kühlschrank an, um das Gewürz bis zu einer Woche frisch zu halten. Ist dir das nicht lang genug, kannst du auch einfach und schnell leckeres Rosmarinöl zubereiten. Dafür brauchst du lediglich einige frische und trockene Zweige und ungefähr einen halben Liter gutes Olivenöl. Einfach den Rosmarin vollständig mit dem Öl bedecken und an einem dunklen Ort zwei Wochen lang ziehen lassen.
Folge diesen einfachen Schritten, um das Beste aus frischem Rosmarin herauszuholen:
- Lagere den Rosmarin in einem luftdichten Behältnis.
- Als Aufbewahrungsort eignet sich am besten der Kühlschrank.
- Verarbeite frischen Rosmarin zügig, da der Geschmack nach circa einer Woche an Intensität verliert.
Rosmarin trocknen
Rosmarin ist eine der wenigen Pflanzen, bei denen das Aroma durch die Trocknung intensiviert wird. Dafür solltest du den Rosmarin am späten Vormittag eines heißen Tages ernten. Schneide dazu mit einem scharfen Messer circa zwei Drittel eines trockenen Zweiges ab. Achte darauf, die Zweige bei der Ernte nicht zu zerdrücken. Der Rosmarin sollte möglichst ohne Waschen von Schmutz befreit werden. Dazu kannst du ihn einfach abschütteln. Zum Trocknen eignet sich der Backofen, ein Dörrautomat oder sogar die Mikrowelle.
Die Zweige sind vollständig getrocknet, wenn sich die Nadeln zwischen den Fingern zerreiben lassen, die Zweige leicht brechen und bei Bewegung rascheln. Sind die Zweige nach ihrem Abstecher in Backofen und Co. abgekühlt, kannst du sie ganz oder nur die Nadeln in lichtundurchlässige, luftdicht verschließbare Behälter füllen. So bleiben sie bis zu zwei Jahre lang aromatisch.
Trocknen im Backofen:
Um Rosmarin im Backofen zu trocknen, lege die Zweige auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Dabei sollten sich die Zweige gegenseitig nicht berühren. Trockne die Zweige bei der niedrigsten Stufe des Backofens, bei maximal 50 Grad, für zwei bis vier Stunden. Dabei sollte ein Kochlöffel oder Kronkorken in die Ofentür geklemmt werden, damit Feuchtigkeit entweichen kann. Die Zweige können je halbe Stunde oder Stunde gewendet werden.
Trocknen an der Luft:
An der Luft trocknet Rosmarin am langsamsten, verströmt dabei aber einen sehr angenehmen Geruch. Binde dafür Rosmarinzweige zu einem Bündel mit einer Schnur oder einem Gummiband zusammen. Hänge die Sträuße an einem trockenen, dunklen, luftdurchlässigen Raum kopfüber auf. Das Trocknen kann hier mehrere Tage in Anspruch nehmen.
Trocknen im Dörrautomat:
Wenn du einen Dörrautomat besitzt, hast du die einfachste Alternative. Der Automat sollte nicht heißer als 40 Grad anzeigen. Lege die Zweige drei bis vier Stunden in den Automaten. Rotieren beschleunigt den Vorgang, ist aber nicht zwingend notwendig.
Rosmarin einfrieren
Das Aroma des Rosmarins geht durch das Einfrieren nicht verloren. Und so geht’s: Vor dem Einfrieren sollte der Rosmarin am späten Vormittag eines sonnigen Tages geerntet werden. Schneide dazu circa zwei Drittel eines trockenen Zweiges ab und entferne braune oder dreckige Stellen. Du kannst die Zweige entweder ganz einfrieren oder die Blätter abzupfen und hacken, bevor du sie in einem luftdichten Behältnis einfrierst. Das schmeckt auch in Kombination mit anderen Kräutern wie Salbei oder Thymian. Alternativ kannst du die gehackten Rosmarinblätter auch in eine Eiswürfelform geben und mit Olivenöl befüllen. So hast du schnell aromatische Würfel zum Braten oder Würzen. Gib dafür den Rosmarin direkt in das Gericht, ohne ihn vorher aufzutauen. Damit du im Gefrierschrank den Überblick behältst, ist es außerdem sinnvoll, den eingefrorenen Rosmarin mit einem Datum zu beschriften.