Alles über Kürbis, den Klassiker im Herbst
Wenn es herbstlich wird, startet die Kürbissaison. Aber nicht nur als Halloween-Dekoration oder würzig-scharfe Suppe kann der kalorienarme Sattmacher überzeugen. Wir verraten hier, was du aus Kürbis alles Leckeres zaubern kannst. Außerdem erfährst du in unserem Artikel viele weitere spannende Fakten über das vielseitige Super-Gemüse!
Was ist Kürbis?
Kürbis ist die Frucht der Kürbispflanze. Der Name leitet sich vom lateinischen corbis, also Korb beziehungsweise Gefäß, ab. Insgesamt gibt es rund 800 Kürbissorten, etwa 200 davon können in der Küche verwendet werden. Die wohl bekannteste Sorte ist der Hokkaido, mittlerweile sind aber auch Butternut-, Muskat- und Spaghettikürbis vielen Menschen ein Begriff. Das Aussehen der Kürbisse kann sich stark unterscheiden. Das Farbspektrum reicht von Orange über Gelb bis hin zu Grün oder sogar Schwarz. Gleiches gilt für die Form: Während der Hokkaido rund ist, sind andere Sorten birnenförmig, flach oder oval.
Botanische Einordnung und Herkunft
Hättest du's gewusst? Streng genommen zählt der Kürbis gar nicht zu den Gemüsesorten, sondern zu den Beeren. Denn laut Definition sind Beeren Früchte, deren Kerne frei im Fruchtfleisch liegen – eben wie bei den Kürbissen.
Der Kürbis hat eine lange Geschichte, er gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. In Mittel- und Südamerika steht er seit Jahrtausenden auf dem Speiseplan. Christoph Kolumbus stieß bereits bei der Entdeckung Amerikas auf das Gemüse und beschrieb es in seinen Schriften als wichtigste Nahrungspflanze der Indios und Azteken. Im 16. Jahrhundert brachten die Spanier den Kürbis dann nach Europa. Hierzulande waren Kürbisse lange Zeit als Viehfutter und Arme-Leute-Essen verschrien. Heute wird der Kürbis als kalorienarmer, schmackhafter Sattmacher geschätzt und hat inzwischen sogar Einzug in die Gourmetküche gehalten.
Nährwerte von Kürbis
Mit über 90 Prozent Wassergehalt gehört der Kürbis zu den wasserreichsten Gemüsearten. Er enthält viele wertvolle Nährstoffe, wie zum Beispiel Vitamin A und B, Kalium, Kupfer, Phosphor und Eisen. Diese können unter anderem das Immunsystem unterstützen. Der hohe Kaliumgehalt kann die Nieren- und Blasentätigkeit anregen. Außerdem steckt in dem Herbst-Klassiker Kieselsäure, die auch in vielen Haut- und Nagelpflegeprodukten vorkommt.
Da der Kürbis rein botanisch gesehen eine Beere ist, enthält er außerdem reichlich Vitalstoffe und Antioxidantien, die ebenfalls als gesundheitsfördernd gelten. Noch ein Pluspunkt: Auf 100 Gramm Kürbis kommen gerade mal 28 Kalorien. Perfekt für alle, die auf ihre Figur achten. Auch bei Kleinkindern ist Kürbis beliebt. Sein süßliches Fruchtfleisch eignet sich hervorragend als Zutat für Babybrei
Nährwerte von Kürbis pro 100 Gramm:
- Kalorien: 25 kcal
- Fett: 0,6 g
- Kohlenhydrate: 5 g
- Eiweiß: 1,7 g
- Kalium: 305 mg
- Kalzium: 20 mg
- Magnesium: 10 mg
- Eisen: 0,8 mg
- Zink: 0,2 mg
- Beta-Carotin: 580 µg
- Vitamin E: 1,1 mg
- Folsäure: 35 µg
- Vitamin C: 10 mg
Die beliebtesten Kürbissorten im Überblick
Grundsätzlich unterscheidet man Sommer- und Winterkürbisse. Zu den Sommer- beziehungsweise Gartenkürbissen gehören der Spaghettikürbis und der Patisson. Aber auch die Zucchini gehört streng genommen dazu. Sommerkürbisse werden unreif in der Jahresmitte geerntet, ihr Fleisch ist saftiger und heller als das von Winterkürbissen. Sie haben außerdem eine weichere Schale, die mitgegessen werden kann. Zu den Winterkürbissen zählt unter anderem der an Halloween beliebte Riesenkürbis. Winterkürbisse werden im Herbst geerntet, ihre Schale muss in der Regel entfernt werden. Dafür sind sie robuster und nach der Ernte noch sehr lange haltbar. Es gibt über 200 Kürbissorten, die in der Küche verwendet werden können. Besonders beliebt in Deutschland ist der Hokkaido. Mit deutlichem Abstand folgen Butternut-Kürbis, Bischofsmütze, Spaghetti-, Muskat- und Gorgonzola-Kürbis.
Die beliebtesten Sorten im Überblick
Anbau und Ernte von Kürbissen
Kürbispflanzen gedeihen – je nach Sorte – auch prima im heimischen Garten. Sie sind allgemein recht robust und brauchen nicht übermäßig viel Pflege. Damit ist der Kürbis das ideale Gemüse für alle Anfänger und Hobby-Gärtner.
Wie baut man Kürbisse an?
Kürbisse wachsen am besten an einem sonnigen, etwas geschützten Standort. Über die großen Blätter der Pflanze verdunstet viel Wasser, daher benötigen die Pflanzen einen humusreichen, feuchten, lehmigen Boden. Geübte Gärtner pflanzen Kürbisse gerne auf dem Kompost, da sich die Pflanze dort gut mit nährstoffreichem Sickerwasser versorgen kann. Kürbisse können ab Mai ausgesät werden. Alternativ kannst du auch im April Jungpflanzen vorziehen und diese dann pflanzen. Achtung: Kürbisse haben sehr lange Ranken und brauchen daher viel Platz. Wenn du mehrere Kürbisse pflanzt, solltest du daher einen Abstand von bis zu 150 auf 150 Zentimeter einhalten. Kürbisse brauchen viel Wasser. Sobald sich Früchte gebildet haben, solltest du die Kürbispflanze regelmäßig gießen, am besten direkt an der Wurzel.
Wann ist ein Kürbis reif?
Die Früchte deiner Arbeit kannst du dann im Herbst ernten: Die meisten Kürbisse sind zwischen September bis Oktober reif. Einige sind aber auch schon Mitte August „fertig“, je nach Sorte und Standort. Woran erkennst du, dass ein Kürbis reif ist? Ein wichtiges Kennzeichen ist die Farbe der Schale. Ist sie durchgängig gefärbt und hat keine grünen Stellen mehr, kann er ohne Probleme gegessen werden. Je kräftiger die Farbe, desto besser der Geschmack. Seine Schale sollte außerdem schön hart sein und auf Außendruck nicht nachgeben. Auch der Stiel liefert Infos über Frische und Reife. Bei einem guten Kürbis ist dieser immer hart und holzig. Auf keinen Fall sollte er feucht oder gar nass sein. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, macht den Klopftest. Das dabei entstehende Geräusch sollte dumpf oder hohl klingen. Achtung: Spätestens bis zum ersten Frost solltest du alle Früchte pflücken!
So bleibt Kürbis länger frisch
Auch wenn es um die Lagerung geht, sind Kürbisse recht unkompliziert – jedenfalls, wenn es sich um Winterkürbisse handelt. Sommerkürbisse sind empfindlicher und haben eine deutlich kürzere Haltbarkeit, sie sollten innerhalb kurzer Zeit verzehrt werden. Winterkürbisse kannst du ohne Probleme monatelang aufbewahren, wenn du ein paar Dinge beachtest. Du kannst dich also in der Kürbissaison mit dem leckeren Gemüse eindecken und es noch viele Monate lang in der Küche verwenden. Praktisch, oder?
Kürbis richtig lagern
Bei richtiger Lagerung können sich Winterkürbisse bis zu acht Monate lang halten. So lagerst du das Gemüse richtig:
- Nur ausgereifte, unbeschädigte Kürbisse lagern.
- Das Gemüse vor der Lagerung nicht waschen.
- Der Lagerort sollte zehn bis 15 Grad Celsius haben.
- Gute Durchlüftung ist wichtig! Lagere Kürbisse am besten in gut durchlüfteten Kisten oder einem Netz an einem Haken. So bekommen die Früchte von allen Seiten genug Luft.
Kürbis einfrieren
Eine andere Methode, um Kürbisse möglichst lange zu lagern, ist das Einfrieren. Dafür den gewürfelten Kürbis zwei Minuten lang in kochendem Salzwasser garen. Ist er abgetropft und abgekühlt, kannst du die Stücke gut verschlossen in einer Dose oder in einem Beutel einfrieren. Tiefgefroren hält sich Kürbis mehrere Monate.
Kürbis richtig zubereiten
Mit dem leckeren und gesunden Gewächs lässt sich eine Vielzahl an Gerichten zaubern. Besonders bekannt und beliebt ist die Kürbissuppe. Es gibt aber noch viele andere leckere Kürbisrezepte wie Kürbisbrot, Kürbiscurry, Kürbispuffer, Kürbissalat, Kürbisquiche, Kürbis-Cupcakes – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Auch für vegetarisches oder veganes Sushi wird Kürbis neuerdings gerne verwendet.
Obwohl der Kürbis einen unverwechselbaren Eigengeschmack hat, lässt er sich prima auch mit ausgefallenen Aromen kombinieren. Neben fruchtigen und scharfen Zutaten und Gewürzen harmonieren auch Curry, Zimt und Speck mit dem vielseitigen Herbstgemüse. Je nach Kürbisart dauert die Zubereitung vor dem Kochen unterschiedlich lange. Einige Sorten können mit Schale verarbeitet werden, wie beispielsweise der Hokkaido. Bei anderen kann die Schale nicht mitgegessen werden.
Es gibt übrigens einen Trick, wie du die Schale abtrennen kannst, wenn du den Kürbis nicht von Hand schälen willst! Lege dazu den grob zerteilten Kürbis mit dem Fruchtfleisch nach oben in den Backofen auf ein Backblech. Nach etwa 30 Minuten bei 150 Grad löst sich die Schale ganz leicht vom weich gewordenen Fruchtfleisch – fertig!
Übrigens: Die Kürbiskerne solltest du keinesfalls in den Müll werfen! Aus den gesunden Samen kannst du eine knusprige Knabberei herstellen, die zum Beispiel als Salat- und Suppentopping dienen kann. Dazu die Kerne unter fließendem Wasser von den restlichen Fasern befreien. Anschließend im Backofen backen beziehungsweise trocknen oder in einer Pfanne anrösten. Nach Belieben die Kürbiskerne mit Salz, Pfeffer, Zucker, Chili oder Knoblauch verfeinern.
Mehr dazu gibt es im Ernährungstipp-Video von Dr. Alexa Iwan.
Vegane Kürbis-Pasta
Diese köstliche Kombination aus Kürbis-Pasta mit veganer Hirtenkäsealternative, Birne und gerösteten Walnüssen bringt die herrlichen Aromen des Herbstes direkt auf deinen Teller. Alle Zutaten und Zubereitungsschritte findest du in diesem Video. Viel Spaß beim Nachkochen!
Mehr zu „Verena kocht“ findest du hier.
Kikis Pumkin-Spice-Torte
Diese Pumpkin-Spice-Torte sieht nicht nur unglaublich gut aus, sie schmeckt auch so! Damit das Kürbisaroma so richtig zur Geltung kommt, nimmt unsere Backexpertin Kiki von Kikis Kitchen dafür sowohl frischen Kürbis als auch ein würziges Pumpkin-Spice-Gewürz. Für die Füllung hat sich Kiki für eine köstliche Mascarponecreme entschieden. Als Deko dürfen kleine Kürbisse natürlich nicht fehlen! Probier das Rezept unbedingt mal aus und schau dir jetzt das Video an.
Mehr zu Kiki von Kikis Kitchen findest du hier.
Mehr als nur eine Zutat – Tipps fürs Kürbisschnitzen
Kürbisse machen sich nicht nur in Suppen, Currys und Co. gut. Auch jenseits der Küche können sie zum Einsatz kommen – beispielsweise als Deko zu Halloween. Die Kürbislaterne ist ein Klassiker auf der Fensterbank oder im Vorgarten. Hier verraten wir einige Tipps, mit denen die schaurig-schöne Deko garantiert gelingt. Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung haben wir auch für dich.
- Groß denken: Kleinere Kürbisse lassen sich deutlich schwieriger aushöhlen und gestalten. Für Anfänger eignen sich deswegen vor allem große Exemplare. Diese haben außerdem ein weicheres Fruchtfleisch, das sich leicht lösen lässt. Eine Eigenschaft, die die Arbeit einfacher macht. Geeignet sind die Sorten Rocket, Early Harvest, Neon, Aspen oder Howden.
- Die richtige Ausstattung: Mit einem stumpfen Messer macht das Kürbisschnitzen keinen Spaß. Wer eine Laterne basteln möchte, sollte also Wert auf das richtige Werkzeug legen. Bei uns gibt es Sets zu kaufen, die extra auf das Schnitzen von Kürbissen ausgelegt sind. Alternativ kann man sich das Equipment auch selbst zusammensuchen. Das perfekte Messer ist schön spitz, schmal und nicht zu lang. Außerdem wird ein großer Löffel zum Aushöhlen benötigt.
- Für eine lange Haltbarkeit: Um lange Freude an der Laterne zu haben, muss der Kürbis haltbar gemacht werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Grundsätzlich gilt: Je trockener der Kürbis ist, desto geringer die Chance, dass er schimmelt. Steht er draußen, sollte er also vor Feuchtigkeit geschützt werden. Damit er nicht von innen verfault, wird er am besten mit Essig ausgespült, anschließend abgetrocknet und mit Haarspray eingesprüht. Eine Alternative sind Anti-Schimmel-Sprays. Den Kürbis unbedingt trocknen lassen, bevor eine Kerze in ihm angezündet wird. Denn sonst besteht Brandgefahr! Zum Schluss die Schnittkanten mit Vaseline einschmieren, das versiegelt.