Gurke: Vielseitig verwendbares Kalorienwunder
Mit gerade mal zwölf Kalorien pro 100 Gramm und einem Wasseranteil von über 90 Prozent ist die Gurke ein echtes Kalorienwunder. Zudem enthält sie viele Vitamine und Mineralstoffe und lässt sich in der Küche vielseitig verwenden. Ob im Salat, als Zutat in Gin Tonic oder als Fingerfood – Gurke macht sich einfach immer gut! Hier erfährst du alles über das leckere Knabbergemüse.
Was sind Gurken?
Die Gurke ist die Frucht der gleichnamigen, einjährigen Pflanze und stammt ursprünglich aus Asien. Die Gurkenpflanze gehört zur Familie der Kürbisgewächse. Damit ist sie eng mit dem Kürbis, der Melone und der Zucchini verwandt.
Das auch „Kukumer“ und „Gartengurke“ genannte Gemüse hat ein hellgrünes Fruchtfleisch mit eiförmigen Samen. Da die Samen direkt ins Fruchtfleisch eingebettet sind, ist die Gurke trotz ihrer Größe aus botanischer Sicht eine Beere. Sie wird bis zu 60 Zentimeter lang und kann ein Gewicht von bis zu eineinhalb Kilogramm erreichen. Gurken sind hierzulande sehr beliebt. Zwischen sechs und sieben Kilogramm essen wir Deutschen durchschnittlich im Jahr.
Botanische Einordnung und Herkunft
Wie die Gurkenpflanze aussieht und wo sie ursprünglich herkommt, erfährst du hier:
Botanik
Die Gurkenpflanze, deren botanischer Name „Cucumis sativus“ ist, gehört zur Familie der Kürbisgewächse. Es handelt sich um eine Pflanze, die ohne Stütze am Boden rankt und bis zu vier Meter lang werden kann. Sie ist mit borstigen Haaren besetzt. Die Blätter sind sieben bis 18 Zentimeter lang und leicht handförmig gelappt, der Blattrand ist fein gezähnt. Von Juni bis August bildet die Gurkenpflanze goldgelbe Blüten. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten.
Herkunft, Verbreitung und Anpflanzung heute
Ihren Ursprung hat die Gurke wahrscheinlich in Indien. Dort wurde sie vermutlich um etwa 15.000 vor Christus domestiziert, also als Kulturpflanze gezüchtet. Von Indien aus verbreitete sie sich in alle warmen Gebiete der Welt. Im Irak wurde die Gurke das erste Mal um 600 vor Christus erwähnt, im Mittelmeergebiet ist sie nachweislich etwa 200 vor Christus angekommen. Ihren Weg nach Europa fand sie über Persien ins heutige Italien. Erst im Mittelalter wurde sie auch in Nordeuropa und Deutschland bekannt. Die Kulturformen der Gurke werden heute in vielen Ländern der Welt angebaut, teilweise findet man sie auch noch verwildert. In kälteren Regionen wachsen Gurken im Gewächshaus.
So werden Gurken angebaut und geerntet
Freilandgurken haben im Sommer Saison. Im Gewächshaus wachsen sie das ganze Jahr über. Alle wichtigen Informationen zu Anbau und Ernte:
Anbau von Gurken
Die größten Anbaugebiete für Gurken weltweit befinden sich in China, Russland und Japan. Die Gurken, die wir im Supermarkt kaufen, stammen meistens aus Spanien, Griechenland, den Niederlanden sowie Italien und Frankreich. In Deutschland ist vor allem die Spreewaldregion für den Anbau von Gurken berühmt.
Die Anbauweise hängt von der Gurkensorte ab: Kleine Gewürzgurken beispielsweise werden im Freien angebaut, während große Salatgurken meistens in Gewächshäusern kultiviert werden. Begeisterte Gurkenesser können das Gemüse auch im eigenen Garten anbauen. Allerdings ist dazu ein Gewächshaus empfehlenswert, denn die Pflanze ist nicht ganz anspruchslos. Sie benötigt eine Temperatur von mindestens zwölf Grad, zudem ist sie anfällig für Schädlinge. Und: Ein Kilo Gurken braucht zwölf Liter Wasser bis zur Ernte.
Gurkenernte
Rund neun Wochen nach der Aussaat kann geerntet werden. Geschmacklich sind Gurken am besten, wenn sie die Größe der Gurken im Supermarkt noch nicht erreicht haben. Im Gewächshaus ist das grüne Gemüse schon ab Ende Mai reif, unter freiem Himmel kann es von Juli bis Oktober geerntet werden. Meist werden konventionell angebaute Gurken mühsam per Hand geerntet. Dazu kommt ein sogenannter Gurkenflieger zum Einsatz, ein großes landwirtschaftliches Fahrzeug mit Anhänger, auf dessen Trageflächen Erntehelfer liegen und die Gurken per Hand pflücken. Inzwischen gibt es auch erste vollmechanisierte Gurkenerntemaschinen. Wenn du deine Gurken selbst erntest, benötigst du Handschuhe zum Schutz gegen die borstigen Haare der Pflanze und eine Gartenschere. Knipse damit die Gurken einfach am Stiel ab.
Bio-Gurken
Wer Bio-Gurken kauft, tut der Umwelt und seiner Gesundheit etwas Gutes. Denn beim Bio-Anbau dürfen keine gesundheitsschädlichen Pestizide verwendet werden. Aber Achtung, Bio ist nicht gleich Bio! Es gibt Bio-Gurken vom Bauern nebenan und solche, die aus Spanien eingeflogen werden. Die erste Variante ist deutlich klimaschonender. Viele kritisieren darüber hinaus, dass Bio-Gurken für den Verkauf im Supermarkt häufig in Plastik eingepackt werden. Das Ganze hat durchaus einen Sinn: Eine Verwechslung von Bio-Ware mit konventioneller Ware soll damit ausgeschlossen werden. Plastik ist jedoch eine große Belastung für die Umwelt.
Welche Gurkensorten gibt es?
Es gibt viele verschiedene Arten von Gurken, die sich in Farbe, Form, Größe und Geschmack unterscheiden. Ein Überblick über die beliebtesten Sorten:
Nährwerte von Gurken
Gurken enthalten nur 1,8 Gramm Kohlenhydrate und 0,2 Gramm Fett auf 100 Gramm. Dazu kommen 0,6 Gramm Eiweiß und 0,5 Gramm Ballaststoffe. Wasser macht mit fast 97 Prozent den größten Anteil aus. Darüber hinaus liefert das Gemüse wichtige Mineralstoffe wie Natrium, Kalium, Kalzium, Phosphor, Magnesium, Eisen und Fluor sowie die Vitamine A, B1, B2, C, E und Vitamin K. Viele der Nährstoffe sitzen übrigens in der Schale, weshalb du Gurken, wenn möglich, mit Schale essen solltest.
Nährwerte von Gurken pro 100 g:
- Energie: 12,0 kcal
- Fett: 0,2 g
- Kohlenhydrate: 1,8 g
- Eiweiß, Proteingehalt: 0,6 g
- Ballaststoffe: 0,5 g
- Wasser: 96,0 g
Sind Gurken gesund?
Gurken enthalten viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe und haben nur wenig Kalorien. Du solltest das grüne Knabbergemüse daher unbedingt in deinen Speiseplan integrieren! Was Gurken so gesund macht:
Hoher Wassergehalt
Insgesamt macht Wasser mit fast 97 Prozent den größten Anteil der Gurke aus. Der hohe Wassergehalt ist förderlich für die Verdauung, da der Verdauungstrakt so „durchgespült“ wird. In der Schale der Gurke sitzen außerdem viele Ballaststoffe, die Nahrung schnell durch den Verdauungstrakt befördern. Gurke kann wegen ihres hohen Wasseranteils außerdem harntreibend wirken.
Sind Gurken Schlankmacher?
Durch ihr großes Volumen und ihren hohen Wasseranteil sättigen Gurken schnell, ohne den Körper mit Kohlenhydraten und Co. zu belasten. Bitterstoffe können außerdem die Leber und die Fettverbrennung anregen und gleichzeitig die Lust auf Süßes bremsen. Das Gemüse enthält darüber hinaus Tartronsäure. Diese hemmt im Körper möglicherweise die Umwandlung von Kohlenhydraten zu Fett, was wiederum bei Diäten wünschenswert ist.
Einziger Wermutstropfen: Rohe Salatgurke ist relativ schwer verdaulich, besonders mit Schale. Einige Menschen reagieren darauf mit Bauchschmerzen. In diesem Fall hilft ein einfacher Trick: Du kannst die Gurken in Scheiben schneiden, diese salzen und zehn Minuten ziehen lassen. Das macht sie bekömmlicher.
So vielseitig können Gurken verwendet werden
Bei der Lagerung von Gurken gibt es ein paar Dinge zu beachten. Welcher häufige Fehler immer wieder dazu führt, dass Gurken weich und wässrig werden:
Gurke richtig lagern
Bei einer Temperatur von etwa 15 Grad bleiben Salatgurken einige Tage lang frisch und knackig. Wichtig ist, sie dunkel zu lagern und sie nicht direkt neben Obst- und Gemüsesorten wie Tomaten, Melonen, Birnen oder Äpfel zu legen, denn das lässt Gurken schneller reifen. Viele Menschen lagern Gurken im Kühlschrank. Das ist allerdings nicht zu empfehlen: Das Gemüse mag es nicht zu kalt. Es wird weich und wässrig. Aufgrund des hohen Wassergehalts sind Gurken auch nicht zum Einfrieren geeignet. Wenn du feststellst, dass die Gurke nicht mehr knackig und fest ist oder weiche Enden hat, solltest du sie besser nicht mehr essen. Eine Gurke, die schlecht wird, setzt giftige Bitterstoffe frei.
Verwendung von Gurken
Aufgrund ihres feinen, nicht aufdringlichen Aromas sind Gurken in der Küche vielseitig einsetzbar. Roh schmecken sie prima zu einer Brotzeit und in Salaten. Beliebt ist zum Beispiel der Gurkensalat: dünn gehobelte Gurkenscheiben, angemacht mit Zitronensaft, etwas Zucker, Salz und Öl und mit Dill gewürzt. Gurken schmecken aber auch gegart, zum Beispiel in Form von geschmortem Gurkengemüse oder als Gemüsenudeln. Dafür die Gurken mit einem Sparschäler in dünne Streifen schneiden, kochen und mit Joghurt oder Sahne, Dill, frischer Minze, etwas Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
Auch Getränke können mit Gurke verfeinert werden. Das grüne Superfood verleiht simplem Leitungswasser eine aromatische Note und macht sich gut in Gin Tonic. Gurke ist aber nicht nur in der Küche, sondern auch im Kosmetikbereich beliebt. Es gibt im Handel einige Gesichtsmasken, die Gurke enthalten und versprechen, die Haut rosiger wirken zu lassen.
Das solltest du über Gurken wissen
Zum Schluss beantworten wir hier noch die wichtigsten Fragen zum beliebten Gemüse:
Ist die Schale der Gurke giftig?
Nein, im Gegenteil! Die Schale enthält viel Gutes. Wenn du die Gurke schälst, reduzierst du den Gehalt an gesundheitsfördernden sekundären Pflanzenstoffen. Lediglich bei Schmorgurken solltest du die Schale entfernen. Wichtig ist allerdings, dass du Gurken vor dem Verzehr gründlich wäschst, um oberflächliche Verunreinigungen und Schadstoffe zu entfernen. Viele Gurken sind mit Pestiziden behandelt. Auf der sicheren Seite bist du, wenn du Bio-Gurken kaufst.
Warum werden Gurken bitter?
Gurken bilden auf natürliche Weise Bitterstoffe, sogenannte Cucurbitacine, die in hoher Konzentration giftig sind. Ob eine Gurke Bitterstoffe bildet oder nicht, hängt von der Sorte ab und davon, ob sie beim Wachsen Stress hatte, beispielsweise durch Wassermangel. Wenn du Gurken selbst anbaust und falsch düngst oder wässerst, können sich ebenfalls Bitterstoffe bilden. Bittere Gurken solltest du nicht mehr essen. Entferne vor dem Verzehr grundsätzlich immer den Stielansatz, dort bilden sich die Bitterstoffe zuerst.